"Großer Unterschied"
Philipp Hanke erlebt neue Welt beim BVB II
Anfangs war‘s schon komisch: Kein Halbtagsjob mehr, kaum freie Tage, dafür Training, Training, Training. „Der Wechsel vom Oberligisten Westfalia Rhynern zum Regionalligisten Borussia Dortmund II war schon ein Schritt in eine andere Welt. Aber es war ein wichtiger und ein richtiger Schritt“, sagt Philipp Hanke.
Jubel um den Torschützen Philipp Hanke (r.). Mit ihm freuen sich Michael Eberwein (l.) und Atakan Karazor
Beim BVB hat er einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. „Den wirklich großen Unterschied“, betont der Offensivspieler, „macht aber eben der Verein aus. Der BVB ist schon etwas Besonderes.“ Die Anpassungsphase mit ihren hohen Belastungen ist überstanden. Hanke, in der Oberliga Westfalen mit 20 Treffern für Westfalia Rhynern ein Top-Torjäger der letzten Saison, gehört mittlerweile zum Stammkader der Borussen - elf Einsätze in den ersten elf Spielen belegen das. Zuletzt gehörte er zur Startelf.
"Stärker im Zweikampf"
„Ich habe mich über das Training weiterentwickelt. Besonders unser Krafttraining tat mir gut, ich bin jetzt athletischer, stärker im Zweikampf“, sagt Hanke. Augenfällig sind jedoch eher seine Schnelligkeit und seine Torgefährlichkeit. Gerade die wurde jedoch anfangs vermisst.
„Wir sind nicht sonderlich gut in die Saison gestartet. Es setzte viele Niederlagen und wir sackten tief hinab in den Tabellenkeller. Da spürst du als Spieler auch diese viel größere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, ob in der Zeitung oder im Internet. Das war nicht immer angenehm“, erinnert sich der 22-Jährige.
Drei Siege in vier Spielen
Die Kritik war hart, die Situation fast schon beängstigend. Eine Stütze der Mannschaft war in diesen Wochen ihr Trainer David Wagner. „Er hat uns gesagt, dass wir seine Vorgaben umsetzen sollen, seine Angaben zum Gegner und zu einzelnen Spielern beachten und unser eigenes Spiel durchsetzen müssen. Es hat etwas länger gedauert, bis wir das kapiert haben“, sagt Hanke.
Mittlerweile klappt es. Drei Siege in vier Spielen mit zwei Toren von Philipp Hanke verschaffen frischem Optimismus freie Bahn. „Wir haben an uns geglaubt. Aber wir schauen weiter von Spiel zu Spiel.“
Samstag gegen Rödinghausen
Voreilig zu hohe Ziele mag sich Hanke nicht setzen. „Wir müssen jetzt auf Kurs bleiben. Für mich ist wichtig, dass ich spiele. Auf welcher Position im offensiven Bereich ist egal“, bemerkt er. Am Samstag (14 Uhr, Stadion Rote Erde) reist der SV Rödinghausen nach Dortmund. Im Spiel gegen den Tabellendritten will Hanke wieder dabei sein.
Die Aussicht ist verlockend, mit einem weiteren Dreier die Abstiegsränge zu verlassen. Und wenn es dann noch wie im Wiedenbrück-Spiel zwei Hanke-Tore zu feiern gäbe. Doch von solchem Wunschdenken ist Philipp Hanke weit entfernt. „Wir sind ein Team. Und als Team wollen wir gewinnen.“