Ungeklärte BVB-Zukunft bei Moukoko, Reus und Dahoud Personalfragen überlagern die Vorbereitung

Ungeklärte BVB-Zukunft bei Moukoko, Reus und Dahoud: Personalfragen überlagern die Vorbereitung
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Patrick Williams ist am Dienstag in Marbella eingetroffen, und auch wenn der Berater von BVB-Juwel Youssoufa Moukoko die Kameralinsen der Fotografen nicht unbedingt sucht, ist das natürlich aufgefallen. Auf der improvisierten VIP-Tribüne am Trainingszentrum „Dama de Noche“ hat Williams das Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf noch in ausreichender Distanz zu Hans-Joachim Watzke verfolgt, der seit Montagabend im BVB-Trainingslager weilt. Das ändert sich am Donnerstag, wenn die Parteien dann deutlich enger beisammensitzen werden. Gegenüber Sky sagte Watzke am Mittwoch: „Wenn das (die Vorstellungen beider Parteien, Anm. d. Red.) nicht deckungsgleich ist, wird die Zusammenarbeit eben nicht weitergeführt. Das ist die letzte Konsequenz, was auch passieren kann. Aber wir hoffen natürlich, dass er bei uns bleibt.“

Tägliche neue Gerüchte um BVB-Youngster Moukoko

Es wird viel spekuliert rund um Borussia Dortmund in diesen Tagen, greifbare Ergebnisse gab es bislang nicht zu vermelden. Moukokos weiterhin ungeklärte Zukunft ist die Personalie, die eine ganze Fülle von ungeklärten Zukunftsfragen bei Spielern aus dem Kader von Borussia Dortmund eindeutig überlagert. Die Vorstellungen beider Seiten lagen auch zuletzt noch deutlich auseinander, von verhärteten Fronten war zu lesen.

Beinahe täglich wurde der beste Torschütze der Borussia mit anderen Klubs in Verbindung gebracht, zuletzt mit Newcastle United. Und natürlich soll auch der FC Barcelona die Entwicklung beim einstigen Wunderkind genau verfolgen. Dass Moukokos auslaufender Vertrag viel Interesse weckt, bringt den 18-Jährigen in eine starke Verhandlungsposition gegenüber seinem Ausbildungsverein – und Borussia Dortmund in eine Zwickmühle.

Moukoko-Entscheidung steht bevor

In BVB-Kreisen wird die erneute Zusammenkunft immerhin als kleines Zeichen gewertet, dass auch die Moukoko-Seite an einer Lösung interessiert ist, die den Spieler auch weiterhin im schwarzgelben Trikot sehen würde. Eine Entscheidung ist alsbald zu erwarten, diese entsprechende Deadline hat der Verein, frustriert über den monatelangen Stillstand, gesetzt – denn die Positionen sind hinreichend ausgetauscht und der an vielen Fronten gleichzeitig geforderte Sportdirektor Sebastian Kehl benötigt für die Planung der kommenden Saison und darüber hinaus endlich Klarheit. Möglicherweise gibt es sie ja sogar schon vor der Partie gegen den FC Augsburg am übernächsten Sonntag. Denn ein Spießrutenlaufen vor den eigenen Fans für Moukoko ausgerechnet im ersten Heimspiel des Jahres möchte der BVB vermeiden.

Über den Fall Moukoko hinaus ist auffällig, dass es Kehl bislang noch nicht gelungen ist, mit auch nur einem der anderen sieben Spieler mit auslaufenden Verträgen eine Übereinkunft zu erzielen. In einigen Fällen (Modeste) ist dies zwar gar nicht gewollt, doch es ist auch eine Folge des während der Corona-Jahre komplett zusammengebrochenen Transfermarkts, der sich Borussia Dortmund stellen muss: Vor allem die Spieler, die sich einer guten Marktposition befinden und auf Interesse anderer Vereine stoßen, nutzen ihre auslaufenden Verträge als starkes Verhandlungsargument und reizen dieses auch bis weit ins letzte Vertragsjahr aus.

Guerreiro steht vor BVB-Abschied

So kann Kehl über das angebliche Interesse von Scheich-Klub Al Nassr an Kapitän Marco Reus zwar schmunzeln, weil die Wahrscheinlichkeit, dass den Dortmunder dieses Abenteuer reizen würde, gegen Null tendiert – einfache Verhandlungen sind mit dem 33-Jährigen trotz der starken Reus-Verbundenheit zu Heimatstadt Verein kaum zu erwarten. Dass sich der Kapitän nicht unter Wert verkaufen wird, deutet schon die Offenheit seiner Beratungsagentur an, mit der sie durch das angebliche Werben aus Saudi-Arabien kokettiert.

Marco Reus läuft mit dem Ball am Fuß.
Der Vertrag von BVB-Kapitän Marco Reus läuft im Sommer aus. © Kirchner-Media

Wohl in mindestens einem Fall wird Borussia Dortmund die Kröte schlucken müssen, einen „werthaltigen“ Spieler ablösefrei zu verlieren. Raphael Guerreiros Zeit in Dortmund wird im Sommer wohl enden, diese Entscheidung hat der BVB nach den perspektivischen Gesprächen mit der Guerreiro-Seite getroffen. An Angeboten dürfte es dem in Frankreich aufgewachsenen Portugiesen nach seiner ordentlichen WM nicht mangeln.

Finale BVB-Verhandlungen mit Dahoud

Das gilt auch für Mahmoud Dahoud, dessen Verbleib beim BVB keinesfalls ein Selbstläufer wird. Interesse am technisch versierten Sechser gibt es nach Informationen der Ruhr Nachrichten gleich von mehreren Klubs aus den Ligen in Spanien, Italien und England. In Marbella wird sich Dahouds Zukunft nicht klären, Gespräche mit dem mit 27 Jahren im besten Fußballer-Alter befindlichen Techniker sind erst nach Ende des Trainingslagers geplant. Sebastian Kehls Terminkalender in Spanien ist auch so gut gefüllt.

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