
© Jens Sanders
B235 wochenlang gesperrt: Henrichenburger Landwirte sind empört
Bauarbeiten
Die B235 in Castrop-Rauxel ist seit Montagmorgen in eine Richtung komplett gesperrt. Die Höfe Klöcker und Sanders sind davon betroffen - und entsprechend verärgert.
Birgit Klöcker ist wütend: „Hätten Sie sich nicht gemeldet, dann hätten wir uns gemeldet. Wir sind stinksauer!“ Die B235 auf Castrop-Rauxeler Gebiet ist gesperrt. Der Landesbetrieb Straßen.NRW saniert die Fahrbahnoberfläche zwischen Suderwicher Straße und Hohe Kampstraße in Fahrtrichtung Süden. Betroffen sind neben Autos und Lkw vor allem die Höfe Klöcker und Sanders.
Just, da der Weihnachtsbaumverkauf ansteht, sind beide Höfe deutlich schlechter zu erreichen als üblich. Konkret: Wer von der A2 zu den Höfen will, muss eine deutliche Umleitung in Kauf nehmen. Und wer aus südlicheren Castrop-Rauxeler Stadtteilen anfährt, kommt zwar problemlos hin, aber kann nur in nördliche Richtung wieder wegfahren.
Sanders fürchtet Probleme bei Anlieferungen
Zudem sei die Beschilderung nicht gut, findet Jens Sanders. Er befürchtet schon Probleme für die Weihnachtsbaum-Anlieferungen – die Sorge um Lieferengpässe und das Weihnachtsgeschäft ist groß.
Ein Verkehrschaos sei abzusehen, vermutet Jens Sanders. Birgit Klöcker erklärt, auch dass auch die Wege für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beeinträchtigt seien und auch das vorher hätte besser geplant werden müssen, damit kein Chaos entsteht.

Mühsame Wendemanöver auf dem Parkplatz von Hof Sanders. © Jens Sanders
Die Höfe leben nach eigenen Angaben von der örtlichen Kundschaft, doch im anstehenden Weihnachtsgeschäft kaufen auch viele Menschen dort ein, die nicht aus Henrichenburg oder anderen Ortsteilen in der Nähe kommen. „Wir kriegen wöchentlich Lieferungen. Hätten wir das gewusst, hätten wir die Bestellmenge anpassen können“, ärgert sich Birgit Klöcker, „So bleiben wir auf den Kosten sitzen und werden schätzungsweise eine Einbuße von bis zu 70 Prozent erleiden.“
„Wissen erst seit Donnerstag Bescheid“
Erst am Donnerstag (18.11.) haben die Hof-Familien nach eigenen Angaben per Zufall erfahren, dass eine Sperrung ansteht. „Erst als wir uns selbst schlau gemacht haben, wussten wir Bescheid“, erzählt Jens Sanders. Die Kommunikation allgemein sei eher sperrig ausgefallen, bemängelt Birgit Klöcker: „Es ist kein Problem, dass die Straßen gemacht werden. Aber wieso bekommen wir keine Informationen? Wir sind schließlich betroffen.“

Dieses Verkehrsschild ist nach Angaben von Birgit Klöcker das einzige, das auf die Sperrung hinweist. © Birgit Klöcker
Familie Sanders und Klöcker haben sich zusammengeschlossen, um sich bei zuständigen Stellen zu informieren. Gar nicht so leicht, wie sich herausstellte: „Kennen Sie den Passierschein A38 von Asterix und Obelix? So in etwa fühlte es sich an, jemand zuständigen zu erreichen“, sagt Jens Sanders und lacht: „Einige, mit denen wir gesprochen haben waren sehr hilfsbereit, wussten aber selbst nicht, wer nun zuständig ist.“
„Zumindest haben wir die Rückmeldung bekommen, dass unsere Einfahrten dauerhaft frei bleiben“, fügt er hinzu. Das Ende der Sperrung ist für Anfang Dezember angedacht. Eine Angabe, die für die Familien vage klingt. Jens Sanders ist skeptisch: „Man kann sich nicht darauf einstellen, wann genau es weitergeht.“
Birgit Klöcker versucht zuversichtlich zu bleiben: „Bis Weihnachten ist noch Zeit und wir wissen nicht, wie sich alles bis dahin entwickelt, aber wir hoffen natürlich bald wieder unseren gewohnten Betrieb aufnehmen zu können.“