Zwei Kapuzen hat sich Paris Brunner bis tief ins Gesicht gezogen, nur ganz selten hebt er einmal den Kopf, um zu schauen, ob das Auto, auf das er vor der BVB-Geschäftsstelle in Dortmund-Brackel wartet, schon angekommen ist. Ansonsten starrt der 17-Jährige fast ausnahmslos auf sein Handy. Er will am liebsten unerkannt bleiben. Doch das klappt nicht.
BVB-Talent Brunner suspendiert
Die Suspendierung des U19-Spielers hat in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Am Mittwoch hatte der Verein offiziell mitgeteilt, dass der Stürmer aus „disziplinarischen Gründen“ suspendiert worden sei. Profi-Trainer Edin Terzic, unter dem Brunner in der ersten Woche der Länderspielpause noch trainiert hatte, sprach einen Tag später von „einem Vorfall“, der Borussia Dortmund zu diesem ungewöhnlichen Schritt gezwungen habe. Auf Details verzichteten sie beim BVB ganz bewusst.
Klar ist aber: Es muss sich um einen schwerwiegenden - womöglich sogar strafrechtlichen - Vorfall gehandelt haben. Das deckt sich auch mit Informationen der Ruhr Nachrichten. Bislang gibt es jedoch gegen den Dortmunder Spieler nach RN-Informationen keine Ermittlungen. Ob das Toptalent jemals zum BVB zurückkehren wird, ist weiterhin offen. Weder U19-Trainer Mike Tullberg noch Lars Ricken, Direktor Nachwuchs bei Borussia Dortmund, wollten sich auf Nachfrage der Ruhr Nachrichten zur Personalie Brunner äußern.

Am Montag sah es allerdings sehr nach Abschied aus. Brunner, der von Borussia Dortmund aus rechtlichen Gründen trotz Suspendierung die Möglichkeit erhält, individuell auf dem vereinseigenen Gelände zu trainieren, holte weitere Sachen aus Brackel ab. Danach gab er U19-Co-Trainer Patrick Fritsch vor der Geschäftsstelle die Hand. Bereits am Tag nach der Suspendierung hatte der Stürmer seinen Spind geräumt, jetzt holte er noch einen E-Scooter aus dem Jugendhaus. Auf dem Weg über den Parkplatz zur Geschäftsstelle klatschte er erst mit einem BVB-Mitarbeiter ab und nahm ihn anschließend sehr innig in den Arm. Wenig später wurde der suspendierte Brunner von seiner Mutter mit einem Privatwagen abgeholt und lud seinen E-Scooter, mit dem er oft zum Training gefahren war, in den Kofferraum.
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