Stau, Wildparker und festsitzende VIP-Gäste An diesen Stellen gibt es bei BVB-Spielen Ärger

Verkehrsprobleme am Stadion: An welchen Stellen es bei BVB-Spielen Ärger gibt
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Rund um die Heimspiele des BVB am Dortmunder Stadion entwickeln sich regelmäßig problematische Verkehrssituationen und sorgen für Unmut bei Autofahrern und Anwohnern. Auch unsere Reporter und Reporterinnen kriegen das immer wieder mit.

So hatte es zuletzt nach dem Spiel des BVB gegen die PSV Eindhoven größere Verkehrsprobleme gegeben. Laut unserem Reporter Tim Hübbertz stauten sich viele Fahrzeuge von der Kreuzung Wittekindstraße und Im Rabenloh bis auf die Strobelallee. Außerdem sorgen kurze Zeit nach Abpfiff auch die Zuschauerströme in Richtung der Bahnhaltestelle Theodor-Fliedner-Heim für Beeinträchtigungen.

Selbst, nachdem ein Großteil der Fans bereits abgewandert war, standen noch viele Autos im Stau – nach dem Spiel gegen Eindhoven auch der PSV-Mannschaftsbus, der sich in 20 Minuten nur gefühlt 50 Meter weiterbewegt hat. Bis nach Mitternacht – das Spiel war um kurz nach 23 Uhr zu Ende – standen noch zahlreiche Autofahrer im Stau. Erst gegen 0.30 Uhr löste sich der Stau allmählich auf.

Stau auf der Wittekindstraße am späten Abend
Bei Großveranstaltungen wie BVB-Spielen kommt der Verkehr rund ums Stadion regelmäßig zum Erliegen. © Kevin Kindel

Volle Bahnsteige

DSW21 weist an Spieltagen des BVB immer auf das erhöhte Fahrgast-Aufkommen in seinen Verkehrsmitteln hin. „Achtung! Heimspiel. Die Bahnen können besonders voll sein“, heißt es dann. Reporter Lukas Wittland kennt das: Vor allem nach dem Spiel, wenn Zehntausende Fans gleichzeitig aus dem Stadion strömen, füllen sich die Bahnsteige der Stadtbahnhaltestellen Stadion, Westfalenhallen und Theodor-Fliedner-Heim. Teils braucht man hier mehrere Durchläufe, bis man eine Bahn erwischt, wenn sich viele Menschen gleichzeitig durch die Türen drängen wollen.

Zu Problemen kommt es auch an der Regionalbahnhaltestelle Signal-Iduna-Park. Immer wieder kommt es direkt nach dem Spiel zu langen Wartezeit, teils auch weil Zugausfälle die Abreise behindern. In den vollen Zügen ist die Fahrt dichtgedrängt in Richtung Dortmunder Süden so garantiert nichts für Klaustrophobiker.

Probleme auch für VIP-Gäste

VIP-Gäste im Stadion haben es eigentlich recht komfortabel. Sie können in der Regel direkt neben der Westtribüne parken – auf dem Gelände des früheren Luftbads an der Strobelallee. Doch auch dort können die abreisenden Fans zu Problemen führen, wie Oliver Volmerich beobachtet.

Erst einmal gehört die Straße Im Rabenloh, über die die Ausfahrt vom Parkplatz Luftbad in Richtung B1 und Wittekindstraße führt, den Fußgängermassen, die nach Spielschluss gen Heimat strömen. Erst eineinhalb bis zwei Stunden nach Spielschluss öffnen sich die Schranken der Parkplatz-Einfahrt.

Das sollte sich eigentlich ändern. Denn die Stadt Dortmund hat die Straße Im Rabenloh im vergangenen Jahr umfassend umgebaut. Für 7,7 Millionen Euro wurden die Fahrbahnen verschwenkt und die Gehwege verbreitert - auf 7,70 Meter an der Südseite und bis zu 10 Meter an der Nordseite des Rabenloh entlang der Messehallen. Erklärtes Ziel war, so Fußgänger und Autoverkehr vor und nach den Spielen zu trennen.

So ganz scheint die Trennung aber noch nicht zu funktionieren. Auch nach dem Champions-League Spiel des BVB gegen Eindhoven am vergangenen Mittwoch mussten die Nutzer des Luftbad-Parkplatzes wieder lange warten, bis sie spät am Abend ausfahren konnten, wie Beobachter schildern.

Engpässe für den Rettungsdienst

Ein Problem, das in Extremfällen die Sicherheit von Anwohnern beeinträchtigen kann, ist in der Bequemlichkeit einiger Stadionbesucher begründet, beobachtet Kevin Kindel. Wer besonders spät dran ist, findet im Umfeld, vor allem im südlichen Kreuzviertel, keinen freien Parkplatz mehr – und lässt bisweilen das Auto einfach stehen, wo es grad gefällt.

Sicherlich gibt es unerlaubte Parkplätze, die niemanden behindern. Aber es gibt auch Stellen wie die schmale Stübbenstraße am Südwestfriedhof. Wenn dort nahe der Tankstelle an beiden Straßenrändern geparkt wird, kommen Feuerwehrwagen kaum noch durch.

Autos verlassen Parkplätze der Messe Dortmund nach einem BVB-Spiel.
Auch auf dem Gelände der Messe kommt es nach BVB-Spielen zu Staus. © Kevin Kindel

Auch das Parken in unmittelbaren Einmündungsbereichen behindert Rettungskräfte in ihren großen Fahrzeugen. Die Falschparker denken in ihrer Eile wahrscheinlich gar nicht daran, aber in vielen Fällen haben Parkregeln durchaus ihren Sinn.

Kaum Vorgehen gegen Wildparker

Auch Lydia Heuser berichtet von Problemen in den umliegenden Vierteln. Besonders angespannt ist die Lage rund um die Saarlandstraße. Denn von hier aus lässt es sich als Fan gemütlich in Richtung Stadion pilgern. Und das Parken ist hier gratis. Gefühlt fahren Hunderte Parkplatzsucher Stunden vor Anpfiff durch das Wohnquartier.

Das erst im Oktober 2023 eingeführte Anwohnerparken im Quartier Hainallee sollte Abhilfe auch für die Problematik schaffen und die Situation entspannen, doch das ist mitnichten der Fall. Denn an einigen Stellen gilt das Anwohnerparken nur werktags und „Gäste“ dürfen mit Parkscheibe drei Stunden kostenlos stehen. Das reicht für ein Spiel.

Zusätzlich stören „Wildparker“, die in zweiter Reihe, im absolutem Halteverbot und in Kurven parken. Einen Abschlepper, der „aufräumt“, sucht man vergeblich. Und auch Knöllchen werden viel zu selten verteilt.