Youssoufa Moukoko ist das Gesicht der BVB-U17. 49 Saisontore hat der 14-Jährige bislang erzielt. Im Finale gegen Köln soll die Saison heute gekrönt werden. Anschließend muss sich der Stürmer neu beweisen.

Dortmund

, 16.06.2019, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Entspannt schlendert Youssoufa Moukoko Richtung Kabine, die Fußballschuhe hat er schon in der Hand. Zugegeben, es sind nur wenige Meter Fußweg vom BVB-Jugendhaus bis zum Trainingsplatz in Brackel. Rund 20 Minuten später steht die Dortmunder U17 auf dem Rasen. Trainer Sebastian Geppert hatte nach dem souveränen Finaleinzug zwei freie Tage spendiert - jetzt muss die Anspannung langsam wieder hochgefahren werden.

Die epische Quote des Youssoufa Moukoko

Seit Anfang des Jahres begleitet ein Kamerateam den BVB-Nachwuchs. Bei jedem Spiel, bei fast jedem Training. Das Drehbuch hätte besser kaum geschrieben werden können. Die Mannschaft ist in bislang 28 Liga-Spielen ungeschlagen und geht heute (13 Uhr, Stadion Rote Erde) als Favorit ins Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Köln. Und kann dabei auf einen Stürmer setzen, der Woche für Woche außergewöhnliche Leistungen zeigt. 49 Tore hat Moukoko in der Spielzeit 18/19 erzielt. Eine epische Quote. Fast noch wichtiger: Der 14-Jährige, der seiner Zeit eine Juniorenklasse voraus ist, hat technisch und taktisch einen großen Schritt nach vorne gemacht.

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BVB-Torjäger Moukoko über seinen Sprung in die U19

Das Halbfinal-Hinspiel gegen den VfL Wolfsburg (4:1) dürfte das wohl beste Saisonspiel des in Kamerun geborenen Stürmers gewesen sein. Beim Treffer zum 1:0 verkörperte Moukoko zunächst Zweikampfwillen gefolgt von einem technisch anspruchsvollen Abschluss, vor dem 3:1 spielte er einen Filet-Pass auf Außenspieler Ansgar Knauff. Geppert spart nicht mit lobenden Worten: „Youssoufa ist fantastisch, ein herausragender Spieler. Und ein ganz, ganz lieber Typ.“

Moukoko verpasst lediglich ein Saisonspiel

Viele Tore hat Moukoko bereits in der vergangenen Saison geschossen (40) - unter anderem das entscheidende 3:2 im Finale beim FC Bayern München -, sein Spiel ist aber deutlich reifer geworden. Er erahnt Situationen, nutzt seinen wuchtigen Körper, um die entscheidenden Zentimeter eher am Ball zu sein als der Gegner und tritt auch als Vorbereiter in Erscheinung. Hinzu kommt: Moukoko ist so gut wie nie verletzt, er verpasste in dieser Spielzeit lediglich den Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf. „Youssoufa“, sagt Geppert, „arbeitet richtig viel, ist immer einer der ersten beim Training und einer der letzten, der nach Hause geht.“ Vorbei sind auch die Zeiten, in denen intensiv und ermüdend über das Alter des „Wunderstürmers“ diskutiert wurde.

U17-Trainer Sebastian Geppert sagt über Youssoufa Moukoko „Er arbeitet richtig viel, ist immer einer der ersten beim Training und einer der letzten, der nach Hause geht.“

U17-Trainer Sebastian Geppert sagt über Youssoufa Moukoko „Er arbeitet richtig viel, ist immer einer der ersten beim Training und einer der letzten, der nach Hause geht.“ © Groeger

Das Finale gegen Köln ist gleichzeitig Moukokos Abschied aus der U17. In der U19 will er seinen Erfolgsweg fortsetzen - muss sich jedoch neu beweisen. Die enge Bindung zu Förderer Geppert fällt weg, sein neuer Trainer Michael Skibbe ist sicherlich ein anderer Trainertyp. Und auch der Fußball in der höchsten Jugendspielklasse wird noch einmal eine Spur intensiver und härter. Moukoko lässt es daher zurückhaltend angehen: „Ich hoffe nicht, dass die Leute denken, dass ich wieder 46 Tore schieße. Ich gehe in die U19 und muss erstmal klarkommen. Ich kenne die Jungs schon, aber die Power, die sie haben, habe ich leider noch nicht.“ Bescheidene Wort eines Ausnahmespielers, auf den heute fast 10.000 Zuschauer blicken werden.