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Verhandelt der BVB mit Nationalspieler Emre Can? Das ist der aktuelle Stand
BVB-Gerüchtecheck
In der Gerüchteküche brodelt es. Aktuell geht es erneut um Emre Can. Der BVB soll konkretes Interesse an einem Transfer haben. Das ist der aktuelle Stand.
Wie lautet das Gerücht?
Die italienische „Gazzetta dello Sport“ und „Sky“ berichten, dass Borussia Dortmund intensiv um den deutschen Nationalspieler Emre Can werben und in konkreten Verhandlungen mit dem 26-Jährigen stehen soll. Can, aktuell in Diensten von Juventus Turin und dort dem Vernehmen nach mit einem Jahresgehalt von zwölf Millionen Euro ausgestattet, soll an einer Rückkehr in die Bundesliga interessiert und auch bereit sein, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen, um sich für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Sommer empfehlen zu können. Das Gerücht tauchte bereits im vergangenen Herbst auf, nimmt kurz vor Transferschluss am 31. Januar allerdings offensichtlich noch einmal Fahrt auf.
Was zeichnet den Spieler aus?
Can vereinigt einige Stärken, die dem BVB gut zu Gesicht stehen könnten. Er gilt als Mentalitätsspieler, der dahin geht, wo es weh tut, der mit aggressiver Zweikampfführung Zeichen setzen und Mitspieler mitreißen kann. Can ist zudem vielseitig einsetzbar. Er ist im defensiven Mittelfeld zu Hause, kann aber auch als Innen- oder als Außenverteidiger eingesetzt werden. Bei Juventus Turin hat er allerdings eine enttäuschende Hinrunde hinter sich. Can wurde im vergangenen Sommer nicht für die Champions-League-Gruppenphase gemeldet, in der Serie A kam er danach insgesamt nur auf acht Pflichtspieleinsätze und 279 Spielminuten (keine Torbeteiligung).
Was sagt unser BVB-Reporter Tobias Jöhren?
Das Gerücht ist nicht ganz so heiß, wie es derzeit dargestellt wird, auch wenn auf dem Transfermarkt kurz vor Toreschluss bekanntlich viele verrückte Dinge passieren können. Richtig ist, dass sich der BVB mit Emre Can befasst hat, konkrete Verhandlungen sind bis heute nach Informationen dieser Redaktion aber nicht geführt worden. Mehr als Sondierungsgespräche mit dem Can-Lager hat es bislang nicht gegeben.

In der Serie A kam Can in dieser Saison bislang nur achtmal zum Einsatz. © imago/Sportimage
Das liegt zum einen daran, dass Can auch bei Gehaltsverzicht pro Vertragsjahr immer noch sehr teuer wäre und Juventus Turin für den Defensivallrounder, dessen Vertrag bis Sommer 2022 läuft, zusätzlich rund 30 Millionen Euro Ablöse aufruft. Zum anderen gibt es beim BVB, unabhängig vom lieben Geld, durchaus auch Zweifel, ob Can tatsächlich die Verstärkung wäre, die entscheidend weiterhelfen würde. Seine Flexibilität ist ein unumstrittenes Plus, seine fußballerischen Qualitäten lassen dagegen nicht jeden im schwarzgelben Lager ins Schwärmen geraten. Daher ist ein Wechsel Cans zum BVB Stand jetzt eher unwahrscheinlich.
Unser Fazit:

Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.
