Lars Ricken wird neuer BVB-Geschäftsführer Sport Sven Mislintat neuer Technischer Direktor

Ricken wird neuer BVB-Geschäftsführer Sport: Mislintat wird neuer Technischer Direktor
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Rechtzeitig vor den wichtigen Halbfinal-Spielen in der Champions League und zuvor der Auswärtspartie bei RB Leipzig, die eine Vorentscheidung im Kampf um Platz vier in der Bundesliga bringen könnte, hat Borussia Dortmund die seit dem angekündigten Rückzug von Hans-Joachim Watzke offenen Personalfragen in der Führungsebene geklärt.

BVB verlängert mit Cramer und Treß

Der BVB vermeldet am Montag die Vertragsverlängerung mit den Geschäftsführern Thomas Treß (Finanzen, Organisation, Recht & Investor Relations) und Carsten Cramer (Vertrieb & Marketing, Internationalisierung, Digitalisierung) bis 2027. Damit war im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmensbereichs Sport zu rechnen. Parallel erweitert der Klub seine Geschäftsführung wie angekündigt um eine weitere Position und setzt dabei auf eine interne Lösung: Der BVB legt die Gesamtverantwortung für den sportlichen Bereich in die Hände von Lars Ricken, der nach drei Jahren als Direktor des Nachwuchs-Leistungszentrums auf die neu geschaffene Position des Geschäftsführers Sport rückt.

Eine Überraschung ist diese Entscheidung am Ende nicht. Externe Kandidaten kamen nicht in die engere Auswahl. Gleichzeitig ist eine Beförderung von Sportdirektor Sebastian Kehl damit vom Tisch. Kehl, der vor zwei Jahren das Erbe von Michael Zorc antrat, verbleibt auf seiner Position, sein Vertrag läuft nach aktuellem Stand am Ende der Saison 2024/25 aus, Gespräche über eine Vertragsverlängerung soll Ricken im Sommer führen.

Sven Mislintat guckt geradeaus.
Sven Mislintat wird neuer Technischer Direktor beim BVB. © IMAGO/Michael Weber

In Sven Mislintat (51) als neuem Technischen Direktor mit dem Schwerpunkt Kaderplanung bekommt Kehl für den sportlichen Bereich zudem zusätzliche Kompetenz und Manpower an seine Seite. Der ehemalige Chefscout, Spitzname „Diamantenauge“, der zahlreiche Talente (Shinji Kagawa, Ousmane Dembele, Jadon Sancho, Christian Pulisic) entdeckte und zum BVB lockte, wird künftig direkt an Kehl und Ricken berichten.

BVB-Boss Watzke bleibt bis Ende 2025

Ricken (47), der in seiner bisherigen Funktion die strategische, personelle und budgetäre Verantwortung des Nachwuchsbereichs, der die größte Abteilung des BVB ist, trug, erhält einen bis zum 30. Juni 2027 datierten Vertrag. Bis zu seinem Ausscheiden im Herbst 2025 wird Hans-Joachim Watzke weiterhin die Geschäfts- und Unternehmensbereiche Personal, Kommunikation und Strategie verantworten. Ob diese Bereiche nach seinem Ausscheiden unter den drei Geschäftsführern verteilt oder durch eine Neubesetzung in neue Hände gelegt werden, ist noch offen. Watzke hatte im Januar angekündigt, die Verantwortung für den Sport zum 30. Juni 2024 abgeben zu wollen. Diesem Wunsch trug der Präsidialausschuss mit der Bestellung Rickens nun Rechnung.

Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß und Carsten Cramer sitzen auf einem Podium.
Hans-Joachim Watzke geht 2025 beim BVB von Bord, die Verträge von Thomas Treß (Mitte) und Carsten Cramer (rechts) wurden bis 2027 verlängert. © IMAGO/Thomas Bielefeld

„Lars hat maßgeblichen Anteil daran, dass das Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum das mit Abstand erfolgreichste deutsche NLZ der vergangenen zehn Jahre ist. Seine Expertise, sein großes Netzwerk und die enorme Identifikation mit seinem Heimatklub, mit dem er auch als Spieler große Erfolge feierte, werden die Geschäftsführung bereichern“, sagt BVB-Präsident Dr. Reinhold Lunow, der als Vorsitzender des Präsidialausschusses des Beirates der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH die Umstrukturierung verkündete.

Ricken, der am 1. Mai offiziell in sein neues Amt wechseln wird, steigt damit nach seiner Ernennung zum Direktor des NLZ vor drei Jahren die Karriereleiter weiter nach oben. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der unfassbaren Kraft dieses Vereins und der Leidenschaft unserer vielen motivierten Mitarbeiter gemeinsam große Siege erringen und Borussia Dortmund in eine erfolgreiche Zukunft steuern werden“, erklärte der 47-Jährige.