Neue Details zum BVB-Vertrag von Almugera Kabar Was bislang nicht bekannt war

Neue Details zum BVB-Vertrag von Almugera Kabar
Lesezeit

Auf die gegen ihn gerichteten rassistischen Beleidigungen am Rande des U19-Länderspiels gegen Spanien hätte er getrost verzichten können. Bei Almugera Kabar ist auch so viel los. Deshalb richtete der BVB-Linksverteidiger seine volle Konzentration nach dem unrühmlichen Vorfall auf das, was vor ihm liegt.

BVB-Vertragslaufzeit länger als gedacht

Seit dieser Saison zählt der 18-Jährige bei Borussia Dortmund zum erweiterten Profi-Kader. Im dünn besetzten Kader von Nuri Sahin ist Kabar als Backup für Ramy Bensebaini eingeplant. Regelmäßig nimmt er deshalb bereits am Übungsbetrieb des Bundesliga-Teams teil. Ende August gab Kabar zudem beim 1:1 gegen Hansa Rostock sein Debüt für die BVB-U23 in der 3. Liga. Dort gehörte er auch gegen den VfL Osnabrück und Alemannia Aachen zur Startelf.

Kabar ist nicht das einzige BVB-Eigengewächs, das in der 3. Liga an den Männerfußball herangeführt werden soll. Das gilt auch für Kjell Wätjen und Cole Campbell. Anders als seine beiden Teamkollegen verfügt Kabar allerdings noch nicht über einen Profivertrag. Zu seinem Kontrakt bei Schwarzgelb gibt es nun aber neue Details.

Anders als bisher angenommen, ist der 18-Jährige nach Informationen der Ruhr Nachrichten nicht etwa bis 2025, sondern bis 2026 an Borussia Dortmund gebunden. Das erklärt, weshalb es die Verantwortlichen bislang nicht eilig hatten, ihren U17-Weltmeister mit einem neuen Kontrakt auszustatten. Bisher hat Kabar noch den im Nachwuchsbereich üblichen Fördervertrag. Dieser könnte dann – eine Verständigung über eine weitere Zusammenarbeit vorausgesetzt – künftig durch einen Profivertrag ersetzt werden.

BVB-Gespräche in den kommenden Wochen

Erste lose Gespräche hat es nach RN-Infos bereits gegeben. Weitere Verhandlungen sollen in den kommenden Wochen geführt werden. Das kommt nicht verwunderlich, schließlich bezeichnete Nuri Sahin das Eigengewächs (seit 2019 im Verein) im Sommer als „sehr interessanten Spieler, bei dem es gilt, dranzubleiben und zu arbeiten“. Kabar sei sehr lernwillig und ein guter Typ, lobte der BVB-Cheftrainer nach guten Eindrücken im Trainingslager in Bad Ragaz. Kabar war für den zu Union Berlin gewechselten Tom Rothe in die Schweiz nachgereist – und hatte dort überzeugt.

Nuri Sahin lächelt.
Almugera Kabar (vorne) nimmt regelmäßig am Profi-Training von BVB-Cheftrainer Nuri Sahin teil. © Kirchner-Media

Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Kabar weiß, welche Chancen und Perspektiven ihm der Klub bietet. Der FC Barcelona, Chelsea und der AC Mailand hatten im Sommer ebenfalls Interesse bekundet. Der BVB dürfte jedoch eindeutig in der Pole Position liegen, was die Verhandlungen um einen Profivertrag angeht.

BVB-Gesamtpaket reizvoll

Denn das Gesamtpaket, das Schwarzgelb bietet, ist reizvoll. Die Mischung aus Profi-Perspektive und Einsätzen bei der U23 in der 3. Liga und der U19 in der Youth League haben schon Wätjen und Campbell überzeugt. Das Pendeln zwischen den Teams verlangt den BVB-Talenten aber auch eine Menge ab.

„Es ist natürlich eine Herausforderung, man braucht seine Zeit. Du musst akzeptieren, wo du gerade stehst und ehrlich mit Kritik umgehen. Du musst an dir arbeiten und das Beste auf den Platz bringen“, sagt Almugera Kabar. „Die Youth League ist ein top Wettbewerb, da kann man sich zeigen und Spielminuten sammeln – das ist im Endeffekt das Wichtigste als junger Spieler für die Karriere. Und die 3. Liga ist sehr körperbetont, aber das steht mir auch. Man kann in dieser Liga viel lernen. Im Endeffekt geht es darum, Erfahrungen zu sammeln und Schritt für Schritt zu wachsen“, betont der BVB-Linksverteidiger.

BVB-Spieler Kabar verzichtet vorerst auf Nasen-OP

Wie hart es mitunter im Profifußball zugehen kann, hat Kabar bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen. Im Heimspiel gegen Aachen zog er sich bei einem heftigen Zusammenprall einen Nasenbeinbruch zu – und spielt seither mit einer speziellen Maske.

Almugera Kabar trägt eine Gesichtsmaske.
BVB-Linksverteidiger Almugera Kabar trägt nach seinem Nasenbeinbruch eine spezielle Maske. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

„Wir haben versucht, die Maske so gut es geht anzupassen. Aber es ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Es schränkt einen schon ein. Es ist nicht so einfach, alles auf dem Feld zu sehen“, sagt Kabar. Dennoch habe er sich erst einmal gegen eine Operation entschieden. Die soll irgendwann nachgeholt werden, wenn dafür mehr Zeit ist. Mag seine räumliche Wahrnehmung auf dem Rasen zur Zeit auch ein wenig eingeschränkt sein. Seine Blickrichtung hat sich dadurch nicht geändert – sie geht nach vorn.

BVB-U23 vor Derby in Essen: Zwangspause für Kabar – Zimmermann muss improvisieren