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Einzelkritik

Von A wie Alcacer bis Z wie Zagadou - BVB überzeugt gegen Stuttgart im Kollektiv

Kein BVB-Spieler bekommt beim 4:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart eine schlechtere Note als eine 3,0. Dennoch: Bürki, Alcacer, Reus und Witsel stechen hervor. Die Einzelkritik.

Stuttgart

, 20.10.2018 / Lesedauer: 5 min

Roman Bürki: Der Schweizer, der vergangene Woche wegen Leistenbeschwerden frühzeitig von der Nationalmannschaft der Eidgenossen nach Dortmund zurückgekehrt war, wurde rechtzeitig fit und durfte im ersten Durchgang quasi aus der Loge mit ansehen, wie seine Vorderleute den Tabellenletzten in seine Einzelteile kombinierten. Zwischendurch packte er mal zu. Zum Beispiel gegen Gentners Kopfball (8. Minute) oder Gentners Bogenlampe (20.). In der zweiten Hälfte war Bürki dann plötzlich gefordert. Seine größte Tat war eine Klasse-Parade gegen Stuttgarts Ascacibar, die das eigentlich sichere 1:3 verhinderte. Note: 2,0

Lukasz Piszczek: Der Vizekapitän wurde ebenfalls rechtzeitig fit und seine muskulären Probleme los. Defensiv hatte der Pole alles im Griff auf der rechten Seite – und offensiv bereitete er das 2:0 durch einen tollen Lauf in die Tiefe und perfekter Ablage auf Reus mustergültig vor. In der zweiten Hälfte sorgte er mit seiner Erfahrung und guter defensiver Absicherung dafür, dass die wütenden Stuttgarter Angriffsbemühungen nur von kurzer Dauer waren. Note: 2,5

Abdou Diallo: Der junge Franzose rückte nach drei Spielen als Marcel-Schmelzer-Vertreter hinten links wieder zurück in die Abwehrzentrale und übernahm die Position des verletzten Manuel Akanji (Hüftprobleme) in der Innenverteidigung. Im ersten Durchgang war er nicht gefordert, im zweiten Durchgang hatte er anfangs Probleme mit Mario Gomez. Doch Diallo fing sich schnell, löschte nach 62 Minuten gut gegen eben jenen Gomez und gab insgesamt einen souveränen Abwehrchef. Note: 2,5

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Dan-Axel Zagadou: Der Mann mit der Statur eines Kühlschranks erledigte seinen Job gewohnt unaufgeregt. Der junge Franzose überzeugte einmal mehr mit gutem Stellungsspiel, robuster Zweikampfführung und hoher Passsicherheit. Note: 2,5

Achraf Hakimi: Die Leihgabe von Real Madrid schaffte es rechtzeitig von seiner Länderspielreise auf die Komoren zurück in die BVB-Startelf. Der 19-Jährige verteidigte erstmals im BVB-Trikot hinten links und ersetzte den verletzten Marcel Schmelzer. Defensiv erledigte er seine Aufgabe ordentlich, offensiv schaltete er sich immer mal wieder mit ein. Im ersten Durchgang fand seine scharfe Hereingabe Reus fast, im zweiten Durchgang strich sein Schuss aus der Distanz knapp vorbei (74.). Note: 3,0

Axel Witsel: Der Taktgeber im BVB-Mittelfeld war in der Länderspielpause zweimal mit der belgischen Nationalmannschaft gefordert, doch von Müdigkeit war beim Mann mit der auffälligsten Frisur der Bundesliga nichts zu sehen. Witsel war in der ersten Hälfte omnipräsent, hatte allein im ersten Durchgang 46 Ballaktionen und 92 Prozent seiner Pässe fanden seine Mitspieler. In der zweite Hälfte unauffälliger, aber immer Herr der Lage. Note: 2,0

Thomas Delaney: Der Däne war wie immer viel unterwegs und einer der Gründe, warum der BVB vorne phasenweise zaubern konnte. Delaney ist der Abfangjäger, der Räume zu läuft und Bälle erobert. Das ist selten schön, aber häufig wichtig. Der Arbeiter gibt dem Team von Lucien Favre Stabilität. Note: 2,5

Jadon Sancho: Der frischgebackene A-Nationalspieler Englands traf nach drei Minuten mit etwas Glück zum 1:0. Der 18-Jährige hatte auch danach immer wieder auffällige Szenen, leistete sich aber auch die eine oder andere Ungenauigkeit. Sein Leichtsinnsfehler nach 56 Minuten ermöglichte Maffeo einen freien Abschluss von der Strafraumkante. Manchmal merkt man Sancho sein Alter eben noch an. Note: 2,5

Marco Reus: Der Kapitän musste in der Länderspielpause neun Tage pausieren, um seine Kniebeschwerden wieder in den Griff zu bekommen. Es reichte für den werdenden Vater, der gegen den VfB eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen hat. 14 Torbeteiligungen in 14 Spielen gegen Stuttgart standen für Reus vor dem Spiel in den Büchern der Statistiker. Nach drei Minuten stellte er auf 15 Beteiligungen, als er über Umwege Sancho bediente, nach 23 Minuten auf 16 Beteiligungen, als er nach traumhafter Kombination mit Piszczek auf 2:0 stellte und auf 17 Beteiligung beim 3:0 durch Alcacer, als er ebenfalls seine Füße im Spiel hatte. Als er nach 79 Minuten vom Feld ging, klatschte auch das Stuttgarter Publikum. Note: 1,5

Jacob Bruun Larsen: Der Däne kehrte zurück an den Ort, an dem er in der vergangenen Rückrunde häufig von der Bank aus zusehen musste. Beim VfB Stuttgart hatte es der 20-Jährige bis zum Sommer nur auf 125 Pflichtspielminuten gebracht, die Schwaben hatten ihn aber trotzdem verpflichten wollen. Doch Michael Zorc sagte dem VfB ab – und so lief Bruun Larsen als BVB-Startelfspieler in der Mercedes-Benz Arena auf. Er brauchte keine drei Minuten, um Eindruck zu hinterlassen. Vor dem 1:0 spielte er Reus mit guter Übersicht frei, traf danach aber auch immer mal wieder falsche Entscheidungen. Note: 3,0

Paco Alcacer: Der Mann mit der verrücktesten Torquote in Fußball-Europa durfte erstmals in der Bundesliga von Beginn an für den BVB stürmen – und tat das, was er am besten kann: Tore schießen. Nach 25 Minuten sorgte er mit seinem gefühlvollen Heber für die frühe Entscheidung in einer einseitigen Partie. Doch auch beim 2:0 hatte er seine Schlitzohrigkeit bereits unter Beweis gestellt, als er überlegt über den Ball stieg und Reus den Abschluss überließ. In der Halbzeit machte der Spanier mit leichten muskulären Problemen Platz für Maximilian Philipp, sein Job war erledigt, sein Tor hatte er gemacht. Note: 2,0

Maximilian Philipp: Lucien Favre nutzte den Halbzeitstand, um seinem Offensiv-Allrounder, der sich derzeit durch eine schwierige Phase schleppt, weitere Spielminuten zu verschaffen. Philipp kam für Alcacer – und konnte einem ein wenig leidtun, dass der BVB in der zweiten Hälfte nicht mehr so zielstrebig nach vorne spielte wie in Durchgang eins. Doch Philipp mühte sich nach Kräften, sprintete, ackerte – und belohnte sich mit dem 4:0. Der Treffer wird ihm guttun. Note: 2,5

Christian Pulisic: Der US-Boy kam nach 66 Minuten für Bruun Larsen und feierte sein Comeback nach überstandenem Muskelfaserriss in der Wade. Vergab eine gute Chance nach 76 Minuten und und bereitete das 4:0 von Philipp vor (85.). Note: 3,0

Mario Götze: Der Ausnahmekönner kam zu seinem zweiten Kurzeinsatz nacheinander. Nach 79 Minuten rückte er für Reus auf die Zehnerposition. ohne Note

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