Die Impfkirche in Ickern ist wieder da: Am 19.11.2021 verabreichten Dr. Holger Knapp und Dr. Matthias Jasper dort Booster-Impfungen gegen Sars-CoV2. © Tobias Weckenbrock

Coronavirus

Beim Boostern in der Impfkirche: Arzt kritisiert Stiko und Bürokratie

Dr. Holger Knapp hat am Freitag mit dem Kollegen Jasper Hunderte Castrop-Rauxeler mit mRNA-Impfstoffen geboostert. Im Interview mit unserer Redaktion ärgert er sich über drei Dinge.

Ickern

, 20.11.2021 / Lesedauer: 3 min

Holger Knapp wurde selbst initiativ, wie schon so oft seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Hausarzt aus Ickern organisierte selbst mit etwas Unterstützung fünf Spezial-Impftermine bis Weihnachten, an denen er Booster-Impfungen verabreicht.

Er selbst ist einer der gut ein Dutzend Ärzte in der Koordinierenden Covid-Impfeinheit des Kreises Recklinghausen. Und wundert sich: Dort hieße es, man sei schon sehr weitreichend mit Terminen im Kreisgebiet ausgelastet, aber er selbst sei erst für einen einzigen Termin angefragt worden.

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Welche drei Punkte ihn aber in der derzeitigen Pandemie-Lage an der Impf-Bürokratie noch ärgern, sagte er im Interview mit unserer Redaktion. (1) „Alle, die wir hier boostern, müssen die 12-Seiten-Aufklärung noch mal unterschreiben, was ich sehr bedauere. Gelesen hat die wahrscheinlich keiner. Aufklärung ist gar nicht gewünscht, die Leute sind genervt, wollen den Pieks haben und sind schnell wieder weg. Natürlich fragen wir bei jedem Patienten einige Dinge ab zu Schwangerschaft, Allergien, akuten Infektionen, aber es wird keine Aufklärung über den Impfstoff geben. Wir impfen die dritte Runde, die Leute kennen das doch schon.“

(2) „Ich bin ziemlich enttäuscht von der Stiko, dass sie jetzt erst mit der Empfehlung einer Auffrischungs-Impfung für alle Erwachsenen kommt. Denn im Grunde hätten wir schon im September mit dem Boostern anfangen können mit den vulnerablen Gruppen, dann wären wir jetzt schon weiter.“

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(3) „Die Behörden ziehen jetzt nach, was Booster-Impftermine angeht. Das ist ja etwas anders als bei mir. Hier sag ich: „Wir machen das jetzt!“ Und dann geht es los. Bei Behörden sind gewisse bürokratische Hürden zu nehmen. Das kommt jetzt Stück für Stück in die Gänge, aber die Nachfrage ist ja jetzt da. Jetzt Termine für Januar oder Februar herauszugeben, das ist einfach zu spät. Es muss jetzt was passieren. Darum habe ich gedacht, dass wir hier noch mal richtig Gas geben. Deswegen habe ich nun auch noch einen weiteren Termin geschaffen, den 11.12. Da gehen wir nicht in die Kirche, sondern machen das in der Praxis. Aber die Nachfrage war einfach zu groß.“

Am Freitagvormittag kündigte Bürgermeister Rajko Kravanja an, dass es weitere Impftermine im ganzen Stadtgebiet geben werde. In einer Pressemitteilung teilte die Stadtverwaltung das am Nachmittag erneut mit. Aber die Termine sind noch offen, die Orte auch. Nur soviel: Es soll in Moscheen und Gemeinderäumen, in möglichst vielen Stadtteilen und bei verschiedenen sozialen Milieus geimpft werden. Booster, aber auch Erst- und Zweitimpfungen. Die Planungen mit dem der KoCi des Kreises Recklinghausen laufen.

Das ganze Interview mit Dr. Holger Knapp auf rn.de/castrop

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