Nach Absage im Ruhrgebiet

Bekommt Castrop-Rauxel eigenen Day of Song?

Es war das größte Chorfestival der Republik, doch der vierte "Day of Song" im Revier wurde abgesagt. Die Enttäuschung darüber ist in Castrop-Rauxel groß. Doch die Verantwortlichen wollen die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben - es könnte eine lokale Fortsetzung geben.

CASTROP-RAUXEL

, 29.06.2015 / Lesedauer: 3 min

Beim vergangenen Day of Song in Castrop-Rauxel.

Einen vierten „Day of Song“ wird es im Revier nicht geben. Nach dem Auftakt im Kulturhauptstadtjahr 2010 gab es im Zwei-Jahres-Rhythmus 2012 und 2014 weitere Tage des gemeinschaftlichen Singens, an denen sich zahlreiche Städte und Gemeinden beteiligt hatten. Es war das größte Chorfestival der Republik.

Als Grund für das Aus nannte Ruhr Tourismus die „mangelnde Strahlkraft über die Revier-Grenzen hinaus“. Sprich: kaum messbare Besucherströme. „Da hat doch wohl im Ernst niemand geglaubt, dass dieses Festival den Tourismus ankurbelt“, sagt Theaterpädagoge Jörg Weirauch. Er ist Mann der ersten Stunde, Organisator im Auftrag der Stadt für alle drei Termine. Und er fügt hinzu: „Da wird etwas aufgegeben, was den Leuten hier sehr gut getan hat.“

Nachwuchs rekrutieren

Er meint damit die tolle Stimmung bei den Auftritten der zahlreichen Chöre wie auch die Chance für die beteiligten Chöre, Nachwuchssänger gewinnen zu können. Für die Festival-Auflage im vergangenen Jahr hatte Weirauch passend zum Motto „Jugend und Gesang“ gemeinsam mit der Musikschule Oliver Settele einen Jugendchor gegründet.

Hier gibt es eine Video zum Day of Song 2014:

Insgesamt beteiligten sich am 27. September 2014 in Castrop-Rauxel fünf Chöre am Standort Wartburginsel, drei oder vier am Lambertusplatz und ebensoviele am Kulturplatz Leo. Für den Jugendchor war danach Schluss – weil, so Weirauch, die Weiterfinanzierung des Projektes nicht gesichert war.

Engagement bleibt

Dennoch will Weirauch die Hoffnung nicht ganz aufgeben. Er hofft, dass die Stadt den „Day of Song“ vielleicht auf lokaler Ebene fortsetzen könnte. Auf jeden Fall wird der Elisabeth-Kirchenchor sein Engagement fortsetzen, bekräftigt dessen Vorsitzender Friedrich Vierhaus. Die Auftritte im Seniorenheim seien so gut angekommen, dass der Chor diesen Besuch, bei der auch traditionell das Steigerlied erklingt, beibehalten will.

Ansonsten überrasche in die Nachricht vom Aus für das Chorfestival nicht unbedingt, so Vierhaus im Gespräch mit unserer Zeitung. „Solche Großveranstaltungen müssen etwas Besonderes bleiben“, sagt er, vergleicht das größte Chorfestival Deutschlands mit dem Stillleben auf der A 40. Und so etwas dürfte nicht in zu kurzen Intervallen wiederholt werden.