Zeitspiel
Vor 25 Jahren: Als Michael Zorc die Meisterschale in den Himmel reckte
Vor knapp einer Woche reckte BVB-Kapitän Marco Reus den DFB-Pokal in den Himmel. Vor 25 Jahren war es Michael Zorc, der einen Titel für die Borussia entgegennahm. Das Zeitspiel zur Meisterschaft 1996.
Michael Zorc reckt am 18. Mai 1996 die Meisterschale in den Dortmunder Himmel. Neben ihm (v.l.) Torwart Stefan Klos, Patrik Berger, Karl-Heinz Riedle, Thomas Franck, © imago images/Horstmüller
Es sind Bilder, die in Zeiten einer weltweiten Pandemie mit Geisterspielen in den Fußballstadien, wehmütig machen: Hunderte, nein Tausende Fans, die sich auf dem Rasen des Westfalenstadions in den Armen liegen, die feiern, singen, lachen. Ausgelassen den Moment genießen. Und irgendwo mittendrin, sind die Fußballprofis, die all das möglich gemacht haben.
Der fünfte Meistertitel von Borussia Dortmund
Am 18. Mai 1996 bekommt Borussia Dortmund zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte die gut elf Kilogramm schwere Meisterschale überreicht und steht nach dem Triumph ein Jahr zuvor erneut an der Spitze der Bundesliga. Es ist Michael Zorc, der an diesem Nachmittag als BVB-Kapitän den Pokal als erster in den Dortmunder Himmel recken darf. Die Borussia hatte zuvor vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion den SC Freiburg mit 3:2 geschlagen, hatte sich die Meisterschaft aber schon eine Woche zuvor gesichert.
Ein Bild, das in Zeiten von Corona Sehnsüchte weckt: Die BVB-Anhänger feierten die Meisterschaft ausgelassen auf dem Rasen im Westfalenstadion. © imago / Horstmüller
Die Saison 1995/1996 ist die erste, die nach der bis heute geltenden Drei-Punkte-Regel ausgetragen wurde. Der BVB ging als Titelverteidiger in die neue Spielzeit - und lieferte sich einen Zweikampf mit dem FC Bayern. Und zunächst sah es auch so aus, als könnten sich die Münchner durchsetzen. Die Borussia mit Trainer Ottmar Hitzfeld startete denkbar schlecht in die Saison, hatte nach sechs Spieltagen schon sieben Punkte Rückstand auf die Bayern.
Danach aber ging es stetig bergauf, nach zwölf Spieltagen war der BVB punktgleich mit dem Konkurrenten aus dem Süden, die Hinrunde beendete der BVB an der Spitze mit zwei Punkten Vorsprung. Die Rückrunde war geprägt vom Zweikampf der beiden Mannschaften - mit dem besseren Ende für die Schwarzgelben.
Zum zweiten Mal verteidigt der BVB den Meistertitel
Nach 1956 und 1957 gelang der Borussia damit zum zweiten Mal die Titelverteidigung in der Meisterschaft - und 16 Jahre später dann noch einmal mit Jürgen Klopp in den Jahren 2011 und 2012. Nach der Schalenübergabe feierten die BVB-Profis, wie schon ein Jahr zuvor, einen Tag später mit Hunderttausenden Fans den Titel bei einem Umzug durch die Stadt - vom Borsig- zum Friedensplatz.
Die BVB-Meisterelf von 1996. © imago / Sven Simon
Auch 2021 darf Michael Zorc einen Titel mit dem BVB feiern
Michael Zorc durfte 25 Jahre nach der Meisterschaft 1996 erneut einen Titel mit seinem BVB feiern - vor knapp einer Woche krönte sich die Borussia zum Pokalsieger 2021. Dieses Mal war es Marco Reus, der den Pokal als Kapitän gen Himmel reckte. Und für den Sportdirektor, der zum Ende der nächsten Saison aus dem Amt scheidet, ist es einer der letzten Titel seiner langen und erfolgreichen Karriere bei Borussia Dortmund.