Marco Reus geht in seine zwölfte BVB-Spielzeit Kapitän nimmt deutliche Abstriche in Kauf

Marco Reus geht in seine zwölfte BVB-Spielzeit: Kapitän nimmt deutliche Abstriche in Kauf
Lesezeit

Als Marco Reus am Donnerstag um 14.52 Uhr aus der Geschäftsstelle zu seinem Auto ging, hatte Borussia Dortmunds Kapitän und dienstältester Spieler endlich seine nahe Zukunft geklärt. Gut eine Stunde dauerte der Termin, zu dem Reus auch Berater Dirk Hebel mitgebracht hatte. Ein Foto-Shooting auf dem Balkon, im Hintergrund die Trainingsplätze, die nun mindestens ein weiteres Jahr sein Arbeitsplatz darstellen. Dann der Teil des Termins, den Reus am schnellsten hinter sich brachte: die Unterschrift des 33-Jährigen unter einen neuen Arbeitsvertrag.

BVB-Kapitän Reus hat „enormen Stellenwert“

Ein weiteres Jahr in Schwarzgelb, das ist das Ergebnis der „positiven, zielgerichteten und vertrauensvollen Gespräche“, die Sportdirektor Sebastian Kehl mit dem Kapitän „unbeirrt von tagesaktuellen Diskussionen“ geführt hatte. Kehl weiter: „Marco hat als Spieler und Identifikationsfigur einen enormen Stellenwert für diesen Verein – bei unseren Fans auf der Süd, in dieser Stadt, aber auch über die Grenzen Dortmunds hinaus bis hin zu BVB-Fans überall auf der Welt.“

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke würdigte Reus als „Borusse durch und durch. Und er verfolgt als Kapitän unserer Mannschaft genau dieselben Ziele wie wir alle: Er ist und bleibt maximal ambitioniert, unseren BVB zu ganz großen Zielen zu führen.“ Watzke wünschte dem Kapitän „in der Spätphase seiner Karriere den maximalen Erffolg, er hatte sehr viel Pech mit Verletzungen.“

Intensive BVB-Verhandlungen mit Reus

Trotz aller freundschaftlichen Verbindungen zueinander wurde hinter den Kulissen hart verhandelt. Mit geschätzt zwölf Millionen Euro Jahressalär gehört Reus aktuell zu den Top-Verdienern im Kader, Kehl ist es gelungen, diese Summe deutlich zu reduzieren und auch stärker an leistungsabhängige Komponenten zu knüpfen.

Dem Vernehmen nach soll Reus ein Basisgehalt von sechs Millionen Euro erhalten, das durch Einsatz- und Erfolgsprämien auf bis zu acht Millionen Euro ansteigen kann. Obwohl Reus mit anderen Klubs (Saudi-Klub Al-Nassr und RB Leipzig) in Verbindung gebracht wurde, war ein Vereinswechsel so spät in der Karriere keine realistische Option für den bald 34-Jährigen.

Reus jagt BVB-Rekordtorschützen Preißler

„Wir haben aktuell ein großes Ziel vor Augen, auf dem alle Konzentration liegt: Wir wollen Deutscher Meister werden“, erklärte Reus in der offiziellen Vereinsmitteilung. „Aber auch darüber hinaus habe ich weiter große Lust darauf, mein Bestes für den Verein zu geben, bei dem ich schon mehr als mein halbes Leben verbracht habe. Es gibt für mich nach wie vor nichts Schöneres, als vor den besten Fans der Welt und im schönsten Stadion der Welt Tore zu schießen. Ich habe immer gesagt, dass ich in meiner Karriere am liebsten für keinen anderen Verein mehr spielen möchte als für den BVB.“

https://tools.pinpoll.com/embed/235485

Ob seine zwölfte Saison als Profi in Dortmund die letzte in seiner Karriere sein wird, ließ Reus bewusst offen. Mit der jetzigen Vertragsverlängerung könnte er allerdings einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere erlangen: Mit seinen derzeit 161 Pflichtspieltoren fehlen ihm noch 16 Treffer bis zum Rekord von Vereinslegende Adi Preißler.

Reus wird beim BVB hart um seinen Platz kämpfen müssen: Man weiß, was man bekommt – und was nicht

Video-Analyse zur Reus-Verlängerung – BVB plant die neue Saison: RN-Talk unserer Reporter

Marco Reus verlängert seinen Vertrag beim BVB: „Große Lust auf den Verein“