Die Bilder waren erschreckend: Am 9. April wurde auf der A2 zwischen dem Kreuz Recklinghausen und Henrichenburg ein weißer Transporter zwischen zwei Lastwagen eingequetscht. Dass überhaupt zwei Schwerverletzte lebend aus dem völlig deformierten Wrack gerettet werden konnten, hat selbst Einsatzkräfte überrascht. Der 52-jährige Fahrer des Wagens schwebte auch Tage nach dem Unfall noch in Lebensgefahr. Der 30-jährige Fahrer war anfangs auch lebensgefährlich verletzt. Sei Zustand wurde wenig später von der Polizei als „stabil“ bezeichnet.
Die Unfallursache: Ein Lkw war auf das Stauende in Fahrtrichtung Hannover aufgefahren, hatte den weißen Transporter mit Bottroper Kennzeichen in dem vor diesem stehenden Lkw hineingeschoben.
Denn seit dem 26. Juni vergangenen Jahres laufen in beiden Fahrtrichtungen die Arbeiten zur Beseitigung von Bodenwellen. Die Baustelle und die chronisch mit ihr einhergehenden Staus hätten schon längst Geschichte sein sollen. Eigentlich.
„Wir wollten im Oktober vergangenen Jahres fertig sein“, sagt Autobahn-Sprecher Anton Kurenbach. Doch das Wetter habe den Zeitplan durchkreuzt.
„Für die Arbeiten“, so Kurenbach, „brauchen wir trockenes Wetter und eine Temperatur von mindestens acht Grad.“

Beides zusammen habe es im Herbst und Winter so gut wie nie gegeben. Deshalb habe sich die Maßnahme so lange hingezogen. Doch nun sei man auf der Zielgeraden angelangt: „Wir sind kurz vor dem Ende. Anfang Mai soll die Baustelle abgeschlossen sein.“ Danach wird es allerdings noch für einige Wochen ein Tempolimit geben, wegen des Rollsplitt. Er werde durch den Verkehr in die Fahrbahn eingebracht. Zum Start der Fußball-EM Mitte Juni sei die Maßnahme dann komplett abgeschlossen.
Verkehrsführung soll nicht mehr geändert werden
In Fahrtrichtung Hannover staut sich der Verkehr auf der A2 zwischen Recklinghausen-Ost und Henrichenburg vor allem morgens jeden Tag auf mehreren Kilometern Länge. Die erlaubte Geschwindigkeit ist in der Baustelle auf 80 km/h begrenzt. Es gibt drei Fahrstreifen, die jedoch recht schmal sind und gerade für Lkw kaum ausreichen. Eine nochmalige Änderung der Verkehrsführung kommt für die Autobahn GmbH aber offenbar nicht in Betracht. Anton Kurenbach: „Wir sind jetzt kurz vor dem Abschluss. Da planen wir nicht noch einmal um.“ Generell tue man jedoch alles, um Unfälle zu vermeiden. Dennoch gebe es keine absolute Sicherheit.