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Bei Max Mathis ordert man nicht das Menü, sondern gleich den ganzen Koch
Geschäftsidee
Restaurants sind seit Monaten geschlossen. Koch Max Mathis macht das zu seiner Chance: Der 28-Jährige macht sich selbstständig – und zwar ohne ein eigenes Lokal zu eröffnen. Man kann ihn ordern.
Von der Corona-Pandemie ist besonders die Gastronomie gebeutelt. Das weiß auch Koch Max Mathis. Der 28-Jährige ist auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Doch wo greift man zu Messer und Kochlöffel, wenn die Restaurantküchen geschlossen sind? Keine Chance. Deshalb macht sich der gebürtiger Castrop-Rauxeler, der heute in Recklinghausen lebt, mitten in der Krise selbstständig – als Mietkoch.
„Ich komme zu den Gästen nach Hause, wenn es die Corona-Schutzverordnung wieder zulässt, und koche für sie und ihre Gäste“, erzählt Max Mathis. Er macht deutlich: „Wenn die Leute schon keine Möglichkeit haben, Gastronomien zu besuchen, möchte ich, dass sie zu Hause eine schöne Zeit verbringen können.“
Die Recklinghäuser kennt er heute besser als die Castrop-Rauxeler. Die seien absolute Genießer. „Sie nehmen sich gerne viel Zeit zum Kochen und Essen“, sagt der Koch, der einige Zeit im Haus Goldschmieding tätig war.
Bereits für zwei Personen stellt sich Max Mathis an den Herd der Kunden. „Ich koche auch für bis zu 20 Personen bei Geburtstagen und Feiern.“ Bis zu zehn Gänge zaubert der Koch aus Pfannen und Töpfen. Für die passende Weinbegleitung sorgt er ebenfalls. Ein angesagtes Thema sei derzeit ein „Neandertaler Dining“. Dabei wird Fleisch über offenen Flammen, beispielsweise einer Feuerschale im Garten, zubereitet. Max Mathis ist sich sicher: „Man braucht keinen 5000-Euro-Grill, es geht auch anders.“
Zudem möchte der Castrop-Rauxeler sein Können und Wissen weitergeben: Er bietet Kochkurse an. Wie gelingt das Steak perfekt? Das weiß Mathis und erklärt es direkt am Herd. Dabei spielt Fleisch eigentlich keine übergeordnete Rolle in seinem persönlichen Speiseplan. Er erzählt: „Daheim koche ich für meine Frau und mich meistens vegan.“
Jahrelange Berufserfahrung hat er in mehreren Restaurantküchen gesammelt. Er arbeitete im Hotel Goldschmieding (Vienna House Easy), sechs Jahre im Restaurant Hohoffs (u.a. Dortmund), als Chef, wie sein Facebook-Profil aussagt, im „Mit Schmackes“ an der Hohen Straße in der Dortmunder Innenstadt und als Sous-Chef im „Treppchen“, heute besser bekannt als „Neue Ess Klasse“, einem alteingesessenen Lokal in der Nähe des Phoenix-Sees in Dortmund-Hörde. Zudem war er Küchenchef im „Goldstück“ von Gastronom Sascha Saric, mitten im Herzen von Recklinghausen.
Danach arbeitete Max Mathis im Lebensmittelhandel, genauer bei Rewe Kramer in Recklinghausen: „Ich habe mich vor einiger Zeit bewusst gegen die Gastronomie entschieden“, erklärt er. Ein Grund: „Ich wollte nicht mehr von 8 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts arbeiten.“
Dennoch möchte er das Kochen nicht aufgeben. „Das ist meine Passion. Mit zwei Jahren habe ich mein erstes Küchenmesser in den Händen gehalten.“ Seine Leidenschaft liege in der Familie. „Meine Mama gibt seit 30 Jahren Kochkurse an der Volkshochschule.“
Sein Leibgericht verrät Max Mathis gern: „Spaghetti Aglio e Olio.“ Ein einfaches Rezept mit viel Knoblauch und Öl. Kontaktieren kann man Max Mathis über sein Facebook-Profil: www.facebook.com/max.mathis.37