50 Wohnhäuser statt 100 Wohnwagen-Stellplätzen Hier plant die Stadt Castrop-Rauxel ein Baugebiet

Behringhauser Gärten: 50 Baugrundstücke statt 100 Wohnwagen-Stellplätzen
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Die Stadt Castrop-Rauxel plant eine neue städtebauliche Entwicklung im Ortsteil Behringhausen. Das Projekt, das jetzt als Bebauungsplan Nr. 263 oder „Behringhauser Gärten“ in die politischen Beratungen geht, umfasst das ehemalige Betriebsgelände der Hermecke GmbH & Co KG und angrenzende Grundstücke. Das Ziel: Aus der früher genutzten Gewerbefläche, auf der nun schon über viele Jahre lediglich noch Wohnwagen abgestellt waren, ein hochwertiges Wohngebiet mit rund 50 Wohneinheiten zu schaffen.

Das Entwicklungsgebiet erstreckt sich zwischen der Emschertalbahn und der Sägewerkstraße im Osten und der Bladenhorster Straße im Westen. Im Norden grenzt das Gelände an das Betriebsgelände der Reinex GmbH, im Süden an das bestehende Wohngebiet Messenkamp.

So sieht die Planungsskizze zu den "Beringhauser Gärten" Stadt April 2025 aus. Die Straße führt von der Bladenhorster Straße aus auf das Areal und verzweigt sich da, wo heute noch eine Garagenbaracke steht.
So sieht die Planungsskizze zu den "Beringhauser Gärten" Stand April 2025 aus. Die Straße führt von der Bladenhorster Straße aus auf das Areal und verzweigt sich da, wo heute noch eine Garagenbaracke steht. © Stadt Castrop-Rauxel / Leinfelder Ingenieure

Der Plan, der seit etwa 2021 existiert, sieht eine abwechslungsreiche Bebauung mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern sowie Geschosswohnungsbau vor. Das soll sich harmonisch in die zweigeschossige Umgebung einfügen, heißt es in der Beschreibung im Amtsblatt. In Anbetracht ökologischer Aspekte werde die neue Bebauung weniger Flächenversiegelung aufweisen als die frühere Gewerbenutzung, heißt es auch mit Blick auf die Diskussion im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz, der 6.5.2025 (Dienstag, 17 Uhr) im Ratssaal öffentlich tagt. Demnach sollen künftig Freiraum- und Grünstrukturen das Mikroklima verbessern und Hitzestress reduzieren. Auf Luftbildern ist zu sehen, dass die Fläche aktuell weitgehend asphaltiert und geschottert ist und sich alte Garagen und Baracken darauf befinden.

Das in den 1960er-Jahren gegründete Rohrleitungsbau-Unternehmen von Friedrich Hermecke ist noch eingetragen. Allerdings ist der Diplom-Ingenieur, der einst im Dressur- und Springreiten aktiv war und sich in der Reitervereinigung auf Landes- und Bundesebene engagierte, seit 2004 nicht mehr im Baugewerbe aktiv. Darum firmiert das Gelände, auf dem Stellflächen für Caravans vermietet werden, bei der Stadt heute als Gewerbebrache. Ziel der Stadtplanung bei der Ausweisung von neuen Wohnbauflächen ist es, Brachflächen zu revitalisieren und Baulücken zu schließen. Diese Variante wird einer Neu-Versiegelung von Freiflächen im Außenbereich politisch vorgezogen.

Die Verkehrsanbindung des neuen Quartiers erfolgt über die ehemalige Betriebszufahrt zur Bladenhorster Straße und eine zusätzliche fußläufige Verbindung zur Sägewerkstraße.

Die Bahnlinie der Emschertalbahn (unten links) und Reinex (unten rechts) begrenzen das Baugebiet "Behringhauser Gärten", das auf der heutigen Abstellfläche für Wohnwagen entstehen soll.
Die Bahnlinie der Emschertalbahn (unten links) und Reinex (unten rechts) begrenzen das Baugebiet "Behringhauser Gärten", das auf der heutigen Abstellfläche für Wohnwagen entstehen soll. © RVR 2024

„Hohe städtebauliche Qualität“

Das Projekt ziele aus städtischer Sicht darauf ab, die Lebensqualität in Behringhausen erheblich zu steigern und ein modernes, umweltfreundliches Wohnumfeld zu schaffen, heißt es. „Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich auf eine hohe städtebauliche Qualität des neuen Wohnquartiers freuen“, so heißt es im Amtsblatt der Stadt.

Das Unternehmen Leinfelder Ingenieure GmbH aus Haan bei Düsseldorf unterstützt aktuell im B-Planverfahren. Auf der Internet- und Facebookseite heißt es: „Wir freuen uns darauf, die Maßnahme planerisch betreuen zu können.“ Investor ist das Unternehmen Eckehard Adams Wohnungsbau aus Düsseldorf.

Für Menschen, die ein Haus bauen wollen, gibt es damit zukünftig eine weitere Option in Castrop-Rauxel. Aktuell gibt es das Beerenbruchviertel als größtes Baugebiet der Stadt in Ickern und „Wetterschacht Erin 5“ an der Pallasstraße sowie „Am Emscherufer“ in Habinghorst, wo jeweils gebaut wird. Ebenfalls gebaut wird in Merklinde im Gebiet „Mariengärten“. Dort gibt es allerdings Probleme durch die Insolvenz der Entwicklungsgesellschaft „Tecklenburg“.

Das „Waldquartier Dorloh plus“ in Dingen soll ebenso wie „Am Alten Garten“ in Henrichenburg noch entwickelt werden.

Die "Behringhauser Gärten" liegen in der Nähe des Einkaufszentrums Westring-Center und dem Anschluss an die A42 (Bladenhorst).
Die "Behringhauser Gärten" liegen in der Nähe des Einkaufszentrums Westring-Center und dem Anschluss an die A42 (Bladenhorst). © RVR 2024

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. April 2025.