Kehl nach BVB-Sieg gegen Union erleichtert „Das macht natürlich etwas mit der Mannschaft“

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Nach den Rückschlägen gegen den FC Bayern München (2:4) und RB Leipzig (0:2) ist Borussia Dortmund durch einen 2:1-Erfolg gegen Union Berlin in die Erfolgsspur zurückgekehrt. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl sprach anschließend über die Reaktion des Teams, wichtige Alternativen in der Offensive und das Titelrennen.


Herr Kehl, hat die Mannschaft die erhoffte Reaktion gezeigt?

Ich glaube, es war eine gute Reaktion. Vor allem, weil wir das Spiel am Ende gewonnen haben, sind wir erleichtert. Das ist die Hauptaussage des heutigen Spiels, in dem sicherlich auch nicht immer alles rund war. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir aus zwei Partien kamen, die uns ein bisschen durchgeschüttelt haben. Gegen eine schwer zu bespielende Mannschaft von Union zwei Tore zu schießen und am Ende verdient zu gewinnen, ist dann auch eine Antwort.


Inwieweit ist die Leistung gegen Union die Messlatte für die verbleibenden Spiele?

Ich glaube, dass wir noch besser Fußball spielen können, aber wir brauchen jetzt vor allem die Punkte und das war heute das Entscheidende nach dieser turbulenten Woche und die richtige Antwort.


Im zweiten Durchgang hat es einen Bruch gegeben. War das Folge der vergangenen beiden Niederlagen?

Ja. Die letzten Tage haben wir intensiv erlebt, das macht natürlich etwas mit der Mannschaft. Nach dem Bayern-Spiel hatte ich das nicht so bewertet. Aber nach dem Leipzig-Spiel haben wir ein kleines bisschen Verunsicherung gehabt. Wir müssen uns jetzt wieder reinbeißen und das haben wir heute getan. Es war wichtig zu wissen, dass wir im Falle eines Sieges Union mit fünf Punkten auf Abstand halten würden. Deswegen sind wir ganz zufrieden.


Donyell Malen und Youssoufa Moukoko haben getroffen, Karim Adeyemi ist wieder fit. Wie wichtig ist es, dass Edin Terzic gerade für den Offensivbereich Alternativen hat?

Das ist sehr wichtig. Das hat uns aber auch in den letzten Wochen und Monaten ausgezeichnet, dass wir Dinge von der Bank aus verändern konnten. Dass der Trainer dadurch härtere Entscheidungen treffen muss und das am Ende die Qualität erhöht, ist nichts Neues. Es freut mich, dass Donny wieder einmal getroffen hat. Es war ein gutes Spiel von ihm in der ersten Hälfte. Mouki ist als Einwechselspieler reingekommen, er hat einfach den Torriecher. Er war lange verletzt, hat lange daran gearbeitet, dahin zu kommen. Wenn er wie heute den Unterschied machen kann, ist das nicht nur für ihn erleichternd, sondern für uns alle.


Wie bewerten Sie das Comeback von Karim Adeyemi?

Er hat das heute sehr gut gemacht. Er war ja in München schon dabei, aber es war vom Spielverlauf her nicht optimal für ihn, und in Leipzig war er gesperrt. Aber er hat das als ein frisches Element sehr gut gemacht, hat viele tiefe Läufe und immer wieder Eins-gegen-Eins-Situationen gehabt. Er ist ein sehr bereicherndes Element.


Nach der Niederlage in München haben Sie gesagt, der Titelkampf sei noch nicht entschieden. War das vor allem taktisch begründet oder wie sehen Sie die Lage: Ist der BVB im Rennen?

Das war nicht taktisch begründet, das war mein voller Ernst. Und das würde ich nach dem heutigen Spiel auch wieder sagen. Es war wichtig, den Abstand nach hinten zu vergrößern, um dann in dieser Jäger-Position, in der wir weiterhin sind, jetzt die nächsten Spiele anzugehen. Wir haben noch vier weitere Heimspiele, zu Hause sind wir unglaublich stark. Wir werden noch einige Punkte zu Hause holen und dann müssen wir einfach auf uns schauen. Wir haben nur noch einen Wettbewerb, aber da sind wir zumindest noch voll im Rennen.


Warum stand Giovanni Reyna heute nicht im Kader?

Gio kam aus einer längeren Krankheitssituation. Er war am Mittwoch mal wieder dabei. Der Trainer musste am Freitag eine Entscheidung treffen, wer frisch ist und wer ihm wo helfen kann. Daher hat er sich so entschieden. Aber Gio ist wichtig und daher nächste Woche dann hoffentlich auch wieder dabei.

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