Er ist erst seit Dienstag bei der U23 des BVB. Doch die erste Duftmarke hat Moses Otuali bereits hinterlassen. Nach der Trainingseinheit am Freitag fordert der Neuzugang vom Hamburger SV II gleich mal Justin Njinmah zu einem Laufduell heraus. Njinmah, bislang die schnellste schwarzgelbe Rakete, liegt auf den ersten Metern dank seines Turboantritts auch vorne. Dann aber zieht Otuali an ihm vorbei und gewinnt. „Zu einer meiner größten Stärken gehört meine Schnelligkeit und da habe ich gleich mal am Anfang gezeigt, dass ich auch wirklich ein schneller Spieler bin“, sagt Otuali später im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
Otuali kennt einige BVB-Kollegen
Njinmah trägt es mit Fassung, dass er im Zweikampf der beiden Sprinter den Kürzeren gezogen hat. Er freut sich mit Otuali, beide kennen sich als gebürtige Hamburger aus ihrer Heimatstadt. Gerade am Anfang ist es auch hilfreich, dass Otuali auch Ole Pohlmann aus gemeinsamen Tagen beim VfL Wolfsburg gut kennt. Pohlmann ist wie Njinmah noch so einer mit Raketenantrieb.
Zusätzliche Geschwindigkeit durch Otuali dürfte der bisweilen lahmenden Offensive der BVB-U23 dennoch guttun. Davon konnte sich der Neuzugang gleich nach seiner Ankunft überzeugen, als er am Dienstag die 1:2-Niederlage im Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück im Signal Iduna Park von der Tribüne aus verfolgte. Der 20-Jährige musste mitansehen, wie schwer sich sein neues Team im letzten Drittel tut.
Otuali soll (perspektivisch) Abhilfe schaffen. „Mit der Verpflichtung von Moses haben wir auf den Wechsel von Moritz Broschinski reagiert. Moses ist ein gradliniger Eins-gegen-Eins-Spieler, der viel Tempo mitbringt und offensiv viele Positionen bekleiden kann. Er hatte eine gute Quote in der Regionalliga. Natürlich wünschen wir uns, dass er auch bei uns Tore schießt. Aber wir möchten ihn nicht gleich unter Druck setzen. Er soll erst mal in Dortmund ankommen“, sagt BVB-Trainer Christian Preußer im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
BVB-Debüt für Otuali gleich gegen Wiesbaden?
Den ursprünglich für Sommer angedachten Wechsel hat die Borussia vorgezogen. Der mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattete Deutsch-Nigerianer soll mit seiner Unbekümmertheit für zusätzlichen Schwung sorgen. Beim HSV traf er in der Regionalliga Nord in 20 Spielen neunmal und lieferte drei Assists. „Ich bin in der Box sehr gefährlich und habe einen guten Zug zum Tor. Ich möchte der Mannschaft mit Toren und guten Aktionen helfen, damit wir Siege einfahren und nicht mehr im Tabellenkeller stehen“, kündigt der Angreifer an.

Möglich, dass er gleich am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel im Signal Iduna Park gegen den SV Wehen Wiesbaden zeigen kann, was er drauf hat. Dass in der 3. Liga ein anderer Wind weht, davon dürfte Otuali bereits einen Vorgeschmack im Übungsbetrieb beim BVB erhalten haben. „Im Training herrscht hier eine hohe Intensität. Ich hoffe, dass ich mich so schnell wie möglich daran gewöhnen kann“, sagt Otuali.
BVB-Neuzugang Otuali übernimmt Wohnung eines Ex-Borussen
Und selbst wenn er am Sonntag noch nicht zu seinem Drittliga-Debüt für den BVB kommt, dürfte es trubelig werden. Bisher wohnt er im Hotel, aber am Sonntag übernimmt er seine Wohnung in Dortmund. Es ist die bisherige Bleibe von Marco Hober, der zum SV Rödinghausen gewechselt ist. Umzug und Einrichtung stehen also noch bevor. Das wird vermutlich ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen. Aber es geht ja im Leben auch nicht alles so schnell wie ein Laufduell mit Justin Njinmah.
Borussia Dortmunds U23 empfängt am Sonntag (14 Uhr) den SV Wehen Wiesbaden im Signal Iduna Park. Nach fünf Niederlagen in Serie soll gegen den Tabellenzweiten der Abwärtstrend gestoppt werden. Falko Michel (Bänderdehnung im Knie) fehlt weiterhin. Auch Soumaila Coulibaly (Beckenverletzung) fällt aus. Dafür steht Kapitän Franz Pfanne nach seinem Faserriss im Oberschenkel wieder zur Verfügung. Die Optionen im defensiven Mittelfeld erhöht darüber hinaus Abdoulaye Kamara. Der Franzose nach seinem Innenbandriss im Knie und mehrmonatiger Verletzungspause vor einem Comeback.
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