Nmechas Kampf mit dem langen Bellingham-Schatten - BVB-Neuzugänge im Check

Nmechas Kampf mit dem langen Bellingham-Schatten - : BVB-Neuzugänge im Check
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Borussia Dortmund hat im Sommer vier neue Spieler verpflichtet. Nach gut einem Drittel der Saison analysieren wir im Neuzugänge-Check, wie ihr Start verlaufen ist, welche Rolle sie beim BVB spielen, wie gut sie in die Mannschaft passen und wie es um ihre Perspektiven steht.

BVB-Neuzugang Felix Nmecha im Check

Erwartungen

Felix Nmecha war der Sommer-Transfer, der den größten medialen Aufschlag nach sich zog – und das hatte nur bedingt mit der Ablöse zu tun, die ihn zum Königstransfer und einen der teuersten Neuzugänge in der BVB-Vereinsgeschichte überhaupt machten. Geteilte Inhalte von Rechtspopulisten mit homophobem und rassistischem Gedankengut sorgten für unliebsame Begleitumstände dieses Transfers. Die Höhe der Ablösesumme von rund 30 Millionen Euro rückten ihn als Ersatz des zu Real Madrid gewechselten Jude Bellingham in den Fokus. Dessen Fußstapfen sind nach wie vor riesengroß. In Marcel Sabitzer stellte der BVB Nmecha einen zweiten Bellingham-Backup an die Seite, den Druck auf den deutschen Nationalspieler minderte das nicht.

Spieler-Performance

15 von 17 Pflichtspielen hat Nmecha bestritten, unumstrittener Stammspieler ist er mit nur 886 Einsatzminuten aber nicht. Seine Vorbereitung war durchwachsen, er brachte eine Blessur aus Wolfsburg mit, weitere kleinere Zwangspausen durchzogen die erste Saisonphase, wodurch er nur schwer in seinen Rhythmus kam. Seine Qualitäten, mit Ball am Fuß und hohem Tempo Räume zu überbrücken, trotz seiner Größe ein sehr wendiger Spieler zu sein mit gutem Kopfballspiel und gefährlich auch als Abschlussspieler, traten nur sporadisch zum Vorschein. In Paris erwischte er einen rabenschwarzen Tag, zuletzt in Stuttgart ging er mit dem Team unter. Sein Highlight bislang hatte er beim 1:0 in Newcastle, nicht nur wegen seines Treffers, der die Partie entschied.

Teamchemie

Die Integration in die Kabine verlief problemlos, die auf dem Platz läuft unverkennbar noch. Nmecha steckt noch mitten im Gewöhnungsprozess an Dortmunds Spielweise und gruppentaktisches Verhalten. Der außersportliche Wirbel um seine Verpflichtung spielte innerhalb der Mannschaft keine große Rolle.

Potenzial und Weiterentwicklung

Nmecha hat Potenzial. Ob in einem Umfang, der ihn zu einem Anführer auf dem Platz wachsen lassen könnte, das lässt sich aktuell noch nicht beantworten. Im Training sollen die Mitspieler bisweilen staunen ob seiner Fähigkeiten, auf dem Rasen sieht man sie bislang noch zu selten. Mehr Präsenz in allen Bereichen muss das Ziel sein. Nmecha muss das Spiel noch viel mehr an sich ziehen – und in den Phasen, in denen es nicht läuft, auch als aggressiver Balleroberer Widerstand zeigen.

Fazit

Nmechas Start erfolgte aus mehreren Gründen unter erschwerten Bedingungen. Dass er in den wichtigen sechs Wochen Vorbereitung immer wieder pausieren musste, wirkte sich auf Spielverständnis und Selbstverständnis aus. Es ist zu früh für ein abschließendes Urteil, dennoch nähren die bisherigen Monate die Zweifel, ob er den hohen Erwartungen gerecht werden kann. Dass ihn der Wechsel aus dem eher beschaulichen Wolfsburg zu einem Großklub wie Borussia Dortmund viel stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt hat, auch daran muss sich Felix Nmecha noch gewöhnen.

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