Die Polizei Dortmund hat am Sonntagmittag neue Details zum Einsatz im BVB-Stadion während des EM-Achtelfinals zwischen Deutschland und Dänemark (2:0) bekanntgegeben. Ein Mann aus Osnabrück war zu Beginn des zweiten Durchgangs aufs Stadiondach geklettert – das führte zu einem Großeinsatz der Polizei. Aufnahmen der englischen Zeitung „Daily Mail“ zeigen, wie der Vermummte von den begehbaren Plattformen unterhalb des Stadiondachs auf die Streben der Dachkonstruktion klettert.
Polizei schließt politische Motivation aus
Der Mann folgte schließlich den Anweisungen der Polizei und kehrte um 23.44 Uhr auf einen Steg unter dem Dach zurück. Kräfte einer Spezialeinheit nahmen ihn dort fest, fesselten und durchsuchten ihn. Gefährliche Gegenstände führte er nicht mit sich. Nach ersten Erkenntnissen wollte der 21-Jährige auf dem Dach des Stadions Fotos aufnehmen. Dafür führte er in einem schwarzen Rucksack eine Kameraausstattung mit sich. Die Dortmunder Polizei schließt derzeit eine politische Motivation aus.
Vermummter versucht aufs Dach zu klettern im #Westfalenstadion nach #GERDEN pic.twitter.com/hy1OejDxCN
— Felix (@Felix28051223) June 29, 2024
Weiter teilte die Polizei mit, dass der Mann bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm „an markanten Gebäuden in großen Höhen Fotos aufnehmen wollte“. Dazu laufen Strafverfahren. Der Osnabrücker habe gegenüber der Kriminalpolizei erklärt, dass er lediglich „gute Fotos“ machen wolle. Er wurde nach Abschluss der ersten Ermittlungen aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs laufen weiter.
EM-Sicherheitskonzept steht in der Kritik
Der Vorfall wirft Fragen zum Sicherheitskonzept der EM auf. Immer wieder war es in der Gruppenphase zu Zwischenfällen gekommen, als Zuschauer auf den Rasen gelangt waren. Die UEFA verwies am Sonntagmorgen auf die Mitteilung der Polizei. „Wir haben keinen weiteren Kommentar“, teilte der Dachverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Mit dpa-Material
