An der Emscher soll in ein paar Jahren der Castrop-Rauxel-Wein angebaut werden

© Repro Tobias Weckenbrock

An der Emscher soll in ein paar Jahren der Castrop-Rauxel-Wein angebaut werden

rnWeinanbau an der Emscher

Bis 2021 soll das Brückenbauprojekt „Sprung an der Emscher“ entstehen. In unmittelbarer Nähe soll auch Wein angebaut werden. Gibt es künftig Castrop-Rauxeler Wein zu kaufen?

Castrop-Rauxel

, 25.05.2019, 11:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Emschergenossenschaft hat inzwischen schon Erfahrung mit dem Weinanbau in unmittelbarer Nähe zur Emscher. Bereits am Phoenix-See und am Rüpingsbach in Dortmund hat sie Wein angebaut. „Das ist deutlich mehr als ein PR-Projekt“, betont der Sprecher der Emschergenossenschaft, Ilias Abawi, „dieses Projekt dient der Renaturierung der Emscher-Umgebung, wir wollen weg vom Image der ‚Schwatten‘.“

Der Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, Dr. Uli Paetzel, sagte bei der Eröffnung des Weinbergs am Rüpingsbach: „Wir wollen die Mehrwerte in Szene setzen und zeigen, dass etwas passiert.“

An dieser Stelle soll das Weingebiet in Castrop-Rauxel entstehen

Über 90 Rebstöcke gibt es am Phoenix-See und sogar über 300 am Rüpingsbach. Weiß- und Rotwein werden hier angebaut. Und künftig soll es wahrscheinlich auch einen Rotwein-Anbau in Castrop-Rauxel geben - direkt am Sprung über die Emscher.

Das etwa zwei Hektar große Weingebiet soll auf der Südseite der Emscher entstehen, denn hier bekomme der Wein viel Sonne, so die Emschergenossenschaft. Von den Emscher-Terrassen soll man künftig quasi genau auf den Weinberg zulaufen.

„Aufgrund der Bodenqualitäten wollen wir hier Rotwein anbauen“, so Dr. Uli Paetzel. Der Boden sei nämlich gut durchlüftet. Welche Weinreben aber wirklich letztlich angebaut werden können, ist laut Ilias Abawi letztlich aber die Entscheidung der Winzerin.

So sieht der Weinberg am Dortmunder Phoenix-See aus. Über 90 Rebstöcke wachsen hier.

So sieht der Weinberg am Dortmunder Phoenix-See aus. Über 90 Rebstöcke wachsen hier. © Schaper

Die heißt Tina Krachten und ist bereits für die Weinanbaugebiete in Dortmund zuständig. Künftig soll sie sich auch in Castrop-Rauxel um die Weinentstehung kümmern - aber nicht nur sie.

„Die Bürger können sich auch daran beteiligen in Form von Seminaren oder sogar Patenschaften übernehmen“, sagt Ilias Abawi. Bei den Seminaren könne das Gelernte sofort angewendet werden.

Ein Castrop-Rauxel-Wein ist vorstellbar

Zudem gibt es die Überlegung, den Wein auch zu verkaufen - ein Castrop-Rauxeler Wein aus dem Boden der Europastadt. Zunächst ist aber angedacht, diesen bei den Seminaren anzubieten und bei Verkostungen den Wein zu versteigern.

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Doch bis es überhaupt so weit kommt, werden wohl noch mindestens zwei Jahre vergehen. „Vor 2021 wird das wohl nichts“, so Ilias Abawi. 2020 sollen die ersten Bagger für den Sprung an der Emscher rollen, die Brücke soll 2021 fertiggestellt sein. „Ob wir parallel den Weinanbau vorantreiben, steht noch nicht fest“, sagt Abawi.

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