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Trotz Blitz-Rückkehr gegen Schweinberg: Kagawa ohne Zukunft beim BVB
Borussia Dortmund
Beim Test in Schweinberg mischt überraschend Shinji Kagawa mit. Nachdem sich seine Wechselpläne bislang nicht realisieren ließen, kehrt er ins Training zurück. Eine Zukunft beim BVB hat der Japaner dennoch nicht.
Vor drei Tagen hat Shinji Kagawa sich aus seiner Heimat verabschiedet. Dort hatte sich der 30-Jährige fitgehalten für ein mögliches Engagement irgendwo in Europa, am liebsten ja in Spanien. Dort, hatte er offen erklärt, wolle er unbedingt noch einmal spielen.
Kagawa setzt Schlusspunkt zum 10:0
In Dortmund wird ihm das nicht mehr vergönnt sein - trotz eines noch bis zum Sommer 2020 laufenden Vertrags. Der BVB hatte ihn davon freigestellt, am 3. Juli mit allen anderen Nicht-Nationalspielern beim Trainingsstart anwesend sein zu müssen. Kagawa, so hieß es offiziell, sei befreit, um seine Zukunft klären zu können. Dass er diese anderswo als beim BVB gestalten muss, wusste er schon seit knapp einem Jahr. Lucien Favre setzte auf andere Spieler, im Winter ließ sich Kagawa dann zu Besiktas Istanbul ausleihen. Schon in der Winter-Transferperiode ließ sich sein Wunsch-Ziel Spanien nicht realisieren.
Überraschend tauchte Kagawa am Freitagmittag beim Abflug der Mannschaft zum Test beim FC Schweinberg auf. Nach 61 Minuten ersetzte er auf der zentralen Mittelfeldposition Mario Götze und setzte mit dem Tor zum 10:0 den Schlusspunkt. Eine Kehrtwende in der Beurteilung seiner BVB-Perspektiven ist das aber nicht. Kagawas Re-Integration in den Dortmunder Kader soll möglichst nur von kurzer Dauer sein, sei aber ansonsten „ein ganz normaler Vorgang“, wie Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl auf Anfrage erklärte: „Er ist seit ein, zwei Tagen zurück und hat einen laufenden Vertrag bei uns.“ Weil Kagawa „momentan nichts Konkretes hat, wird er jetzt ganz normal in den Kader integriert. Aber natürlich ist seine Situation mit ihm besprochen worden“, sagt Kehl.
Hängepartie bei Kagawa und Schürrle
Die Hängepartie kommt weder dem wechselwilligen Spieler, noch seinem abgabebereiten aktuellen Klub entgegen. Dortmunds Kader ist immer noch zu groß. Seit Mitte der Woche auch die Nationalspieler ins Training eingestiegen sind, hat sich die Kabine gut gefüllt. Kagawa kommt momentan entgegen, dass in Mahmoud Dahoud, Jacob Bruun Larsen, Achraf Hakimi (alle Urlaub), Sebastian Rode (verletzt) und Sergio Gomez (U19-EM) noch einige Spieler fehlen. Für die am Montag startende USA-Reise droht ihm wohl noch keine Verbannung zum Training der U23.
Wie mit dem ebenfalls noch freigestellten Andre Schürrle verfahren wird, ist noch offen. Auch Schürrles Wechselpläne sind schwierig zu realisieren. Er hält sich derzeit mit einem Privattrainer in Berlin fit.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
