Baustelle auf der A2 bei Castrop-Rauxel verzögert sich seit Monaten Das ist der einfache Grund

Zu kalt, zu nass: A2-Sanierung verzögert sich seit Monaten
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Seit Spätherbst hat sich auf der Baustelle auf der A2 zwischen dem Kreuz Henrichenburg und dem Kreuz Dortmund Nordwest nichts getan. Eigentlich sollten die Bauarbeiten damals schon beendet und die gefährlichen Bodenwellen beseitigt sein. Doch selbst jetzt – Monate später – quälen sich Autofahrer noch immer an der Baustelle vorbei über die enge Fahrbahn. Morgens und abends nach Feierabend gibt es immer wieder Stau. „Das bewegt die Leute“, weiß auch Anton Kurenbach, Pressesprecher der Autobahn GmbH.

Problem: Nässe und Kälte

Dabei stünden nur noch die letzten beiden und eigentlich verhältnismäßig schnellen Bauphasen aus: Die Fahrbahn müsse noch mit Asphalt gefüllt werden und anschließend der Mittelstreifen aufgetragen werden. Das Problem: Beide Schritte sind „wetterabhängig“. Es dürfte weder nass noch kalt sein. Beides gleichzeitig, warm und trocken, habe es den ganzen Winter über nicht gegeben. Die meiste Zeit sei es zu kalt gewesen und in den wärmeren Phasen habe es geregnet.

„Es muss mindestens eine Woche am Stück trocken und nicht zu kalt sein“, sagt Anton Kurenbach mit Blick auf die Asphaltarbeiten. Drei Tage, damit der Untergrund überhaupt zum Asphaltieren geeignet sei und die restlichen Tage für die Arbeit selbst. Andernfalls bekomme der Asphalt direkt Schwächen, die später ausgebessert werden müssten.

Die Baustelle auf der A2 in Castrop-Rauxel.
Die Baustelle auf der A2 zieht sich schon seit vielen Monaten. © Fabian Hollenhorst (Archiv)

Beim Mittelstreifen gehe es sogar noch schneller – also zumindest in der Theorie: Drei trockene und einigermaßen warme Tage vor den Arbeiten und einen Tag für das Anbringen der Markierung. Allerdings müsse die Baustelle zwischen den beiden letzten Bauphasen auch noch verlegt werden. Dann werde der Verkehr am Fahrbahnrand entlang geführt, während in der Fahrbahnmitte gearbeitet wird.

Hoffen auf gutes Wetter

Eine Prognose, wann die Baustelle endlich fertig wird, will Anton Kurenbach nicht geben: „Im Moment warten wir auf gutes Wetter und hoffen auf den Frühling.“ Auch bei der Autobahn GmbH warte man also gespannt auf das Ende der Baustelle.

Die A2-Sanierung sorgt damit nicht zum ersten Mal für Ärger. Wegen der Bodenwellen, die schon zu mehreren Unfällen und sogar Verkehrstoten führten, durfte dort vor den Bauarbeiten nur 80 km/h gefahren werden. Davon profitierten wiederum auch die Anwohner in Castrop-Rauxel, die nah an der Autobahn wohnen. Wegen der Geschwindigkeitsbegrenzung lärmte die Autobahn nicht ganz so sehr. Das dürfte sich nach der Sanierung ändern, denn dann darf wieder unbegrenzt schnell gefahren werden. Deshalb wendeten sich Anwohner an die Politik und hoffen, dass die Begrenzung weiterhin besteht. Die Chance darauf stehen schlecht, aber das Ergebnis ist noch offen. Fest steht hingegen, dass es auf der Fahrbahn keinen sogenannten „Flüsterasphalt“ geben wird.