Eine goldene Ära, die beste, die der BVB jemals erlebt hat. Als 1991 der bis dahin unbekannte Trainer Ottmar Hitzfeld aus der Schweiz bei den Borussen anheuerte, gab es vor allem skeptische bis missmutige Reaktionen. Doch es sollte der Beginn von etwas ganz Großem werden. Aus einem sympathischen und traditionellen Bundesliga-Klub wurde in nicht einmal einem Jahrzehnt ein Weltklub - bis heute der beliebteste Verein der Republik. Anfangs spielten die Schwarzgelben im in die Jahre gekommenen Westfalenstadion. Trainiert wurde auf einer Wiese dahinter. Heute alles undenkbar.

Zwischen diesen Tagen und heute liegt eine Zeit, in der Hitzfeld zusammen mit der Vereinsführung unter Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manager Michael Meier die Mannschaft ausbaute, personell und taktisch immer mehr verstärkte. Schon am Ende der ersten Saison reichte es überraschend zur Vizemeisterschaft. Ein Wahnsinn, fanden alle - und feierten. Nur einer nicht: Ottmar Hitzfeld. Er wollte alles. Wollte Titel, nationale und internationale. Ein „Das war doch schon ganz gut“ reichte ihm nicht. Er pflanzte in den Verein ein Sieger-Gen, wie es zuvor noch kein Trainer beim BVB getan hatte.
Der damalige Manager Michael Meier erinnert sich im Gespräch mit uns: „Ich wollte ihm gratulieren, zur Vizemeisterschaft und sagte, das war doch eine fast perfekt Saison“. Hitzfeld habe geantwortet: „Das ehrt dich, aber im Fußball zählen nur Titel!“ Noch heute denkt Hitzfeld mit etwas Wehmut daran zurück und gesteht: „Ja, ich war richtig traurig!“ Dabei war diese erste Saison nur ein Startschuss: Stars stießen zur Mannschaft, Nationalspieler. Außerdem setzte Hitzfeld auf die Jugend, zumindest im Sturm.
Eine rasante Entwicklung beginnt
Mit Ibrahim Tanko und dem späteren Helden Lars Ricken setzte er zwei Teenager ein, verlegte sogar das Training seiner Stars auf den Nachmittag, wenn Ricken vormittags fürs Abi pauken musste. Der Mann im Trenchcoat wusste genau, was er wollte. Und er griff durch: Sortierte Spieler aus, auch verdiente, wusste, wen er streicheln und wen treiben musste - und erreichte so im Jahre 1995 den Traum aller Borussen: die Deutsche Meisterschaft. Ein Jahr später gelang ihm das erneut. „Aber die erste ist ein Höhepunkt“, den man emotional nicht wiederholen könne, verrät uns Ottmar Hitzfeld im Gespräch. Und noch ein Jahr später, an einem Maiabend 1997 die Sensation: Dortmund gewinnt die Champions League, erklimmt den Fußballthron Europas.

All das, diese goldene Zeit der Dortmunder erzählt dieser Podcast aus nächster Nähe: Ottmar Hitzfeld selbst erinnert sich und redet offen über diese Zeit. Genau wie viele seiner Weggefährten. Gerd Niebaum und Michael Meier plaudern aus dem Nähkästchen und lassen die Hörer teilhaben an dem, was damals vor und hinter den Kulissen geschehen ist. Spieler, die Hitzfeld aufgebaut hat, wie Lars Ricken, der das entscheidende Tor im Finale der Champions League geschossen, nein, gelupft hat. Aber auch Teddy de Beer, der Torwart und Publikumsliebling, den Hitzfeld aussortiert hat. Der damalige Superstar Stefan Reuter.
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Schokolade im Knast mit Hoeneß
Und der damalige Rivale und spätere Freund Uli Hoeneß, der exklusiv erzählt, wie ihn Hitzfeld damals im Gefängnis besucht hat - und wie ungewöhnlich sie die Zeit dort zusammen verbrachten. Hitzfeld reiste extra am Vorabend an. „Ich wäre wahrscheinlich morgens losgefahren und dann zu spät gekommen“, sagt Hoeneß. „Aber so war es typisch Ottmar.“ Hitzfeld will Wein trinken mit seinem Freund Uli. Daraus wird nichts, die Gefängnisleitung ist streng. Zwei Euro durfte er mitnehmen, um in der Kantine etwas zu erstehen. Was kauft man für zwei Euro? Hitzfeld und Hoeneß genossen eine Tafel Schokolade. Zwei Weltmänner ihres Faches, vereint in denkbar einfachem Genuss. Und Hoeneß verrät noch mehr über Hitzfeld. Wie dieser den Nationaltorwart Oliver Kahn mal leise, aber brutal abwatschte.

Alles stimmungsvoll aufbereitet im Hitzfeld-Podcast, den Sie als Abonnent exklusiv hören können. Sechs Folgen, sechs mal schwelgen in besten Erinnerungen - und unglaubliche Anekdoten, die bisher noch gar nicht bekannt waren. Moderiert wird der Podcast von den beiden Sportjournalisten und Kommentatoren Oliver Müller und Werner Hansch. Beide arbeiteten bereits zu Hitzfelds Zeiten als Reporter in Dortmund, beide erzählen voller Kenntnis und Emotionen von dieser Zeit. Ein Muss für alle Fußballfans, nicht nur in schwarzgelb.