Der Fußweg in die Altstadt kann für einzelne Personengruppen sehr anstrengend und ermüdend sein. „Die älteren Leute trauen sich nicht mehr in die Stadt, da es keine Möglichkeiten auf ihrem Weg gibt, eine Pause zu machen“, erklärt Marlies Graeber, ehemalige CDU-Ratsfrau. Sie denke hier an die älteren Menschen, die auf der Oberen Münsterstraße wohnen und den Fußweg zum Marktplatz nicht schaffen.
Graeber beschreibt ein ihr ersichtliches Problem des Mangels an Bänken um die Altstadt herum. Diesen Missstand trug Graeber an die Frauen Union in Castrop-Rauxel weiter. Entstanden ist die Aktion „Setz dich!“.
Bei einer Begehung der Altstadt identifizierten die Frauen mehrere Orte, an denen ihrer Meinung nach Bänke hilfreich seien. Besonders auf der Oberen Münsterstraße und im oberen Bereich der steilen Zeppelinstraße fehle es an Sitzmöglichkeiten zum Verschnaufen.
Die Aktion „Setz dich!“ wende sich jedoch nicht ausschließlich an ältere Castrop-Rauxeler, sondern auch zum Beispiel Behinderte oder Schwangere und Mütter. „Aufgefallen ist mir der Bänkemangel schon in meiner ersten Schwangerschaft“, erklärt Jessica Völker. Die junge Mutter ist aktuell mit ihrem zweiten Kind schwanger. Für sie werden Bänke gerade immer wichtiger.
„Ich muss mich setzen, um mein erstes Kind hochheben zu können“, erklärt Jessica Völker. Zusätzlich wäre es schön, die Kinder im Sitzen beim Spielen auf der Lokomotive an der Münsterstraße zu beobachten. Aktuell nicht möglich.
Beim Spazierengehen sei der jungen Mutter auch die Einbahnstraße rund um die Altstadt aufgefallen: Auch hier fehlen Bänke. Dazu komme, dass die wenigen bestehenden Bänke sehr schnell besetzt sind.

Für die Genehmigung zur Anbringung der Bänke werde sich die Frauen Union mit der Stadt in Verbindung setzen. Es müssten verschiedene Faktoren bedacht werden, erklärt Yasemin Breilmann, Vorsitzende der Frauen Union.
„Die Rettungswege für Feuerwehr und Polizei spielen eine große Rolle“, sagt sie. Auch die Inhaber der Geschäfte, vor deren Ladentüren dann vielleicht zukünftig Bänke stehen könnten, müssten befragt werden. Außerdem sollten die neuen Sitzmöglichkeiten nicht mit den Verkaufsständen der Wochenmarkthändler kollidieren.

Die gesammelten Informationen will die Frauen Union als Antrag formulieren und in die Politik geben. Die Stadt könne Informationen liefern, wo die Installation von Bänken überhaupt möglich sei.
Zudem sei die Finanzierung ungewiss. Ein möglicher Finanzierungspool sei das Projekt „Heimat Check“, das auch zwei Bänke am Hammerkopfturm finanziert hat. Ob dessen Kriterien in der Altstadt jedoch greifen, sei unsicher. Auch die Stadt selbst könne laut Yasemin Breilmann Geld dafür locker machen.
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