Zeichen für den Frieden: BVB-Benefizspiel gegen Kiew sorgt für Gänsehaut-Momente

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Zeichen für den Frieden: BVB-Benefizspiel gegen Kiew sorgt für Gänsehaut-Momente

rnBorussia Dortmund

Der BVB stellt mit dem Benefizspiel gegen Dynamo Kiew eine bewegende wie motivierende Veranstaltung auf die Beine. Es gibt zahlreiche Gänsehaut-Momente. Der Gewinner ist die Ukraine.

Dortmund

, 26.04.2022, 20:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt so viele bewegende, so viele Gänsehaut-Momente an diesem Abend im Signal Iduna Park, in dem denkwürdige Spiele stattgefunden haben, in dem aber diesmal der Sport so nebensächlich ist – und der Krieg in der Ukraine noch nie so nah war. Weil da auf dem Rasen Spieler in weißen Trikots auflaufen, die flüchten mussten vor den Bomben aus Russland, die Familie, Verwandte und Freunde zurücklassen mussten und nun auf einer Fußballtour durch Europa versuchen, aufmerksam zu machen auf das große Leid.

BVB-Benefizspiel gegen Kiew bringt rund 400.000 Euro ein

Als die Mannschaften den Rasen betreten, haben die Spieler Dynamo Kiews Nationalfahnen um ihre Schultern gelegt. Den kompletten Mittelkreis bedeckt ein riesengroßes Banner in blau und gelb mit der Aufschrift „StopWar“. Auch die Banden, die das Spielfeld einrahmen, transportieren diese Botschaft. Und natürlich das „StandWithUkraine“, das zum Motto geworden ist seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar, fast auf den Tag genau vor zwei Monaten. Und das zeigen soll: Wir denken an Euch, wir unterstützen Euch, wir halten zu Euch.

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Benefizspiel im Signal Iduna Park: BVB - Dynamo Kiew 2:3 (1:3)

Die Bilder des Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew.
26.04.2022
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Bilder des Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew. © picture alliance/dpa
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Bilder des Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew. © IMAGO/Kirchner-Media
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Bilder des Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew. © IMAGO/Revierfoto
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35.000 Tickets, vermeldet Borussia Dortmund kurz vor Anpfiff, habe man für dieses Benefizspiel verkauft, BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärt im „ZDF“, man rechne mit einer Einnahme von 400.000 Euro. Eine direkte Nothilfe, die ohne Umwege in die Ukraine fließen soll. Dort, wo das Geld am dringendsten gebraucht wird.

BVB gegen Kiew: Zwei junge Ukrainer stehen im Mittelpunkt

An den Händen der beiden Kapitäne Marco Reus und Serhiy Sydorchuk läuft der 13-jährige Nikita ein, ein blonder, großgewachsener Junge aus der Ukraine, der in der Jugendakademie bei Dynamo Kiew spielt und mit seiner Mutter aus einem Luftschutzbunker in Kiew floh – über Polen nach Berlin, wo er jetzt im SOS-Kinderdorf lebt. Der BVB erfüllte ihm einen großen Traum: Einmal in diesem Stadion bei einem Spiel von Borussia Dortmund sein, er darf kurze Zeit später sogar den Anstoß ausführen, ein zentimetergenauer Ball zu Erling Haaland.

Kurz zuvor hat Nobby Dickel Unterstützung beim Verlesen der Aufstellungen bekommen, immer abwechselnd rufen der Stadionsprecher und der 16-jährige Ivan Matviichuk jeweils den Namen eines Dortmunder Spielers, dann den eines Akteurs von Dynamo. Auch für Matviichuk ist das ein besonderer Moment: Er hat in der U17 von Shakhtar Donezk gespielt, eher er mit seiner Mutter und seinem Großvater aus der Heimat flüchtete und in Dortmund landete.

Der BVB stellt eine beeindruckende Veranstaltung auf die Beine

Bei der ukrainischen Nationalhymne, die von Julija Sanina gesungen wird, haben viele auf den Tribünen Tränen in den Augen, nicht zum ersten Mal in diesen fast andächtigen Minuten. Das „You’ll never walk alone“ lässt niemanden unberührt, auch die Video-Botschaft von Wladmir und Vitali Klitschko, der heute Bürgermeister von Kiew ist, geht unter die Haut. „Dieser Krieg“, sagt Wladimir, „ist so ein trauriger Anlass für dieses Spiel und genau deshalb so wichtig.“ Er wolle sich bedanken bei allen, die dieses Spiel möglich gemacht hätten, „nichts würden wir lieber tun, als jetzt unter Euch zu stehen.“ Und dann kommt dieser Satz: „Ihr im Stadion zeigt, dass wir nicht vergessen werden, ihr zeigt, dass Putin diesen Krieg nie gewinnen kann.“

Der BVB, der wie die gesamte Bundesliga seit dem Ausbruch des Krieges immer wieder Flagge zeigt, hat eine beeindruckende, eine bewegende, aber auch eine motivierende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Im eigenen Stadion ist Dortmund an diesem Tag Gastgeber unter Gleichgesinnten, die alle Treffer mit gleicher Lautstärke bejubeln. Viele Ukrainer, die in Deutschland leben, sind gekommen, sie freuen sich auch über die zwei Treffer der Borussia und bejubeln die drei ihrer Mannschaft, die sich tragen lässt von der besonderen Stimmung – und vielleicht für die 90 Minuten das Leid in der Heimat ein wenig in den Hintergrund drücken konnte.

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