Nach Auskunft von Pressesprecherin Katrin Lamprecht hat Vivawest das Grundstück verkauft. Dort sollen vier Reihenhäuser entstehen, die bereits im Bau sind. An der Stettiner Straße sind im Achter-Häuserblock nur noch drei Mietparteien. Lamprecht: „Mit ihnen sind wir weiter im Gespräch und glauben, sie perspektivisch gut in Wohnungen im selben Siedlungsbereich unterbringen zu können.“ Der Vierer-Block soll in naher Zukunft abgerissen werden, leer gezogen ist er schon seit geraumer Zeit. Auch das Grundstück an der Stettiner Straße soll verkauft werden.

Neubau trotz schlechter Standfestigkeit?

Zur Standfestigkeit machte das Wohnungsbau-Unternehmen keine Angaben. Vivawest ließ wissen: „Einzelheiten aus Grundstücksgeschäften wie Bodengutachten oder statische Erfordernisse geben wir generell nicht bekannt. Selbstverständlich wickeln wir unsere Geschäfte als ehrbare Kaufleute ab.“ Der neue Eigentümer des Bauareals, ein Bauplanungs- und Architekturbüro aus Bottrop-Kirchhellen, war weder telefonisch noch per Mail erreichbar.

Rechtsanwalt Martin Grebe vom Mieterschutzverein Dortmund und Umgebung sagte im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ein Mitglied von uns wohnt wohl noch an der Stettiner Straße“. Ansonsten habe er monatelang nichts mehr in dieser Causa gehört. Der Mieterschutzverein hat die Auseinandersetzung zwischen Vermieter und Mieter lange Zeit begleitet.

Das Gutachten, das seinerzeit angefertigt wurde und das keine sinnvolle Alternative zu einem Abbruch beinhaltet haben soll, hat der Mieterschutzverein nicht einsehen können. „Das ist uns seinerzeit ausdrücklich verwehrt worden“, erinnerte sich Grebe. Es sei die Frage, was man jetzt an der Statik verändere. Der treue Mieter, der an die 50 Jahre an der Stettiner Straße 32 gewohnt hat, ist dort nicht mehr anzutreffen. Die Wohnung des 83-Jährigen steht leer.