Abwehrchef Mats Hummels steht mit dem BVB vor entscheidenden Wochen. © dpa
Meinung
Wankelmütiger BVB im Endspurt: Ab jetzt muss alles passen
Der BVB wahrt durch den Sieg in Stuttgart die kleine Chance auf die erneute Champions-League-Qualifikation. Das Ergebnis stimmt, die Leistung nur teilweise. Ab jetzt muss alles passen.
Sieben Mal sollte es fortan das „Manchester-Gesicht“ werden, da waren sich alle bei Borussia Dortmund einig nach der knappen 1:2-Niederlage gegen Manchester City am vergangenen Dienstag in der Königsklasse. Denn auch wenn das Ergebnis nicht gepasst hatte, die Leistung war durchaus als gut befunden worden. Als Benchmark wird ein solcher Auftritt dann neuerdings immer gerne festgelegt, also als Maßstab. Immer so wie in Manchester, das war die Schlussfolgerung. Ab sofort. In jedem Spiel. Bis Saisonende.
An diesem Vorhaben ist der BVB bereits in Spiel eins nach Manchester gescheitert. Die Benchmark wurde gegen den VfB Stuttgart gerissen, freilich nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit. Doch dafür stimmte dieses Mal das Ergebnis, während die Leistung nur teilweise und vor allem in Durchgang zwei zufriedenstellend war. Die Schwarzgelben zogen beim 3:2-Erfolg gegen die Schwaben nach der Halbzeit den Kopf aus der Schlinge und wahrten durch den knappen Sieg ihre kleine Chance auf die erneute Qualifikation für die Champions League. Nach dem 4:3-Sieg der Frankfurter Eintracht gegen den VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag hätten weitere Dortmunder Punktverluste für den BVB wohl einen vorzeitigen K.o.-Schlag im Kampf um Platz vier bedeutet.
BVB-Chance auf die Champions League ist minimal
Nun sind es aus schwarzgelber Sicht sieben Punkte Rückstand auf Frankfurt, acht auf Wolfsburg - bei noch sechs ausstehenden Spieltagen. Mehr Hoffnung als die Leistung des BVB im Schwabenländle schenkt ein wenig Rechnerei. Vielleicht war die Wolfsburger Niederlage in Frankfurt ja gar nicht so schlecht, wie sie auf den ersten Blick aussah. An irgendwas muss man sich ja festklammern.
Die Wölfe aus der Autostadt jedenfalls, derzeit Tabellendritter, müssen an den verbleibenden sechs Spieltagen noch gegen Bayern München, den VfB Stuttgart, den BVB, Union Berlin, RB Leipzig sowie Mainz 05 antreten und haben damit das kompliziertere Restprogramm als die Eintracht auf Platz vier (Gladbach, Augsburg, Leverkusen, Mainz, Schalke, Freiburg). Sollte der VfL Wolfsburg nun gegen Bayern und Leipzig verlieren, und sollte der BVB alles gewinnen, also auch das direkte Duell gegen die Wölfe, ja dann wäre doch vielleicht, ja dann könnte doch vielleicht, ja dann müsste doch vielleicht - unter Umständen noch was gehen.
Borussia Dortmund stolpert wankelmütig durch die Bundesliga-Saison
Die Zahl der Konjunktive ist dabei freilich nicht unerheblich. Das hat sich der BVB an den ersten 28 Spieltagen selbst eingebrockt. Und wenn Borussia Dortmund weiter so wankelmütig durch die Bundesliga-Saison stolpern sollte wie bisher, dann werden keine Theorie und keine Rechenspielchen dieser Welt helfen können und dann wird es auch bald keine Konjunktive, sondern vielmehr triste Fakten geben.
Ab jetzt muss alles passen beim BVB. Das gilt schon für den kommenden Mittwoch. Dann wird Borussia Dortmund schon qua Gegner mal wieder sein Manchester-Gesicht zeigen müssen. Es wird wohl eine nach oben korrigierte Benchmark brauchen, um den Traum vom Halbfinale in der Champions League Wirklichkeit werden zu lassen. Und dieser Maßstab wird dann einmal mehr für die restlichen Spiele der Saison gelten müssen. Ansonsten droht das Viertelfinal-Rückspiel am Mittwochabend die vorerst letzte Champions-League-Partie für eine sehr lange Zeit zu werden. Zumindest in Stuttgart ist das letzte Fünkchen Hoffnung auf Königsklassen-Fußball mit Dortmunder Beteiligung in der neuen Saison noch nicht erloschen - ein loderndes Feuer ist aber auch nicht draus geworden.
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