Rein äußerlich scheint alles Geraune in den Medien für ihn eben genau das zu sein: ein reines Rauschen der Zeitungen und Internetportale. Nichts, was Jude Bellingham nachhaltig beeindruckt. Dabei geht es um nichts weniger als seine Zukunft. Seit seinem Wechsel 2020 aus dem industriegeprägten Birmingham ins Ruhrgebiet avancierte er zum Dauerbrenner bei der Borussia und einem international gefragten Topstar.
BVB-Profi Bellingham als Alleskönner
Sein Einsatz, seine Leidenschaft, dazu sein feiner Fuß: Limits schien es nicht zu geben. Dazu gesellte sich seit Saisonbeginn bis zur für ihn großartig verlaufenen WM mit England in Katar große Torgefahr: Bellingham erzielte neun Treffer und legte drei weitere auf. Das Potenzial: scheinbar grenzenlos.
Doch seit Anbruch des Jahres 2023 geht es erstmalig nicht nur bergauf in der Entwicklung. Bellingham wirkt phasenweise überspielt, hat dazu noch mit Knieproblemen zu kämpfen. Kreativität und Spielfreude blitzen zwar immer wieder auf, sind aber kein ständiger Begleiter mehr. Die Folge: Beim desaströsen Pokal-Aus in Leipzig saß Bellingham zunächst nur auf der Bank. „Jude hat nach dem Spiel in München signalisiert, dass er nicht 100 Prozent frisch ist“, erklärte BVB-Trainer Edin Terzic erklärte den ungewohnten Platz.
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Doch der aktuellen Formdelle zum Trotz: Bellingham bleibt weiter eines der größten Versprechen des Fußballs, das auch gerne Klubs aus der europäischen Beletage in ihren Reihen wissen würden. Und so sprießen die Gerüchte trotz des gültigen Vertrags bis 2025 ins Kraut. Dem Vernehmen führten die heißesten Spuren bislang nach Liverpool und Madrid.
Doch fast parallel zu Bellinghams schwankenden Leistungen und in der Hochphase der Kaderplanungen scheint aktuell auch das Interesse der beiden Schwergewichte zu erkalten. Liverpool, so schreiben es „The Guardian“ und „Telegraph“, sei zwar tatsächlich auf Mittelfeldspieler-Suche. Dazu ist die Bewunderung von LFC-Trainer Jürgen Klopp für Bellingham („Jeder kann sehen, dass er einfach außergewöhnlich ist“) verbrieft. Doch die „Reds“ würden ihre Mittel nicht auf einen Spieler fokussieren, was angesichts der kolportieren Ablösesumme von 150 Millionen Euro aber unumgänglich wäre. Dazu ist der Champions-League-Platz vier zwölf Punkte entfernt. Das nährt Zweifel, ob Bellingham überhaupt ein Interesse an einem Wechsel nach Liverpool hat, wenn das Glanzlicht der Königsklasse dort nicht strahlt.
Reals Schmerzgrenze für BVB zu niedrig
Bliebe Real Madrid. Doch die „Königlichen“ sollen ihre Schmerzgrenze laut „SportBild“ auf 100 Millionen Euro Ablösesumme taxiert haben - offenbar zu wenig für die Borussia. Dazu hat Real bereits eine Ansammlung hochtalentierter Kicker fürs Zentrum beisammen: Federico Valverde (24 Jahre), Aurélien Tchouaméni (23) und Eduardo Camavinga (20) stehen als Erben für die Granden Luka Modric (37) und Toni Kroos (33) bereit.
Während die Spuren zu Klubs wie Manchester City oder Chelsea aktuell offenbar nicht so heiß sind, ist ein Verbleib in Dortmund weiter denkbar, wenn auch nicht wahrscheinlich. Der immer noch sehr junge Bellingham könnte beim BVB weiter an seiner Persönlichkeit feilen, um Titel mitspielen und ein echter Leader werden. Ein neuer Vertrag beim BVB würde ihn außerdem zum Großverdiener machen. Bis Ende April soll eine Entscheidung fallen. Ob das gelingt, ist fraglich.
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