Die Altstadt von Castrop ist auch die Innenstadt von Castrop-Rauxel. Das ist Fakt, auch wenn es in Henrichenburg, Ickern, Pöppinghausen oder Merklinde Menschen geben soll, die selten die Castroper City aufsuchen. Als Stadtzentrum gibt es hier auch viele Parkplätze: 1800 sind es insgesamt, sagt die Stadtverwaltung. Knapp 400 davon werden bewirtschaftet, sind also mit Parkscheinautomaten ausgestattet und kostenpflichtig. Aber wo sind oft Plätze frei und wo ist es voll? Eine neue Erhebung eines Gutachterbüros gibt nun Aufschluss darüber.
Für die Arbeit an einem Konzept für die Zukunft der nordwestlichen Innenstadt (Busbahnhof, Bunker, Rondell) fand Ende 2022 und Anfang 2023 an drei Tagen eine Parkraumerhebung statt: Gemessen wurde am Samstag, 17.12. (Adventssamstag), zwischen 6 und 14 Uhr, am Dienstag, 17.01., zwischen 8 und 23 Uhr sowie am Samstag, 21.01., zwischen 6 und 14 Uhr.
„Die Rundgänge im Erhebungszeitraum fanden in 1-Stunden-Intervallen statt“, heißt es zur Methodik in einer nun vorliegenden Auswertung. Daraus ging eine Grafik hervor, die folgendermaßen zu lesen ist: Mit „Kein Parkdruck“ wurde alles unter 60 Prozent Auslastung klassifiziert und dunkelgrün markiert. „Geringer Parkdruck“ herrscht auf Flächen mit 60 bis 70 Prozent Auslastung (hellgrün). „Mittlerer Parkdruck“ gilt bei 70 bis 80 Prozent (gelb). „Hoher Parkdruck“ herrscht bei 80 bis 90 Prozent (orange). „Sehr hoher Parkdruck“ gilt bei Flächen, auf denen die Stellplätze zu über 90 Prozent ausgelastet waren (rot). Für eine Grafik wurde der Samstag zwischen 12 und 13 Uhr, also zu Ladenöffnungszeiten am Wochenende, ausgewählt.

Die Bilanz der Gutachter: „Erste Auswertungen zeigen, dass sowohl am Erhebungsdienstag als auch an den Samstagen keine vollständige Auslastung der Stellflächen vorliegt. Während der Marktplatz überwiegend hohe Auslastungszahlen während der Ladenöffnungszeiten aufzeigt, fallen insbesondere die Parkflächen in der nordwestlichen Innenstadt durch durchgängig geringere Auslastungen auf.“ Auch Mitschnitte der Auslastungszahlen des Parkhauses „Einkaufszentrum Widumer Tor“ zeigen nur geringen Parkdruck.
Die nordwestlichen Stellflächen Herner Straße sowie Im Ohr weisen am Samstag gar keinen Parkdruck auf. Der kostenfreie Stellplatz Kleine Lönsstraße hat mittleren Parkdruck. Private Stellflächen der Postbankfiliale sowie von Küchen Brauckhoff wurden mit erhoben, werden in der Gesamtbetrachtung jedoch gesondert gewertet.
Stellplätze am Straßenrand im Umfeld des Bahnhofs Castrop Süd weisen demnach eine deutlich höhere Auslastung auf. Insbesondere der teuerste Stellplatz auf dem Markt mit 70 Cent für 30 Minuten weist einen sehr hohen Parkdruck zur Mittagszeit auf.
Am Werktag könne die Auslastung vorwiegend in den Spitzenzeiten leicht höher liegen als am Wochenende, heißt es weiter. Da arbeite man aber noch an einer genauen Auswertung, heißt es im Gutachter-Entwurf. Und: „Jedoch fanden sich zu jeder Tageszeit im Untersuchungsgebiet noch eine große Anzahl freier Parkplätze.“
Diese Parkplätze sind oft frei
Das Gesamtfazit: Abschnittsweise bestehe zwar hoher Parkdruck, im Gesamtgebiet könne jedoch nicht von einem hohen Parkdruck gesprochen werden. Besonders die nördlichen Parkflächen seien tendenziell eher unterausgelastet.
Wer also in die Altstadt möchte, hat es am leichtesten auf den Parkplätzen am Biesenkamp zwischen Busbahnhof und Altstadtring und Im Ohr. Hier kostet das Parken 30 Cent pro halbe Stunde. Der größte Parkplatz mit über 500 Plätzen, in den ersten zwei Stunden kostenlos bei Einkauf zum Beispiel im Kaufland, ist allerdings das Parkdeck am EKZ Widumer Tor. Und absolute Insider und Sparfüchse, die auch ein paar Meter laufen können, parken ohnehin an diversen Straßenrändern wie an der Glückaufstraße, Brückenweg oder entlang der Thomasstraße.