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Oelschlägel geht nun doch ins zweite BVB-Jahr - Sorgen um Unbehaun
Borussia Dortmund
Bei BVB-Torhüter Eric Oelschlägel standen die Zeichen im April auf Abschied - jetzt hat der 23-Jährige seinen Vertrag aber doch verlängert. Hintergrund ist die aktuell nicht abzuschätzende Rückkehr von Luca Unbehaun.
Dortmunds neuer U23-Trainer Mike Tullberg wollte keine Zeit verlieren. Nach dem 3:2-Sieg im ersten Testspiel gegen den Drittligisten Preußen Münster am Mittwoch wollte er seine Mannschaft schnell zur Besprechung in der Kabine versammeln. Eric Oelschlägel ließ es trotzdem etwas langsamer angehen. Bei immer noch knapp 30 Grad Außentemperatur wollte Dortmunds Torhüter erst noch „etwas ausschwitzen“.
Unbehaun muss mindestens bis Ende August pausieren
Dass der 23-Jährige auch in der Spielzeit 19/20 das BVB-Trikot tragen würde, war im April noch unwahrscheinlich. Mittlerweile hat sich die personelle Situation bei der Dortmunder Reserve allerdings grundsätzlich geändert: Der eigentlich als neue Nummer eins vorgesehene Luca Unbehaun musste sich Ende April einer Knie-Operation unterziehen, die eine Zwangspause bis mindestens Ende August nach sich zieht. Ob der 18-Jährige dann direkt auf den Rasen zurückkehren kann, ist nach jetzigem Stand offen.
„Das“, sagt BVB-II-Teammanager Ingo Preuß „ist sehr unglücklich für Luca. Es tut mir sehr leid. Wir wissen nicht, wie lange es dauert.“ Also trat Plan B in Kraft: Oelschlägel unterschrieb Anfang der Woche einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. „Es ist komplett die richtige Entscheidung für mich persönlich, so wie es jetzt im Sommer gelaufen ist. Ich bin sehr zufrieden, dass ich noch ein Jahr in Dortmund spiele“, sagt er. Das Gesamtpaket aus Wettkampf in der Regionalliga und zahlreichen Profi-Trainingseinheiten habe letztlich den Ausschlag pro BVB gegeben.
Oelschlägel gibt gegen Bremen sein Profi-Debüt
Hinzu kam ein emotionales Profi-Debüt im DFB-Pokal gegen Werder Bremen Anfang Februar. Nach zahlreichen guten Paraden unterlief Oelschlägel kurz vor Ende der Verlängerung beim Stand von 3:2 für den BVB ein folgenschwerer Patzer - Werder gewann die Partie im Elfmeterschießen.

Die Krücken ist Luca Unbehaun nach seiner Knie-Operation mittlerweile wieder los. Seine Rückkehr auf den Rasen wird allerdings noch einige Wochen dauern. © Groeger
Ingo Preuß bescheinigt dem Torhüter eine starke Entwicklung: „Ich halte Eric für den besten Torhüter der Regionalliga, er hat uns jede Menge Punkte gerettet - da waren teilweise unhaltbare Bälle dabei.“ In der Ende Juli beginnenden Saison will der BVB II neu angreifen. „Wir brauen uns nicht verstecken, haben ein gutes Team zusammen“, sagt Oelschlägel - bevor er von Co-Trainer David Solga schon etwas energischer Richtung Kabine gerufen wird. Mike Tullberg wartet.
Premium-Jahrgang 1981. Besetzte im Mittelfeld von Rot-Weiß Unna die Acht, bevor die Position überhaupt erfunden wurde. Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend ablösefreier Wechsel zu Lensing Media. Im BVB-Team polyvalent einsetzbar.
