Borussia Dortmund bestreitet am Sonntag (17.30 Uhr, live auf DAZN) sein Heimspiel gegen Hertha BSC in einem Sondertrikot. Das BVB-Outfit ist eine Reminiszenz an den Bergbau im Ruhrgebiet. Das komplett in Schwarz gehaltene Trikot trägt ein Muster in Kohleoptik. Der Klub bewirbt die Aktion mit dem Slogan „Weil die Glut hier nie erlischt.“ Geht es nach dem Willen von Edin Terzic soll das Feuer, das er mit seiner Mannschaft mit wettbewerbsübergreifend sieben Siegen in Serie entfacht hat, weiter lodern. Mehr noch: Es darf sich gerne zu einem echten Flächenbrand ausweiten.
„Wir wissen, dass wir wieder liefern müssen. Wir sind immer noch im Februar und gut dabei, aber der Job ist noch lange nicht fertig“, unterstreicht der BVB-Trainer. Nach dem glamourösen Abend in der Königsklasse und dem 1:0 gegen den FC Chelsea muss Schwarzgelb den Blick nun wieder auf das Tagesgeschäft Bundesliga richten. Dort ist in Hertha BSC ein potenzieller Abstiegskandidat zu Gast. Vier Niederlagen zum Jahresbeginn bei einem Torverhältnis von 1:13 – dazu die unrühmliche Trennung von Geschäftsführer Fredi Bobic nach dem 0:2 im Derby gegen Union. Die Berliner haben turbulente Wochen hinter sich. Umso überraschender, dass sie sich jüngst durch ein 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach zurückgemeldet haben.
BVB-Gegner Hertha BSC meldet sich zurück
Die Abläufe rund um den Sport werde er nicht berücksichtigen, versicherte Terzic. Er rechne mit einem Gegner, der wieder deutlich an Selbstvertrauen gewonnen habe. Dafür sprechen auch die Statements von Florian Niederlechner. Der im Winter vom FC Augsburg verpflichtete Angreifer kündigt eine forsche Herangehensweise an: „Wir müssen mutig agieren. Wenn man Dortmund nur spielen lässt und abwartet, dann kann man die Minuten zählen, bis es scheppert.“
Auch wenn Youssoufa Moukoko (Anriss der Syndesmose) weiterhin fehlt und Sebastien Haller nach anstrengenden Partien gegen Berlin eine Verschnaufpause erhalten dürfte, verfügt die Borussia noch immer über genügend Spieler, die die Befürchtungen Niederlechners bestätigen könnten. Dafür in Frage kommen Julian Brandt, seit Wochen in Bestform und mit nunmehr sechs Treffern erfolgreichster Dortmunder, der ebenfalls aufstrebende Chelsea-Matchwinner Karim Adeyemi und Marco Reus.
BVB-Stürmer Haller winkt eine Pause
Der BVB-Kapitän könnte als Haller-Ersatz und in der Rolle als „falsche Neun“ in die Startelf zurückkehren. Denkbar wäre auch der Einsatz von Donyell Malen, der bei Terzic einen sehr engagierten Eindruck im Training hinterlassen habe oder Anthony Modeste, beim 1:0 im Hinspiel der Siegtorschütze. Nach sieben Erfolgen am Stück sei das fußballerische Selbstwertgefühl seiner Spieler gewachsen. „Durch Selbstvertrauen wirkt das ein oder andere etwas leichter. Und das merkt man schon“, sagt Terzic. Viel wichtiger sei es jedoch, „dass man die Intensität und die Energie spürt“.
Selbstzufriedenheit wird er kaum dulden, das macht Terzic unmissverständlich klar. „Wir werden nicht zulassen, dass die Stimmung zu gut wird. Wir können es uns nicht erlauben, einen Schritt weniger zu machen.“. Insofern ist das Sondertrikot mit Malocher-Anstrich beim BVB gegen Hertha äußerer Ausdruck einer inneren Haltung. Das Kalkül: Harter Arbeit folgt ehrlicher Lohn.
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