Immer wieder Ausfälle und Notbetreuung Katholische Kitas Castrop-Rauxel haben massive Probleme

Ausfälle und Notbetreuung: Katholische Kitas über ihre massiven Probleme
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Eine Woche Notbetreuung: Liebe Eltern, bitte bringen Sie Ihre Kinder nur, wenn Sie keine andere Betreuungsmöglichkeit haben. Andere Woche: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in den nächsten drei Tagen die Kita schon um 14 Uhr schließen müssen. In einer anderen Kita muss eine Gruppe für eine Woche komplett geschlossen werden. Zu viel Personal erkrankt. Solche oder ähnliche Szenarien kennen wohl die meisten Eltern, deren Kinder in eine Kita gehen.

In den Kitas in Castrop-Rauxel herrschen in diesem Herbst stärkere Engpässe als in den vergangenen Jahren. Elf Kindergärten gehören dem Verbund von 86 Einrichtungen der Katholischen Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH aus Dortmund an. Aus dieser Trägergesellschaft, die vor einigen Jahren die Kitas der Pastoralverbünde Süd und Nord (Corpus Christi) übernommen hat, gibt es nun eine Presse-Verlautbarung dazu.

Ein Personalmangel sorge für Engpässe in den Kitas, heißt es. Man bitte um Verständnis für die Einschränkungen im Angebot. „Fast die Hälfte der 86 katholischen Kitas im Trägerverbund ‚Katholische Kitas Ruhr‘ können derzeit nicht ihr vollständiges Betreuungsangebot anbieten“, hieß es vergangene Woche in einer Mitteilung aus dem Propsteihof in Dortmund, wo der Sitz der Gesellschaft ist.

Grund dafür seien sehr viele Ausfälle von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch Infektionskrankheiten, also Erkältungen, Grippe und das Coronavirus und teilweise damit verbundene Langzeiterkrankungen, sowie ein genereller Mangel an Fachkräften. Geschäftsführer Thorsten Herrmann und Birgit Sprenger, Leiterin des Fachbereichs Pädagogik, sagen, sie wüssten um die dadurch entstehenden Sorgen vieler Eltern. Aber die Trägergesellschaften würden alles tun, um die Auswirkungen auf das Betreuungsangebot so gering wie möglich zu halten.

Selbst Vertretung erkrankte

Beispiel Schutzengel-Kita Frohlinde: Immer wieder halfen Mitarbeiterinnen aus anderen benachbarten Einrichtungen wie St. Marien in Merklinde aus, wenn der Krankenstand besonders groß war. Für einen Monat war auch ein Erzieher in der Einrichtung – der am Ende seiner rund vier Wochen dann auch noch selbst erkrankt ausfiel. „Wir versuchen, die Situation zu entspannen, können aber Einschränkungen leider nicht immer verhindern“, so Thorsten Herrmann.

Bei Krankheitsvertretungen und Stellenbesetzungen arbeite man inzwischen mit sieben Personaldienstleistern zusammen. Aktuell müssen dennoch teilweise Betreuungszeiten verkürzt werden, sodass Einrichtungen früher schließen oder später öffnen als sonst. Auch die vorübergehende Schließung von Kitas komme vor.

„Wir versuchen, Personalausfälle zunächst intern abzufedern und durch Beschäftigte anderer Einrichtungen aufzufangen“, erläutert Birgit Sprenger. Das sei zuletzt nicht mehr überall gelungen, da in fast allen Kitas Personalmangel herrsche. Die Beschäftigten seien bereits sehr belastet.

„Für Berufstätige und Alleinerziehende sowie Kinder mit besonderem Bedarf haben wir Notfallgruppen eingerichtet“, so Sprenger. Laut Thorsten Herrmann seien andere Träger in ähnlicher Weise betroffen.

Dem Fachkräftemangel versuchen die im Verbund „Katholische Kitas Ruhr“ zusammenarbeitenden Gesellschaften, die Katholische Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark gem. GmbH und die Östliches Ruhrgebiet gGmbH, mit verschiedenen Maßnahmen zu begegnen: mehr Ausbildungsplätze, intensive Begleitung und Bindung der Auszubildenden, neuer Internetauftritt (katholische-kitas-ruhr.de), „Employer Branding“, also eine höhere Attraktivität und Außendarstellung der Arbeitsplätze.