Die ganze Brügmann-Halle erhob sich und verneigte sich vor einer absoluten Tischtennis-Legende: Timo Boll hat auf seiner Abschiedstour am Samstag vor mehr als 1000 Zuschauern und damit einer Dortmunder-Rekordkulisse zwar mit seinem Klub Borussia Düsseldorf gegen den BVB mit 1:3 verloren – sein letztes Einzel in einem Bundesliga-Punktspiel konnte er aber für sich entscheiden. Der 44-Jährige beendet nach dieser Saison seine einzigartige Karriere.
Boll wird BVB-Repräsentant
Doch mittlerweile ist klar, wie es für die ehemalige Nummer eins der ITTF-Weltrangliste danach weitergehen wird: Boll wird nach Informationen der Ruhr Nachrichten zukünftig als Asien-Repräsentant für Borussia Dortmund im Einsatz sein. Zuerst berichtete der Sport-Informations-Dienst. Der Rekordeuropameister ist selbst eingetragenes BVB-Mitglied und genießt im asiatischen Raum extrem hohes Ansehen. Im tischtennisverrückten China wird er gefeiert wie ein Superstar und ist vermutlich bekannter als viele Fußball-Profis. Der BVB erhofft sich von der Zusammenarbeit einen zusätzlichen Image- und Marketingschub in Fernost.
Bis er erstmals in offizieller Funktion für die Schwarzgelben unterwegs sein wird, wird es noch etwas dauern. Zunächst steht für das Tischtennis-Idol noch die Halbfinalserie mit Düsseldorf an. Das Ziel ist klar: Boll will sich am liebsten mit einem Titel in den Tischtennis-Ruhestand verabschieden. Doch schon am Samstag konnte er erstmals in sein neues Aufgabenfeld als Repräsentant reinschnuppern.
Für einen internationalen Workshop waren am Wochenende nämlich über 100 Gäste von 60 BVB-Partnern aus 13 Ländern auf Einladung der Borussia nach Dortmund gekommen. Neben vielen Vorträgen und Diskussionen sowie einem gemeinsamen Fußballspiel und einem Überraschungsbesuch von BVB-Profi Felix Nmecha stand auch der Besuch des Spiels in der Tischtennis-Bundesliga auf dem Programm – inklusive eines Treffens mit Timo Boll.

Ziel des Workshops war die Vernetzung, Weiterentwicklung sowie der Austausch und die Erarbeitung neuer Ideen. „Ich bin stolz und beeindruckt, zu welcher Entwicklung die vergangenen zehn, 15 Jahre bei Borussia Dortmund geführt haben und dass wir zu einem Bundesliga-Spieltag über 100 Gäste von mehr als 50 Partnern aus 13 verschiedenen, nicht-europäischen Ländern begrüßen durften“, sagte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer. Und auch Timo Boll war beim 3:1-Erfolg gegen Mainz 05 am Sonntag im Stadion. In Zukunft vertritt er die schwarzgelben Farben dann selbst.
