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Vertrag heimlich verlängert: Das ist der BVB-Plan mit Marcel Schmelzer
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund verlängert den Vertrag mit Marcel Schmelzer still und leise um ein weiteres Jahr. So plant der BVB mit dem Routinier in den kommenden Monaten.
Auf dem Rasen hat man Marcel Schmelzer nach der Sommerpause noch nicht gesehen, zum Team der Borussia gehört der Ex-Kapitän aber zumindest offiziell auch weiterhin.
Knieverletzung: Marcel Schmelzer fehlt dem BVB seit einem Jahr
Schmelzers am 30. Juni auslaufenden Vertrag hat Borussia Dortmund nach Informationen der Ruhr Nachrichten in den vergangenen Wochen still und leise um ein weiteres Jahr verlängert. Das hatte allerdings ausschließlich versicherungstechnische Gründe.
Wie berichtet, hat der BVB seinem langjährigen Spieler freigestellt, nach seiner schweren Knieverletzung auch den letzten Teil seines Aufbautrainings in Dortmund und mit den Ressourcen der Borussia zu absolvieren. „Wir haben ja betont, dass er sehr gerne bei uns seine Reha fortführen kann“, bestätigte Michael Zorc auf Anfrage. Schmelzer hat dieses Angebot offenbar angenommen. Damit der 33-Jährige und auch der Klub aber für den Fall eines erneuten gesundheitlichen Rückschlags abgesichert sind, musste der BVB seinen Vertrag offiziell verlängern - und das für eine komplette Saison, so sehen es die Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) vor.
Marcel Schmelzer will seine Profi-Karriere fortsetzen
Das heißt allerdings nur in der Theorie, dass Schmelzer auch bis zum Saisonende unter Vertrag bleibt. Möglich wäre eine beidseitige Auflösungsvereinbarung, sobald der 33-Jährige wieder voll einsatzfähig ist und einen Klub findet, bei dem er seine Karriere fortsetzen möchte. Dass er noch nicht ans Aufhören denkt, hat Schmelzer zuletzt auch in der DAZN-Doku über Borussia Dortmund betont. Plan B sei, so Schmelzer, „da das Feuer noch gewaltig in mir brennt, das im Ausland zu tun.“
Ob die Gesundheit Profisport überhaupt noch zulässt, ist mit jedem weiteren Tag mühseliger Reha-Arbeit eine immer bedeutendere Frage. Schmelzer fehlt nun seit einem Jahr, nachdem er sich in der Endphase der Saison 2019/20 im Training am Knie verletzte und eine Operation unumgänglich war. Nach einigen Fortschritten im Verlauf der vergangenen Saison hatte sich der Wunsch nach einem Comeback noch vor Ablauf seines Vertrages und einem letzten Spiel im Signal Iduna Park nicht erfüllt.
2019 verweigert der BVB Marcel Schmelzer die Freigabe
Über aktuelle Fortschritte beim Genesungsprozess möchte auch Zorc nicht spekulieren. „Er ist weiter im individuellen Training“, sagt der 58-Jährige. Ob es noch einmal ein Mannschaftstraining mit den BVB-Profis geben wird, ist offen. Klar ist aber, dass der BVB und Marcel Schmelzer den dann nächsten Schritt möglichst unkompliziert handhaben wollen. Am Ende der Saison 2018/19 verweigerte Dortmund seinem ehemaligen Kapitän noch einen Wechsel, Schmelzer lag damals ein lukratives Angebot aus dem Ausland vor mit einer Perspektive auch für die Zeit nach der Karriere. „Das hätte ich sehr gerne gemacht, musste aber die Entscheidung des Klubs respektieren“, sagte er in der Doku „BVB-Stories – who we are“.
Ein Jahr später hatte Schmelzer die Wechselfreigabe, verletzte sich aber kurz vor der Sommerpause folgenschwer. „Wir werden sehr flexibel gemeinsam mit ihm entscheiden, wie es nach der Reha weitergeht“, sagt Zorc. Dortmunds Sportdirektor macht keinen Hehl daraus, dass er einem der verdientesten Spieler der vergangenen Jahre den Karriere-Ausklang auf dem Rasen mehr als wünschen würde.
Marcel Schmelzer trägt das BVB-Trikot seit 2005
Schmelzer kam 2005 zu Borussia Dortmund, 2008 wurde er von der U23 zu den Profis hochgezogen und verdrängte damals Publikumsliebling Dede. Obwohl er in Magdeburg geboren wurde und zunächst für den 1. FC Magdeburg spielte, identifizierte Schmelzer schon als Kind mit Dortmund und den Schwarzgelben. „Die Familie von einem Klassenkameraden hat mir gezeigt, was die Borussia in Dortmund bedeutet. Vom Bruder oder der Schwester bis hin zu Opa und Oma waren alle schwarzgelb verstrahlt. Da habe ich sehr früh schon viel über Borussia Dortmund gelernt“, erzählte der 33-Jährige in der BVB-Doku.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
