Steht vor turbulenten Monaten: BVB-Talentetrainer Otto Addo.

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Otto Addo zur Weltmeisterschaft - so plant der BVB die kommenden Monate

rnBorussia Dortmund

Otto Addo steht vor einer aufregenden Zeit. Neben seinem BVB-Job bereitet der 46-Jährige die Nationalmannschaft von Ghana auf die WM in Katar vor. So plant Borussia Dortmund die kommenden Monate.

Dortmund

, 06.05.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Los geht’s für Otto Addos Auswahl direkt mit einem Kracher - gegen Portugal. Bis Ghanas Nationalteam am 24. November aber in die Weltmeisterschaft in Katar einsteigt, gibt es für die „Black Stars“ noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Und damit auch für Otto Addo. Borussia Dortmunds Trainer für die Top-Talente bleibt jetzt im Zweitjob auch für das nächste halbe Jahr Nationaltrainer seines Heimatlandes - und führt es in die WM.

Otto Addo: „Meine Priorität war und ist die Arbeit in Dortmund“

Der BVB gab seinem Angestellten grünes Licht für diese besondere Mission. „Dafür bin ich sehr dankbar, es waren gute Gespräche, ich freue mich riesig auf die Aufgabe“, erklärte Addo im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Eigentlich sollte er das ghanaische Team nur für die beiden Qualifikationsspiele im März gegen Nigeria betreuen. Doch schon nach der ersten Partie wagte die ghanaische Verbandsspitze sich aus der Deckung. „Wir haben 0:0 gespielt, alles hätte also noch schief gehen können. Aber sie haben mir gesagt: Egal wie das zweite Spiel läuft, wir möchten, dass du bleibst.“

Addo löste mit seinem Team schließlich das ersehnte WM-Ticket und schnell war klar: Die Ghanaer werden im Werben um den Borussen nicht locker lassen. „Meine Priorität war und ist die Arbeit in Dortmund, aber dann sind die Gedanken gereift, wie sich beides womöglich miteinander vereinbaren lässt“, sagte Addo.

Beim BVB wird es einen Addo-Vertreter auf Zeit geben

Dem BVB gefiel der Plan, denn der Klub wollte seinem Talente-Coach trotz dessen wichtiger Arbeit für Schwarzgelb diese einmalige Chance nicht verbauen. Und so wird es einen Vertreter auf Zeit für Addo geben, der mit den hochbegabten Youngstern in Dortmund arbeitet, während im November und Dezember die WM in Katar läuft. Und es dort für Addos Mannen in der Gruppe H gegen Portugal, Uruguay und Südkorea geht. Anspruchsvolle Prüfungen.

Beim BVB-Training: Otto Addo (l.) im Gespräch mit Marco Rose (r.) und Alexander Zickler.

Beim BVB-Training: Otto Addo (l.) im Gespräch mit Marco Rose (r.) und Alexander Zickler. © imago / Revierfoto

„Unser Ziel? Wenn wir die Vorrunde überstehen, dann wäre das schonmal gut“, meint Addo. Aber bis der WM-Ball rollt, müssen noch viele Hausaufgaben erledigt werden - neben dem Job für den BVB. Spielerscouting, Organisation, Länderspielphasen zum Einspielen des WM-Teams. „Zum Glück kann man ja heutzutage vieles per Videocall regeln und ich werde einige Aufgaben an mein Trainerteam delegieren können.“

Ab Anfang 2023 soll für Otto Addo wieder der BVB im Fokus stehen

Trotzdem bleibt es am Ende eine Mehrbelastung. Und so hatte auch der Familienrat getagt, bevor der 46-Jährige dem ghanaischen Verband zusagte. „Meine Familie weiß zum Glück, was auf sie zukommt“, erklärt der frühere Profi. Denn er war auf seiner Profistation in Dänemark einst schon eineinhalb Jahre lang weg von daheim und nur ab und an bei seinen Liebsten. „Diese Erfahrung macht es für alle ein bisschen leichter.“

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Und es soll ein Pendeln auf kurze Zeit bleiben. Nach den sechs Monaten soll wieder einzig der BVB im beruflichen Fokus stehen: „Egal, wie die WM für Ghana ausgeht, ich werde dann Schluss als Nationaltrainer machen.“ Keine Hintertür? „Da müsste schon Außergewöhnliches passieren. Man soll im Fußball nichts ausschließen, aber darüber denke ich nicht nach. Ich lebe im Hier und Jetzt.“