Tullberg nach Youth-League-Aus des BVB zwischen Frust und Stolz „Habe den Jungs gratuliert“

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Sie waren nah dran, genauso wie in der vergangenen Saison. Doch wieder ist der Traum der BVB-U19 vom Youth-League-Halbfinale geplatzt. Nach einem XXL-Elfmeterschießen zog die Borussia mit 9:10 gegen Hajduk Split den Kürzeren und musste mitansehen, wie die Kroaten nach dem Fehlschuss von Dortmunds Filippo Mané mit ihren Fans im Signal Iduna Park frenetisch feierten.

BVB-Cheftrainer Terzic lobt U19

Nach Abpfiff reagierten sie beim BVB extrem enttäuscht auf das Ausscheiden vor 16.000 Zuschauern. „In der Youth League hatte die Jungs die einmalige Chance, ins Final Four einzuziehen. Wenn man sieht, wie sie ausgeschieden, ist es bitter. Trotzdem haben sie nicht ihre allerbeste Leistung gezeigt und das wissen sie auch. Und auf diesem Niveau sind es dann Kleinigkeiten, die entscheiden“, urteile BVB-Cheftrainer Edin Terzic. Er verfolgte die Begegnung gegen Hajduk Split gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian Kehl und Geschäftsführer Carsten Cramer von der Tribüne aus.

„Sie hätten es verdient gehabt, den Einzug ins Halbfinale zu erleben, weil die Jungs nicht nur gut spielen, sondern auch richtig hart arbeiten. Mike Tullberg und sein Trainerteam machen richtig gute Arbeit. Wir haben ihnen allen die Daumen gedrückt. Leider hat es nicht gereicht. Daraus werden wir lernen und versuchen, es nächstes Jahr besser zu machen“, befand Terzic.

BVB-Trainer Tullberg wählt selbstkritische Töne

„Ich habe es geliebt, die Jungs nach dem Sieg gegen Paris in der Kabine feiern zu sehen. Und so sehr schmerzt es, sie jetzt so niedergeschlagen dort sitzen zu sehen“, bekannte Lars Ricken. Der BVB-Nachwuchsboss schlug aber auch kritische Töne an. „Wir haben nicht die Leistung auf den Platz gebracht, zu der wir in der Lage sind“, konstatierte er

Nach dem 0:1-Rückstand (72.) „hat die Mannschaft gezeigt, dass sie mit Rückschlägen und Widerständen umgehen kann“. Zuvor ließ die Borussia aber einiges vermissen. Trainer Mike Tullberg wählte in seiner Analyse selbstkritische Töne. „Wir hatten leider einige große Ballverluste im Zentrum. Wir waren mit dem Ball selbst nicht gefährlich. Man hat gesehen, dass ein bisschen die individuelle Qualität fehlt, dafür müssen wir über den Plan, die Taktik, über Pässe und Positionstausch kommen. Aber leider standen wir sehr viel rum, da war nicht die große Aktivität“, monierte Tullberg. „Insgesamt hatten wir Probleme im Ballbesitz, haben zu langsam gespielt und hatten zu wenig Aktivität“, ergänzte der Däne.

Hin und wieder blitzten die im Team schlummernden Fähigkeiten auf. Nur gelang es dem BVB zu selten, die schnellen Außen Paris Brunner und Samuel Bamba einmal auf die Reise zu schicken. „Wir wollten versuchen, im Zentrum Überzahl zu schaffen und von dort über Außen zu kommen. Das hat dann hinterher besser geklappt, aber meiner Meinung nach haben wir trotzdem zu langsam gespielt“, sagte Tullberg. „Die Innenverteidiger hatten von hinten heraus immer wieder zu viele Kontakte. Deswegen war es für Hajduk immer wieder möglich zu verschieben und Überzahl gegen den Ball zu schaffen.“

BVB-U19 ist gegen Split körperlich unterlegen

Offensiv hatten Julian Rijkhoff und Göktan Gürpüz gegen die wuchtigen Kroaten sichtlich Mühe, sich ihrer Bewachung zu entziehen. „Wenn du körperlich mega unterlegen bist, dann musst du zum Fußballspielen kommen. Und das haben in der ersten Hälfte nicht geschafft“, urteilte der BVB-Trainer. Bei aller Kritik aber lobte Tullberg sein Team auch für eine außergewöhnliche Saison. „Ich habe den Jungs gratuliert. Wir haben es das zweite Mal in Folge geschafft, unter den letzten Acht zu sein. Das ist dem Verein noch nie gelungen.“

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