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Großzügige Geschenke liefern Hinweis auf einen Einbruch bei Fressnapf
Diebstahl
Aus einem Container der Firma Fressnapf wurden Waren im Wert von rund 5600 Euro gestohlen. Das Diebesgut soll verschenkt worden sein. Der angeklagte Castrop-Rauxeler aber streitet alles ab.
Als die Mitarbeiterin im November vor zwei Jahren morgens gegen neun Uhr vor der Hintertür des Tierbedarfgeschäfts „Fressnapf“ in Castrop-Rauxel noch schnell eine Zigarette rauchen wollte, bevor das Geschäft öffnete, sah sie es: Die Tür des Containers stand offen. Kette nebst Schloss, die das Material-Außenlager sicherten, lagen auf dem Boden.
Einbruch. Ein Blick ins Innere bestätigte den Verdacht. „Alles war durchwühlt, vieles fehlte“, schilderte die 31-jährige Fressnapf-Mitarbeiterin jetzt im Amtsgericht von Castrop-Rauxel. Und weil sie für Waren-Ein- und Ausgang verantwortlich war, konnte sie den Verlust exakt bilanzieren.
5.597,82 Euro betrug die Summe der gestohlenen Artikel. Alles Dinge, die ein Hundeleben verschönern: viel Hundespielzeug, Halsbänder, Kissen, Fressen und einiges mehr. „Nichts davon ist wieder aufgetaucht“, sagte sie. Den Schaden habe die Versicherung jedoch beglichen.
Großzügige Geschenke
Derweil wunderte man sich in einem Haus in Habinghorst über einen spendablen Mieter, der Hundehalsbänder und Futter an Hundebesitzer unter den Mitbewohnern verschenkte. Daraus wurde Argwohn, dann ein Verdacht, der den 58-jährigen ehemaligen Mieter nun vor Gericht brachte.
Doch der will es nicht gewesen sein. „Ich war nicht im Container drin“, sagte er nachdrücklich. Gab dann aber zu, dass er zufällig in der Nähe gewesen sei, Bekannte getroffen habe, die besagte Beute in Taschen dabei gehabt hätten. Und ihm großzügig einiges abgegeben hätten. „Das meiste wollten sie auf dem Trödel verkaufen“, gab er an.
Der 62-jährige Ex-Vermieter ließ bei seiner Zeugenaussage kein gutes Haar an seinem ehemaligen Hausbewohner. „Der hat immer nur Stress gemacht, hatte immer viele Leute da, die trugen Tüten und Kisten rein und raus“, sagte er. Er bestätigte, auch für seinen Hund eine Leine bekommen zu haben. Doch als er Richter ihm vorlas, was er einst bei der Polizei zu Protokoll gegeben hatte, verließ ihn die Erinnerung.
Weitere Zeugen geladen
Damals hatte er ausgesagt, aus einem Nebenraum der Wohnung mitangehört zu haben, dass der Angeklagte über den Einbruch sprach, sich Sorgen gemacht habe, ob ihn vielleicht DNA-Spuren verraten könnten. „Weiß ich nicht mehr, ist lange her“, erklärte er nun vor Gericht. Dabei hatte er die Polizei erst auf die Spur gebracht, deren Suche nach einem Tatverdächtigen zuvor wochenlang ergebnislos verlaufen war.
Er bestätigte aber, dass der Angeklagte häufig mit Bekannten zusammen war, jenen, die der 58-Jährige in Containernähe getroffen haben will. Drei Männer und eine Frau. Die sollen nun als Zeugen geladen werden. Ob sie freiwillig kommen? Beim Angeklagten wie auch seinem Ex-Vermieter war das nicht der Fall, da war Amtshilfe notwendig.
Ich bin seit etlichen Jahren als freie Mitarbeiterin für die Lokalredaktion tätig, besuche regelmäßig Gerichtsverhandlungen, um darüber zu berichten, und bin neugierig auf alles, was in Castrop-Rauxel passiert.