Das größte Haus der Siedlung ist der Schophof 10: Hier wohnen Mieter von Altro Mondo seit Monaten in einer Bauruine, denn die Balkons fehlen ebenso wie Teile der Fassade. © Tobias Weckenbrock

Stromsperre droht

Altro Mondo zahlt nicht - sitzen Mieter am Schophof bald im Dunkeln?

Mietern im Schophof 10 droht die Abschaltung des Allgemeinstroms. An der Dortmunder Straße konnte das noch gerade so verhindert werden. Altro Mondo weigert sich, Rechnungen zu bezahlen.

Castrop-Rauxel

, 05.06.2019 / Lesedauer: 3 min

Nachdem die Wassersperre für die Mieter im Schophof 8 im März gerade noch so abgewendet werden konnte, weil die Hausverwaltung von Altro Mondo die Rechnung zuvor nicht bezahlt hatte, geht der Ärger für weitere Altro-Mondo-Mieter jetzt in eine neue Runde.

Akut betroffen sind Mieter des Hauses am Schophof 10. Ihnen droht zu kommendem Montag (10. Juni) die Abschaltung des Allgemeinstroms. Sprich, im Hausflur und im Keller bleibt es dann dunkel.

Unter Umständen können auch Heizung und/oder Warmwasserversorgung betroffen sein, je nachdem wie beides im Haus verbaut ist.

600 Euro Stromrechnung stehen offen

In einem Schreiben, datiert auf den 16. Mai, wird den Mietern dieser Schritt von Stromversorger Innogy angekündigt. Zahlungsforderungen in Höhe von über 600 Euro stehen laut diesem Schreiben offen.

Als mögliche Lösungen gibt Innogy an, dass die Mieter mit dem Vermieter in Kontak treten oder die Rechnung selbst begleichen.

Auch an der Dortmunder Straße 3 haben Mieter viele Probleme mit Altro Mondo. Nachdem der Aufzug nach langem Ringen und vielen Ausfällen wieder funktioniert, drohte auch dort der Allgemeinstrom abgestellt zu werden.

Rechnungen an Dortmunder Straße über Jahre aufgelaufen

In einem Schreiben des Mieterbunds an die Stadt Castrop-Rauxel schildert Rechtsanwalt Martin Grebe vom Mieterschutzbund die Situation der Mieter in klaren und drastischen Worten.

Die Zahlungsrückstände für den Allgemeinstrom des Hauses beliefen sich auf rund 7200 Euro. Altro Mondo habe mehrere Jahresrechnungen und weitere Abschläge für dieses Jahr nicht beglichen. Auch nach der Androhung der Abstellung des Stroms zum 15. Mai durch Innogy wurden die Rückstände nicht beglichen.

Miete an Innogy abgetreten

Die Sperrung des Stroms konnte nur verhindert werden, weil mehrere Mieter – vertreten durch den Mieterbund – ihre Mieten seit dem 1. Juni an Innogy abgetreten haben. Sonst wäre nicht nur der Hausflur dunkel geblieben, auch der Aufzug und die Heizung hätten nicht länger funktioniert.

Apropos Heizung: Die ist, so schreibt Martin Grebe weiter, in dem Haus an der Dortmunder Straße seit dem 3. Mai zum wiederholten Mal ausgefallen. Trotz Meldung und einer Aufforderung den Schaden zu beheben, sei hier bisher nur eine Eingangsbestätigung an die Mieter zurückgekommen.

Aber das ist wieder eine anderes Problem. Denn auch bei der Instandsetzung und -haltung der Gebäude, kämpfen die Mieter von Altro Mondo bekanntermaßen immer wieder mit Problemen.

Die Zahlungen der Mieter an Innogy werden beim Abtretungsverfahren, das Martin Grebe betreut, kostenneutral für die Mieter gehandhabt. Das heißt: Sämtliche Zahlungen an Innogy werden direkt von der Miete an Altro Mondo abgezogen.

Sperrung ist letztes Mittel

Innogy darf sich aus Datenschutzgründen nicht zu einzelnen Kunden äußern. Man sei sich aber darüber im Klaren, dass in solchen Fällen am Ende die Mieter diejenigen seien, die unverschuldet die Suppe auslöffeln müssten. Deswegen ist die Stromsperre für Innogy immer das letzte Mittel.

„Einem privaten Haushalt wäre bei derartigen Verzügen bereits vor Monaten der Strom gesperrt worden“, sagt Martin Grebe im Gespräch mit der Redaktion dazu.

Eine umfangreiche Anfrage unserer Redaktion an Altro Mondo hat das Unternehmen auch nach zwei Tagen nicht beantwortet.

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