Die guten Nachrichten zu finden, glich nach der Niederlage der BVB-U23 beim bis dato Tabellenschlusslicht VfB Oldenburg der viel zitierten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Doch zumindest beim Personal gab es etwas Positives zu vermelden: Es gab keine Verletzten zu beklagen, für das nächste Kellerduell am Sonntag (ab 14 Uhr) gegen den FSV Zwickau kehren zudem die Dortmunder U19-Spieler zurück. Doch, und da enden die positiven Meldungen, auch sie „kehren mit einer Enttäuschung“ im Gepäck zur U23 zurück, wie BVB-Trainer Jan Zimmermann nach dem Viertelfinal-Aus der schwarzgelben U19 in der Youth League gegen Hajduk Split lakonisch anmerkte.
BVB-Trainer Zimmermann mit Klartext
Auch einen Tag nach der empfindlichen 1:2-Niederlage gegen Oldenburg war die Laune beim Dortmunder Trainer verständlicherweise reserviert. Seine Analyse im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten lautete: „Es war insgesamt ein unruhiges und hektisches Spiel, ein typisches Abstiegsduell. Oldenburg war agil und laufstark, aber wir haben den Gegner durch Abspielfehler stark gemacht. Dazu war der vergebene Elfmeter der Knackpunkt, den müssen wir nutzen.“
Besonders bitter: Mitte des zweiten Durchgangs hatten die Borussen den Fehlschuss von Antonios Papadopoulos abgeschüttelt, schärften den Fokus, stellten die Vielzahl an Fehlern ab und gewannen so die Überhand. Vor allem in der Schlussviertelstunde wurde Oldenburg in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Viele Angriffe krankten zwar weiterhin an der mangelnden Präzision, dennoch lag ein Tor gegen noch harm- und ideenlosere Hausherren in Hannover in der Luft. Das auch sah Zimmermann so: „Das Gegentor ist in eine gute Phase von uns gefallen. Wir hatten gute Chancen, hätten durch Bjarne Pudel in Führung gehen können, waren drauf und dran, das zweite Tor zu machen. Da müssen wir eine der Möglichkeiten nutzen.“
BVB-Torhüter Lotka ist chancenlos
Doch statt im VfB-Gehäuse zappelte der Ball auf der anderen Seite im Netz. Ein Ballverlust im Aufbauspiel, dann rollte der Oldenburger Express in Richtung BVB-Torhüter Marcel Lotka, der den Einschlag des von BVB-Kapitän Franz Pfanne noch unglücklich abgefälschten Schusses hinnehmen musste. „Wir hatten einen ärgerlichen Ballverlust. Da müssen wir cleverer sein und den Angriff unterbinden, auch wenn das Gegentor unglücklich fällt“, so Zimmermann.

Doch bei allem Pech macht Zimmermann auch klar: „Jammern hilft nicht“, und stellt mit Blick auf die Tabelle nüchtern fest: „Jetzt hat ein direkter Konkurrent zwei Punkte mehr.“ Der BVB verharrt bei 24 Zählern auf Abstiegsplatz 17. Und: Die Schlinge zieht sich zu, sechs Mannschaften kämpfen um den Klassenverbleib, vier Teams werden am Ende den Gang in die Regionalliga antreten müssen. Zimmermanns Losung für die verbleibenden elf Spiele: „Wir müssen cleverer werden, die Fehler im Spielaufbau reduzieren und uns so Sicherheit verschaffen. Damit halten wir das Risiko geringer und machen die Gegner nicht stark.“
Das große Problem der BVB-U23 ist die Offensive
Ingo Preuß, Sportlicher Leiter der BVB-U23, hat noch ein weiteres Manko ausgemacht: „Wir haben nur einen Spieler, der schon mal in der Situation gesteckt hat und den Abstiegskampf kennt: Cyrill Akono. Der hat es mit Verl aber überstanden. Das ist vielleicht ein gutes Omen.“ Allerdings ist der Angreifer seit seiner Verpflichtung im Winter noch keine große Verstärkung und wartet noch auf seinen Premierentreffer im BVB-Trikot. Doch nicht nur bei Akono hakt es: 24 Tore sind ligaweit der schwächste Wert.
Zeit zum Einüben neuer Angriffsstrategien bleibt aber kaum. Am Sonntag (14 Uhr) kommt es zum nächsten Kellerduell. Mit dem FSV Zwickau reist der Vorletzte ins Ruhrgebiet, muss allerdings rund 50 Kilometer weiter in den Westen fahren, denn das brisante Aufeinandertreffen findet im Oberhausener Stadion Niederrhein statt. Die häufigen Heimspiele in der Fremde „können eine Rolle spielen“, gibt Zimmermann zu, fügt aber an: „Wir suchen keine Ausreden und halten uns damit nicht auf.“ Gegen Zwickau gelte es, mehr Intensität auf den Rasen zu bringen: „Die Physis, die Oldenburg an den Tag gelegt hat, wird von den Zwickauern weit übertroffen werden. Die Fehler, die zu Gegentoren führen, sind nicht zu entschuldigen. Wir müssen in jeder Sekunde aufpassen und wach bleiben“, mahnt Preuß.
Spiel der BVB-U23 ist zu fehlerbehaftet
Auch Preuß sieht wie Zimmermann das Dortmunder Spiel an Basics kranken: „Jeder will etwas Besonderes machen, einen super Pass spielen. Das gelingt nicht immer und so geraten wir in Rückstand.“ Am Sonntag können die Borussen mit einem Sieg Luft verschaffen. Das wäre auch für seinen Gemütszustand wichtig, wie Preuß verrät: „Die Tabellensituation drückt. Ich bin nicht mit Freude am Spielfeldrand, sondern immer im Stress.“ Drei Punkte gegen den FSV Zwickau wären die beste Anti-Stress-Therapie.
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