Altes Fuhrpark-Gelände in Castrop-Rauxel Bauschutt ist weg, aber die Zukunft ist ungeklärt

Altes Fuhrpark-Gelände: Bauschutt ist weg, Zukunft ist ungeklärt
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Das ehemalige Fuhrparkgelände der Stadt liegt seit Jahren brach. Zuletzt brannte es dort Anfang Oktober. Dabei fiel auf, dass sich hier offensichtlich längere Zeit Obdachlose aufgehalten hatten.

Nun heißt es, dass erste Schritte getan seien auf dem Weg zu einer neuen Nutzung. Der Bauschutt und andere Bodenmassen wie Asphalt, die hier immer noch lagerten, sind inzwischen komplett entsorgt. So informierte Frank Neuschulz für die Stadtverwaltung den Bauausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag (17.11.). Sie sollen von einer Firma stammen, die dort zwischenzeitlich angesiedelt war. 2008 hatte der städtische Eigenbetrieb EUV mit dem Neubau des Betriebshofes am Westring das Fuhrparkgelände verlassen.

Obdachlose haben auf dem Fuhrpark-Gelände gehaust.
Obdachlose haben auf dem Fuhrpark-Gelände gehaust. Das wurde nach einem Brand offensichtlich. ©

Anlass für die Erklärungen war eine Anfrage von Dr. Ulrich Häpke von den Linken. Alles, was in den Hallen lagere, sei dort aber unverändert, so Neuschulz weiter. Für die Entsorgung und die Begleitung durch den Fachgutachter seien Kosten von rund 193.000 Euro entstanden, so der Leiter des Immobilienmanagements.

Fläche für Wohnungsbau

Wissen wollte Häpke auch, bis wann das Erbbaurechtsvertrag für das Gelände an der Herner Straße laufe. Abgeschlossen worden sei der Vertrag 1962, so Neuschulz, am 31.12 2062 sind die 99 Jahre vorbei.

Eine klare Zweckbestimmung für die Nutzung habe der Erbbaurechtsvertrag nicht vorgesehen. Allerdings seien der Fuhrpark mit seinen Gebäuden im Vertrag aufgeführt. In der Vergangenheit hatte die Stadt die jährliche Erbpacht mit 20.000 Euro beziffert.

Verena Reuter von der Stadtentwicklung sagte, dass ein Erhalt der Gebäude unwahrscheinlich sei. Eher wahrscheinlich: ein Abriss, um eine Wohnbaufläche zu entwickeln. Ein Nutzungskonzept müsse erarbeitet werden. „Es könnte eine Fläche für die Entwicklung im Rahmen der ECAS sein“, also für die Stadtentwicklungsgesellschaft, so die Bereichsleiterin.

Im kommenden Jahr werde man die Prüfung zur städtebaulichen Entwicklung aufnehmen. Weitere Untersuchungen der Altlasten stünden dafür noch auf dem Plan.

ECAS: Fokus Schillerstraße

Das Fuhrparkgelände ist seit Jahren ein Streitapfel. Es verwahrlost hinter der Gewerbeansiedlung entlang der Herner Straße. Durch seine innerstädtische Lage gilt es aber grundsätzlich als attraktiver Standort. Problem sind aber die nicht so einfachen vertraglichen Bedingungen und die Kosten, die mit einer Entwicklung verbunden wären. Darum hat das Gelände auch nach wie vor keine sehr hohe Priorität.

Wenn das Wort ECAS fällt, wird aber oft in einem Atemzuge das Fuhrparkgelände genannt, zuletzt auch von Bürgermeister Kravanja im Stadtrat. Da ging es um das erste Grundstück, das die Gesellschaft nun entwickeln soll: Es ist leer, wohl schneller zu bebauen und liegt mitten in der Altstadt an der Schillerstraße.

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