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Taz startet bei der BVB-U23 durch - doch Maaßen sieht viel Luft nach oben
Borussia Dortmund
Die U23 von Borussia Dortmund stellt die derzeit beste Drittliga-Offensive. Großen Anteil daran hat Neuzugang Berkan Taz. Dennoch sieht BVB-Trainer Enrico Maaßen noch Verbesserungsbedarf.
Mit dem Toreschießen kennt sich Berkan Taz aus. Das war schon vorher bekannt - und ein Grund, weshalb die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund den 22-Jährigen in diesem Sommer vom SC Verl verpflichtet haben. Vor drei Jahren zimmerte Taz - damals noch für Union Berlin - einen Freistoß aus rund 20 Metern in einem Testspiel gegen Grashopper Zürich in den Winkel. Unions Trainer Urs Fischer rühmte ihn daraufhin: „Er hat eine ganz eigene Freistoßtechnik, wie er den Ball trifft.“
BVB-Offensivkraft Taz hat sogar schon Manuel Neuer verladen
Und selbst Welttorhüter Manuel Neuer musste bereits gegen Taz hinter sich greifen. Vor zwei Jahren traf der Deutsch-Türke im DFB-Pokal für Energie Cottbus per Elfmeter gegen Bayern München. „Berkan ist ein außergewöhnlicher Fußballer. Das war der Grund, warum ich ihn unbedingt haben wollte“, sagt BVB-Trainer Enrico Maaßen.
In der noch jungen Drittliga-Saison ist es Taz gelungen, den Eindruck seines Trainers eindrucksvoll zu bestätigen. In allen sechs Partien stand der schnelle Offensivmann auf dem Platz, fünfmal sogar von Beginn an. Schon beim 1:2 beim VfL Osnabrück und beim 5:2 beim SC Freiburg II hatte Taz getroffen. Seinen bislang stärksten Auftritt aber legte „Beko“ am Sonntag beim 4:1-Sieg gegen den MSV Duisburg hin.
BVB-Trainer Maaßen lobt Taz: „Er kann Spiele allein entscheiden“
„Er kann Spiele allein entscheiden, er hat eine tolle Abschlussqualität mit rechts, mit links und er hat einen guten Standard“, sagt Maaßen. Gegen Duisburg war Taz an allen Toren beteiligt. Beim 1:1 und beim 3:1 war er der Vorlagengeber für Steffen Tigges. Den zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer erzielte er im Zusammenspiel mit Richmond Tachie selbst. Und auch das finale 4:1 nahm seinen Ausgang bei Taz, der es mit einem klugen Pass auf Immanuel Pherai einleitete.
Gegen den MSV waren die Vorzüge des vom SC Verl verpflichteten Taz augenscheinlich. „Aber er spielt nicht immer so spektakulär und ist dennoch sehr wichtig für die Mannschaft. Er sucht auf engem Raum Lösungen. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was er abliefert“, lobt ihn Manager Ingo Preuß. Taz selbst versprach nach den 90 Minuten gegen Duisburg: „Ich werde weiter daran arbeiten, vor dem Tor eiskalt zu sein. Natürlich wollen wir ganz weit oben stehen und jedes Spiel gewinnen.“ Die Konkurrenz in der 3. Liga darf das getrost als Drohung auffassen.
Berkan Taz muss weiter an seiner Fitness arbeiten
BVB-Coach Maaßen macht allerdings auch klar, dass Taz noch einen Weg vor sich hat. „Berkan muss sehr, sehr an seiner Fitness arbeiten. Da gibt’s noch richtig viel Luft. Das hängt aber auch damit zusammen, dass er in Verl eine längere Verletzungspause hatte und nicht so viel gespielt hat.“ In der Vorsaison kam Taz bei den Ostwestfalen wegen anhaltender Leistenprobleme lediglich auf 18 Einsätze und vier Treffer.
Die gelungene Vorstellung gegen Duisburg aber „wird ihm richtig Auftrieb geben“, glaubt Maaßen. Taz sei auf einem guten Weg. „Er ist ein toller Junge, der sehr viel auf und neben dem Platz arbeitet und ein Fußballer durch und durch ist.“. Im bisherigen Saisonverlauf hat Taz gezeigt, was in ihm steckt. Beim BVB hätten niemand etwas dagegen einzuwenden, wenn das so bleibt.
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Cedric Gebhardt, Jahrgang 1985, hat Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Uni Bochum studiert. Lebt aber lieber nach dem Motto: „Probieren geht über Studieren.“ Interessiert sich für Sport – und insbesondere die Menschen, die ihn betreiben. Liebt Wortspiele über alles und kann mit Worten definitiv besser jonglieren als mit dem Ball. Schickt deshalb gerne humorige Steilpässe in die Spitze.
