Es sind nur zwei kurze Sätze ganz am Ende einer Pressemitteilung zu einem anderen Thema, doch sie sorgen für Zündstoff: „Im Anschluss an die Gleisarbeiten der Deutschen Bahn plant der EUV Stadtbetrieb Castrop-Rauxel AöR die Fahrbahnsanierung der Thomasstraße. Details zu dieser Maßnahme werden rechtzeitig bekannt gegeben.“
Die Arbeiten an den Gleisen und den beiden Bahnübergängen in der Castroper Altstadt sollen vom 15. März bis voraussichtlich zum 5. April dauern. Ab Anfang April dürfte dann die Thomasstraße dran sein. Bis dahin ist noch weniger als ein Monat Zeit.
Kritik am Informationsfluss
Für Maic Kopke, der seit über 40 Jahren an der Thomasstraße wohnt, kommt diese Information überraschend: „Wir wissen von einer Sanierung der Thomasstraße noch nichts“, schreibt der Anwohner und kritisiert: „Zudem ist der Informationsfluss der Stadt sehr schleppend bis gar nicht vorhanden.“
Dadurch fühle er sich an die Vergangenheit erinnert: „Die letzte Sanierung der Thomasstraße circa 1997 war leider eine Vollkatastrophe für die Anlieger“, sagt er. Damals wurde aus dem Kopfsteinpflaster eine Teerdecke. Auch als zuletzt die Gehwege an der Thomasstraße saniert wurden, sei er nicht zufrieden mit der Kommunikation darüber gewesen. „Die Information zu den Gehwegarbeiten habe ich persönlich bei der Absperrung unserer Parkmöglichkeiten von den Arbeitern vor Ort bekommen“, sagt Maic Kopke. Vor der Stadt hingegen habe er keine Ausweichmöglichkeit aufgezeigt bekommen.

Das einzige aktuelle Schreiben zu Bauarbeiten vor seiner Tür habe Maic Kopke Anfang der Woche von der Deutschen Bahn in seinem Briefkasten gehabt. Darin steht, dass wegen des großen Umfangs der Bauarbeiten auch in den Nächten von 22 bis 6 Uhr früh gearbeitet werden müsse. „Durch die Arbeiten kann es unter Umständen zu Lärmbelästigungen und Staubentwicklung kommen“, heißt es weiter von der Deutschen Bahn.
EUV kündigte Sanierung an
Von der Sanierung der Thomasstraße ist im Schreiben aber natürlich nichts zu lesen, schließlich ist dafür nicht die Deutsche Bahn, sondern der EUV zuständig. Tatsächlich antwortete im Dezember 2023 der EUV auf Anfrage unserer Redaktion, dass der Auftrag für die Sanierung der Thomasstraße bereits vergeben sei – und dort um Frühjahr 2024 gebaut werden solle.
Maic Kopke hofft, dass die Stadt und der EUV den Anwohnern an der Thomasstraße bald weitere Details zur Maßnahme geben können: „Für eine Benachrichtigung bezüglich der Einschränkungen für die Anwohner wäre von der Stadt eine Vorlaufzeit von mindestens sieben Tage zu erwarten“, findet er und erwartet: „Wir werden, wie beim letzten Mal, durch Material und Maschinenpark mit fehlenden Parkmöglichkeiten rechnen müssen.“
Damals habe selbst das Ein- und Ausladen des Autos vor der Haustür Probleme gemacht. „Der Aufwand für die Anwohner ist enorm, nicht nur in finanzieller Hinsicht“, sagt Maic Kopke. Betont aber auch: „Der Bürger ist gewillt mitzuarbeiten, wenn er gebrieft wird.“