Auf den Straßen in und um Recklinghausen dürfte es am Montag (8.1.) voll werden. Hunderte Bauern wollen mit ihren Landfahrzeugen demonstrieren. Der vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Recklinghausen organisierte Aktionstag beginnt mit einer Sternfahrt zur Vestlandhalle an der Herner Straße. Dort wollen sich die Teilnehmer sammeln und dann ab 11 Uhr über die Herner Straße in Richtung Wallring fahren. Vom Königswall führt die mit der Polizei abgestimmte Route über den Herzogswall zur Dorstener Straße, wo sich die Kolonne auflösen soll. Wir berichten live von der Vestlandhalle und vom Protestzug.
Polizeisprecherin Annette Achenbach betont, dass insbesondere am späten Vormittag, aber schon in der Zeit davor, wenn die Traktoren aus den einzelnen Städten nach Recklinghausen kommen, mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sei. Zumal sich die zunächst von den Landwirten angekündigte Zahl von etwa 190 Schleppern noch erhöhen dürfte. „Übers Wochenende sind einige Nachmeldungen eingegangen, sodass diese Zahl vermutlich getoppt werden dürfte“, erklärt die Polizeisprecherin.
Sie ermahnt alle Teilnehmer des Protestzuges, sich an die Auflagen zu halten. An alle Verkehrsteilnehmer richtet sich ihr Appell, Rettungswege stets freizuhalten und Einsatzfahrzeuge ungehindert passieren zu lassen.
Neben den Bauern des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes werden etwa 50 weitere Treckerfahrer aus Bottrop-Kirchhellen, Gelsenkirchen und Gladbeck in Recklinghausen erwartet. Sie wollen – anders als zunächst geplant – keinen eigenen Konvoi durch Recklinghausen starten, sondern sich an der Vestlandhalle dem großen Protestzug anschließen.

Ein weiterer Demonstrationszug mit angekündigt 60 Fahrzeugen, der im Ostvest startet, soll gegen 13 Uhr aus Richtung Suderwich kommend Recklinghausen erreichen. Die Versammlung ist unter dem Motto „Die Ampel-Regierung muss weg, Schluss mit der schlechtesten Regierung, die Deutschland je hatte“ angemeldet. Nach Angaben der Polizei soll auch diese Kolonne nach einer Zwischenkundgebung auf dem Konrad-Adenauer-Platz ein Stück über den Recklinghäuser Wallring fahren, ehe es für sie gegen 15 Uhr in Richtung Herten weitergeht.
Die Landwirte distanzieren sich von dieser Demo, die der „Querdenker-Szene“ zuzuordnen sein dürfte. „Wir streiten friedlich und demokratisch für das Anliegen des Berufsstandes“, hatte Katrin Bielefeld, Pressesprecherin des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen, am Wochenende noch einmal betont.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 8. Januar 2024.