Enttäuschte BVB-Spieler nach dem 1:1 gegen Sevilla.

Enttäuschte BVB-Spieler nach dem 1:1 gegen Sevilla (v.l.): Mats Hummels, Salih Özcan, Gregor Kobel und Raphael Guerreiro. © imago / Nordphoto

Ideenloser BVB lässt erste Achtelfinal-Chance gegen Sevilla fahrlässig liegen

rnBorussia Dortmund

Manchester City hatte dem BVB eine Steilvorlage beschert – doch Borussia Dortmund lässt die erste Achtelfinal-Chance in der Champions League gegen Sevilla fahrlässig liegen.

Dortmund

, 11.10.2022, 23:38 Uhr / Lesedauer: 3 min

Großer Jubel wollte nicht aufkommen bei Jude Bellingham. Der Engländer, der den BVB gerade mit seinem Treffer zurück ins Spiel gebracht hatte, reckte einmal kurz den Finger in die Luft und klatschte mit den Kollegen ab. Dann ging es für ihn schnurstracks wieder Richtung Mittellinie.

Der 19-Jährige hatte es eilig – und das schon in der 35. Minute. Er wusste, dass das 1:1 nicht reichen würde für den Einzug in das Champions-League-Achtelfinale. Und das war schließlich das große Ziel. Doch Borussia Dortmund verpasste es und muss nun gegen Manchester City oder den FC Kopenhagen die letzten entscheidenden Punkte für die K.o.-Runde holen.

Der BVB präsentiert sich gegen den FC Sevilla zu passiv

Viel lief anfangs nicht zusammen beim BVB. Sevilla bestimmte das Geschehen. Dass die Gäste ein anderes Gesicht zeigen würden, war zu erwarten. 20 Minuten nach der 1:4-Niederlage im „Hinspiel“ verkündeten die Andalusier die Trennung von Julen Lopetegui. Mit Jorge Sampaoli hatten sie schon – im Übrigen unabhängig vom Ergebnis – einen neuen Mann in der Hinterhand. Und wie der Fußballspielen lässt, weiß man eigentlich: Griffig, bissig, auch mal über die Grenzen des Erlaubten hinaus.

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Und genau so trat der FC Sevilla zunächst im Signal Iduna Park auf. Die Spanier arbeiteten Fußball. Und so gehörte den Gästen auch die erste Chance. Nach einem schicken Seitenwechsel konnte Rothe, den Terzic überraschend für Guerreiro gebracht hatte, die Flanke von Jesus Navas nicht unterbinden, der Abschluss von Ivan Rakitic ging knapp drüber (12.).

Tanguy Nianzou erwischt den BVB auf dem falschen Fuß

Der Kroate ist eher Vorbereiter als Vollstrecker. Das stellte er dann wenige Augenblicke später unter Beweis: Sein Freistoß, der von Beginn an spielende Anthony Modeste hatte seinen Gegenspieler umgestoßen, aus dem linken Halbfeld segelte butterweich in den Dortmunder Strafraum, Ex-Bayern-Spieler Tanguy Nianzou war zur Stelle und köpfte zum 1:0. Die Zuteilung beim BVB passte in dieser Situation überhaupt nicht.

Während Sevilla das recht gefällig spielte, wirkte die Elf von Edin Terzic etwas ratlos. Es fehlte an kreativen Ideen, an echten Impulsen. Die erste Möglichkeit ließ lange auf sich warten. Karim Adeyemi eroberte an Sevillas Strafraum im Gegenpressing den Ball, legte ihn dann aber überhastet in die Mitte in Richtung Anthony Modeste (24.). Das hatten aber nicht nur alle Fans im Stadion, sondern auch Torhüter Bono geahnt.

Borussia Dortmund in der Offensive gegen Sevilla viel zu harmlos

Die Spielkontrolle hatte Borussia Dortmund zu diesem Zeitpunkt, auch aufgrund des Rückzugs von Sevilla, bereits übernommen, nun war auch das, was der BVB offensiv anbot, etwas zielstrebiger. Eine aussichtsreiche Kontersituation über Donyell Malen verpuffte zwar noch (31.), doch wenig später war der Ball dann drin.

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Champions League, 4. Spieltag: BVB - FC Sevilla 1:1 (1:1)

Die Bilder des Champions-League-Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla.
11.10.2022
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Die Bilder des Champions-League-Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla. © IMAGO/Kirchner-Media
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Die Bilder des Champions-League-Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla. © IMAGO/Kirchner-Media
Die Bilder des Champions-League-Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla. © IMAGO/Kirchner-Media
Die Bilder des Champions-League-Spiels zwischen Borussia Dortmund und dem FC Sevilla. © IMAGO/Kirchner-Media

Malen hatte das Leder über links vorangetrieben, dann Bellingham mit einbezogen, der auf Thomas Meunier legte. Der Belgier bekam den Ball trotz äußerst schlechten ersten Ballkontakts halbhoch in die Mitte, wo Bellingham eingesprungen kam – über den Oberschenkel von Nianzou landete der Ball im Netz. Bellingham selbst hätte mit seinem Fernschuss nach feiner Kombination über Rothe und Julian Brandt (41.) die Partie drehen können, der Abschluss ging aber deutlich drüber.

Die Zuschauer warten vergeblich auf einen BVB-Schlussspurt

An die kleine Drangphase konnte der BVB nach dem Seitenwechsel allerdings nicht anknüpfen. Wieder schlich sich etwas Einfallslosigkeit ins Spiel der Schwarzgelben, wieder war spätestens am Sechzehn-Meter-Raum der Gäste Schluss. Und hinten? Da bekam der BVB auch nicht alles souverän wegverteidigt. Nach einem Eckball verlor Niklas Süle den sehr umtriebigen Eric Lamela aus den Augen. Gregor Kobel, der nach fünf Wochen ins Tor der Borussia zurückgekehrt war, warf sich mit allem, was er hatte, in den Ball und verhinderte so den erneuten Rückstand (67.).

Wer im Signal Iduna Park auf einen ähnlichen Schlussspurt wartete wie gegen den FC Bayern München, der wurde bitter enttäuscht. Die letzte Entschlossenheit, sie fehlte an diesem Dienstagabend. Borussia Dortmund ließ die erste Steilvorlage liegen. Im nächsten Heimspiel gegen das Starensemble von Manchester City (25. Oktober) folgt dann die zweite.