Wer im Winter, wenn die Preise immer noch ein Stück weit unbegreiflicher sind, sehr offensiv am Transfermarkt agiert, der hat im Kader entweder ein Qualitäts- oder ein Verletzungsproblem. Auf Borussia Dortmund traf in dieser Winter-Periode gewissermaßen beides zu.
BVB-Neuzugang Bensebaini enttäuscht
Vor allem hinten links, wo Ramy Bensebaini weit hinter den Erwartungen geblieben ist, dann zum Afrika-Cup reiste und sich zudem Julian Ryerson als eingeplanter Backup verletzte, klaffte ein Loch, das es sofort zu stopfen galt. Auch auf den offensiven Flügeln konnte die Borussia gesunden und qualitativen Zuwachs gut gebrauchen. Und in Jadon Sancho und Ian Maatsen, so scheint es, hat man zwei ideale Ergänzungen gefunden.
Dass beide nur auf Leihbasis nach Dortmund kamen, wird dann schmerzen, wenn sie sich so entwickeln wie erhofft. Dann wird das Duo im Sommer auch durch geschicktes Verhandeln kaum zu halten sein. Diese Kröte musste Sportdirektor Sebastian Kehl schlucken. Der Zwang zu kurzfristigem Erfolg stand über allen langfristigen Strategien.
Zahlreiche BVB-Verträge laufen im Sommer aus
Die Arbeit geht nun sofort weiter für Kehl, der Entscheidungen bei einem halben Dutzend Spielern mit auslaufenden Verträgen (u.a. Mats Hummels und Marco Reus) treffen muss und jetzt schon weiß, dass er im Sommer mindestens einen Rechtsverteidiger, einen Innenverteidiger und einen robusten wie spielstarken Sechser finden muss.
Spieler mit den Qualitätsansprüchen der Borussia dürften die Investitionssumme nur auf diesen Positionen dabei schnell in die Höhe zwischen 70 und 90 Millionen Euro anwachsen lassen, auch unter diesem Aspekt ist die überraschendste Entscheidung in diesem Winter-Fenster zu sehen. Kehl hat dem BVB frisches Geld besorgt mit dem Transfer von Hendry Blank. Die Aussicht auf eine üppige Ablöse paarte sich dabei mit den vorhandenen Zweifeln, ob es dieser Spieler wirklich bis nach ganz oben schaffen kann. Die Rückkauf-Option sichert hier den BVB zusätzlich ab, falls Blank einen Entwicklungsschub macht, der ihn dann auch wieder interessant für Borussia Dortmund macht.
Viel Optimierungsbedarf im BVB-Kader
Unterm Strich liest sich die Bilanz dieses Winters erst einmal gut, auch wenn sich nicht alle Planungen zur Etat-Entlastung (Thomas Meunier) umsetzen ließen. Weil es in diesem Kader immer noch reichlich Optimierungsbedarf gibt, steht Kehl der größte Batzen an Arbeit noch bevor.
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