Pilze zerfressen beliebte Landmarke Kawamata-Turm in der Brandheide wieder gesperrt

Pilzbefall: Kawamata-Turm in der Brandheide erneut gesperrt
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Die Emschergenossenschaft musste die begehbare Skulptur im Osten der Suderwicher Brandheide erneut für unbestimmte Zeit sperren. Fachleute haben einen Pilzbefall an tragenden Teilen des Kunstwerks mit Aussicht entdeckt. Vor einem Betreten der hölzernen Plattform, die in der Nähe des Wasserkreuzes von Emscher und Rhein-Herne-Kanal steht, wird deshalb eindringlich gewarnt.

Der japanische Künstler Tadashi Kawamata im Jahr 2010 beim Aufbau seiner Kunst in Recklinghausen.
Der japanische Künstler Tadashi Kawamata half im Jahr 2010 höchstpersönlich beim Aufbau seiner begehbaren Holzskulptur. © Jörg Gutzeit (Archiv)

Der Weiße Porenschwamm und Blättlinge setzen dem Holzturm offensichtlich ordentlich zu. „Statiker überprüfen nun, ob die Standsicherheit trotz des starken Pilzbefalles noch gegeben ist. Erst nach eingehender Überprüfung kann geklärt werden, ob akute Reparaturmaßnahmen nötig sind“, heißt es in einer Pressemitteilung der Emschergenossenschaft.

Wenn das der Fall sei, werde der Schaden aber schnellstmöglich behoben. Gründe für den massiven Pilzbefall sollen die langanhaltende nasse Witterung im letzten Jahr und das Alter des Turmes mit 14 Jahren sein.

Der international renommierte Künstler Tadashi Kawamata hatte seinerzeit höchstpersönlich in Recklinghausen mitangepackt, als sein zwölf Meter hohes Werk mit dem Titel „Walkaway and Tower“ im Rahmen der Landschaftsausstellung „Emscherkunst 2010“ realisiert wurde. Der Turm war damals Teil des Emscherkunstwegs, der auf über 100 Kilometer Rad- und Wanderwegen insgesamt 22 Skulpturen präsentierte. Die Kawamata-Skulptur kostete rund 200.000 Euro und sollte eigentlich nur fünf Jahre dort stehen.

Inzwischen hat sie sich aber längst als echte Landmarke in unmittelbarer Nähe zum Natur- und Wasser-Erlebnispark Emscherland etabliert, wird regelmäßig von Spaziergängern oder Fahrradfahrern erklommen – und wurde in der Vergangenheit allerdings auch gerne gelegentlich als Party-Location missbraucht. Erst im Sommer 2022 musste die Emschergenossenschaft als Hausherrin den Turm für einige Wochen sperren, nachdem Vandalen die gesamte Blitzschutzanlage mitgehen lassen hatten. Auch Anfang 2019 hatten einige nicht so nette Zeitgenossen den Turm in ihrer Zerstörungswut arg ramponiert, sodass die Emschergenossenschaft das hölzerne Kunstwerk sperren und umfassend reparieren musste.