Welche Gerichte sollte man unbedingt bei Castrop kocht über probieren? Und wenn ein Gericht gleich mehrfach auf den Karten steht? Bei wem schmeckt es am besten? Wir haben den Test gemacht und uns gleich drei Teller mit Ochsenbäckchen serviert. Am Ende gab es Punkte.
Schon optisch zeigen sich die Unterschiede. Tanta Amanda kombiniert Ochsenbäckchen mit Kartoffelpüree und Spitzkohl, Catering by Schmitz hat Süßkartoffeln und Mirepoix gewählt und setzt damit auch farblich Akzente. Die Trattoria Puglia hat eine italienische Variante, hat das Fleisch in einer Barolosauce geschmort und reicht dazu Kräuterpolenta.
Im Zentrum unseres Tests steht das Fleisch. Viele sagen, dass es kaum etwas Zarteres gibt als Ochsenbäckchen. Dazu müssen sie aber gut zubereitet werden. Es handelt sich schließlich um Fleisch aus der Wange des Rindes, die Muskeln dort werden durch Kaubewegungen ständig trainiert. Erst durch langsames Schmoren über Stunden wird das Fleisch so zart, wie es zumindest zwei der Gastronomen auch bei Ckü zeigen.

Geschmort wird das Fleisch aus der Wange in Rotwein. Oft wird ein leichterer Rotwein gewählt. Die Trattoria Puglia verweist schon auf der Karte auf die Barolosauce. Der Wein aus der Nebbiolo-Traube komt aus dem Piemont und ist eher kräftig. Das schmeckt man auch bei dieser Ochsenbäckchenvariante. Das Fleisch ist in dünne Scheiben geschnitten und liegt auf der Kräuterpolenta. Sie hat die Konsistenz von einem Kartoffelpüree, schmeckt auch dank der Kräuter sehr kräftig, was gut zum Fleisch passt. Das Fleisch ist sehr zart und so wie die Sauce geschmackvoll.

Bei Catering by Schmitz kommt das Fleisch in einem Stück auf den Teller. Es lässt sich leicht zerteilen, schon einer erster Hinweis, dass auch hier die Ochsenbäckchen zart sind. Wie das Fleisch schonend behandelt wurde, lässt sich auch an kleinen weichen, etwas glibberig wirkenden Teilen erkennen – ein Zeichen dafür, dass das Kollagen des Bindegewebes geschmolzen ist und sich in Gelatine verwandelt hat.
Zum Fleisch gibt es bei dieser Variante Süßkartoffelpüree, außerdem Mirepoix. Diese zu kleinen Würfeln geschnittenen Gemüse sind Teil der Sauce. Auch die Kombination von Fleisch und dem süßeren Püree passt sehr gut.

Bei Tante Amanda sind die Ochsenbäckchen ebenfalls in Scheiben geschnitten, die dicker sind als bei der Variante der Trattoria Puglia. Zwei Scheiben liegen auf dem Teller, dazu gibt es klassisch Kartoffelpüree und Spitzkohl. Leider zeigt sich das Fleisch als sehr zäh. Es bleibt der einzige Teller, den wir am Ende nicht komplett aufessen.
Und noch etwas fällt – zumindest bei unserem Test – negativ auf. Der Spitzkohl, auf wir uns sehr gefreut haben, ist bestenfalls lauwarm, das Püree ist komplett kalt.

Die Bewertung fällt schnell: Die beiden Ochsenbäckchen-Variationen von Catering by Schmitz und Trattoria Puglia bekommen fünf von fünf Punkten. Was man lieber mag, ist Geschmackssache. Bei uns bevorzugte eine Testesserin die Trattoria Puglia-Variante wegen des zarten Fleisches und der kräftigen, sehr geschmackvollen Sauce. Das sah die andere Testesserin genauso, sie hätte aber eher die Variante mit dem ganzen Fleischstück, auch wegen ihrer Vorliebe zu Süßkartoffeln, noch einmal bestellt. Wegen des zähen Fleisches langt es bei Tante Amanda nur zu drei Punkten. Dabei haben wir nicht bewertet, dass die Beilagen kalt auf den Teller kamen. Das hätte sonst noch einen weiteren Punkt gekostet.
Der große Ochsenbäckchentest bei „Castrop kocht über“: Wo schmeckt es am Besten?