Aldi hält in Castrop-Rauxel an Öffnungszeiten fest Kunden wünschen sich etwas anderes

Von Ronny von Wangenheim Lars Biermann
Aldi schließt früher: Filialen in Castrop-Rauxel sind nicht betroffen
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Der Lebensmittel-Discounter Aldi Nord wird ab 1. November zahlreiche Filialen bereits um 20 Uhr schließen. Man wolle aktiv einen Beitrag zum Energiesparen leisten, hieß es in der Mitteilung auf Twitter am Dienstag (18.10.) Welche Standorte betroffen sind, teilte Aldi da nicht mit. Vor Ort sollten Kunden aber schon im Vorfeld informiert werden, so hieß es auf Nachfrage unserer Redaktion wenige Tage später. Wir haben nachgeschaut.

Vier Aldi-Filialen gibt es in Castrop-Rauxel. Alle schließen abends um 21 Uhr. Am Montag (31.10.) könnte es der letzte längere Einkaufstag bei Aldi gewesen sein. Um 20 Uhr soll an vielen Filialen des Discounters künftig Schluss sein. Vor Ort ist an allen vier Filialen am Westring, in Habinghorst, Ickern und Henrichenburg viel los an diesem Brückentag.

Plakate sollen auf Änderung hinweisen

„Dort, wo wir in den kommenden Tagen keine Plakate im Markt zu den angepassten Öffnungszeiten ausgehängt haben, wird sich auch nichts ändern“, so antwortete ein Aldi-Pressesprecher auf unsere Anfrage. Plakate sind an keinem der vier Standorte in Castrop-Rauxel zu erkennen. Zum Monatsanfang wird sich also nichts ändern.

Der Aldi an der Wartburgstraße hat von 7 bis 21 Uhr geöffnet.
Der Aldi an der Wartburgstraße hat von 7 bis 21 Uhr geöffnet. © Ronny von Wangenheim

Vielen der Kunden wäre es egal, so zeigt eine Umfrage vor Ort. Vor allem ältere Castrop-Rauxeler erzählen, dass sie sowieso nicht abends einkaufen gehen. „Das war früher auch so, und wir sind auch klargekommen“, sagt eine Frau. Hannelore Schroll, die am Ickerner Markt in Aldi war, sagt: „Das ist eine blöde Angewohnheit, dass Leute so spät einkaufen gehen.“

Walter Olbrisch, der in Habinghorst seine Einkäufe gemacht hat, erzählt ebenfalls, dass er noch die Zeiten kennt, in denen um 18.30 Uhr die Läden schlossen. In der Hochphase der Corona-Pandemie sei er gerne abends nach 20 Uhr einkaufen gegangen. „Da waren kaum Kunden im Laden“, sagt er. Da könne man ruhig früher schließen.

Entspannter Einkauf am Abend

„Für die Verkäufer ist es ja auch nicht schön, jeden Tag bis 21 Uhr hier zu sitzen und abends kommt dann keiner mehr“, sagt ein Aldi-Kunde in Henrichenburg. Am Ickerner Markt kommt Christopher Mielke am Montagvormittag aus dem sehr gut besuchten Aldi. Er sieht es anders. „Das ist die Hölle da drin“, sagt er, „ganz furchtbar.“ Zwei Säcke Pinienrinde hat er im Wagen, außerdem Lebensmittel. „Ich gehe tendenziell eher abends einkaufen“, sagt er. „Da ist es leerer und sehr entspannt.“

Persönliche Einkaufsgewohnheiten, darum geht es den meisten Castrop-Rauxelern, die unsere Redaktion vor den Aldi-Märkten angesprochen hat. Um was es Aldi geht, ist kaum Thema. Eine Ausnahme bleibt die Reaktion einer Kundin am Westring: „Wenn es wirklich Energie einspart, sollten die Filialen besser um 20 Uhr schließen.“

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